mach's mir: atemlos (German Edition)
gegenseitig, was sie gleich in ihrem Schlafzimmer miteinander veranstalten wollten. Lukas, der mit nacktem Oberkörper am Terrassentisch saß und Tamara aus seinen stahlblauen Augen bewundernd ansah, liebte es, wenn sie ihm in allen Einzelheiten schilderte, wie sie sein bestes Stück mit den Lippen in Stellung bringen würde.
Kaum fünf Minuten später begann dann auch schon der heißeste Teil des Tages: Ihr entfesseltes Liebesspiel. Tamara und Lukas schliefen konsequent jeden Abend miteinander. Tamaras Freundinnen konnten das gar nicht glauben. In ihren Beziehungen war Sex längst zur trägen Gewohnheit geworden, die man vor Müdigkeit auch gerne mal unter den Tisch fallen ließ und um eine ganze Woche nach hinten verschob. Doch Tamara und Lukas konnten die Hände kaum voneinander lassen. Sobald sie nebeneinander im Bett lagen, streichelten sie sich liebevoll über den Po und die Brust, den Bauch und fordernd zwischen den Beinen. Sie flüsterten sich verruchteste Fantasien ins Ohr und machten sich auf diese Weise noch ein bisschen schärfer. Kurz darauf besorgte es Lukas seiner Tamara zärtlich und doch fordernd in allen erdenklichen Positionen. Interessehalber hatten sie sogar schon im Internet nach weiteren Sexpositionen gesucht, die sie womöglich noch nicht ausprobiert hatten. Aber wie es schien, waren die beiden wahre Naturtalente der erotischen Akrobatik. Und obwohl sie es stehend am Kleiderschrank, hockend auf Tamaras Yogamatte, kniend auf dem Stuhl und liegend auf dem Tisch getrieben hatten, war Tamara morgens nach dem Aufwachen schon wieder so lüstern zumute, dass ihr erster gezielter Griff direkt unter die Bettdecke ging. Mit Rehaugen bettelte sie ihren Freund an, es ihr vor der Arbeit bitte, bitte, noch schnell zu besorgen.
Lukas schien vollkommen ausgefüllt von ihrem aktiven Sexleben zu sein. Tamara erging es da etwas anders. Sobald ihr Freund aus der Haustür war und sie den Frühstückstisch abgeräumt hatte, zog es sie magisch zurück ins Schlafzimmer. So, als habe sie dort etwas vergessen. Schon, wenn sie den langen Flur hinunterging, kribbelte es angenehm und fordernd zwischen ihren Schenkeln, so als habe sie seit Jahren keinen Sex mehr gehabt. Da Tamara fand, dass es sich nicht gehörte, sich selbst bis zum Höhepunkt zu streicheln, weil sie ja damit irgendwie ihren Freund ausschloss, hatte sie in den ersten Wochen nach ihrem Einzug versucht, das Schlafzimmer konsequent zu meiden. Stattdessen war sie fürs Abendessen einkaufen gegangen. Doch bereits in der Gemüseabteilung war ihr hungriger Blick an den Zucchini und den Gurken hängengeblieben. Zuerst hatte sie geglaubt, sie habe einfach nur Appetit auf einen gesunden Gemüseeintopf und hatte, das musste sie im Nachhinein zugeben, blauäugig Zucchini eingekauft. Zuhause war ihr das Gemüse allerdings sofort zum Verhängnis geworden. Wie ferngesteuert hatte sie es aus der Einkaufstüte genommen und war damit nach hinten ins Schlafzimmer verschwunden. Erst, als sie ohne Höschen auf der Bettkante hockte, mit der Zucchini zwischen den Schenkeln, wachte sie erschrocken und wie aus einer Art Hypnose auf und lief schnell zurück in die Küche, wo sie das Gemüse ratzfatz zerkleinerte, sodass es ihr nicht mehr gefährlich werden konnte. Seit dem Erlebnis gab es keine Zucchini und auch sonst kein phallusartiges Gemüse mehr zum Essen, stattdessen Tomaten, Kohlrabi, Brokkoli und Fenchel.
Aber auch diese Disziplinierungsmaßnahme half nur kurzfristig. Tamaras Lust schien in dieser neuen Wohnung unerschöpflich. Sie tat wirklich alles, um sich abzulenken. Sie putzte die Küche, wusch Wäsche, stopfte sie in den Trockner, ging einkaufen, bügelte und nähte. Denn eigentlich war Tamara Schneiderin, die dringende Auftragsarbeiten erledigte und sich dabei, um ihre Kunden nicht zu verärgern, an einen Zeitplan zu halten hatte. Doch das war schwer möglich, wenn sich immer wieder zwischen ihren Beinen die Lust meldete und verlangte, dass sich Tamara ihrer augenblicklich annahm.
Eines Abend erzählte sie Lukas von ihrer Not, ja, so drückte sie es aus: „Schatz, ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Seit wir in dieser Wohnung leben, habe ich ständig Lust auf Sex. Ich kann mich kaum noch auf meine Arbeit konzentrieren. Ich bin echt in Not!“
Lukas nickte verständnisvoll und legte beruhigend eine Hand auf Tamaras Schenkel: „Mein armer Schatz.“ Was alles nur noch schlimmer machte. Sie war schon wieder so was von fällig. Lukas
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