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macht Urlaub

macht Urlaub

Titel: macht Urlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Pollander,
Pollard, Pollett, Polifroni, ja sogar Polystar...«
Erleichtert stellte sie fest, daß sein Gesicht sich zu einem
amüsierten Lächeln entspannte. Andererseits verspürte nun sie,
nachdem sie Farrell aufgeheitert hatte, eine plötzliche,
bedrückende Unruhe, die sie sich nicht erklären konnte, die
jedoch gerade unerreichbar, am Rande ihres Unterbewußtseins
zu lauern schien.
Sie trafen sich zum Frühstück wieder, bei dem Mrs. Pollifax
den einheimischen Joghurt, dick und sauer, entdeckte. »Also,
das ist echter Joghurt!« sagte sie begeistert zu Farrell, während
sie den Joghurt großzügig über ihre Cornflakes verteilte, bis er
sie völlig bedeckte.
Farrell verzog das Gesicht. »Danke, ich ziehe Speck mit Eiern
vor.«
»Kein Mut zum Risiko«, zog sie ihn auf.
»Ha!« schnaubte Farrell mit einem kritischen Blick auf sie.
»Warum in aller Welt sitzen Sie so vornübergebeugt auf ihrem
Stuhl?«
»Der Rucksack.«
»Der Rucksack? Weshalb nehmen Sie ihn denn nicht ab?« Verbittert erklärte sie: »Weil ich ihn dann nicht mehr auf den
Rücken krieg'. Ich komme einfach mit diesen Gurten nicht
zurecht. Cyrus hat ihn mir zum Geburtstag geschenkt. Er hat
auch so einen, zum Vogelbeobachten. Ich habe in meinem
Zimmer zehn Minuten gebraucht, um herauszufinden, wie man
ihn rückwärts umschnallt.«
»Sie meinen, auf Ihrem Rücken.« Er lächelte amüsiert. »Darf
ich fragen, was Sie da alles eingepackt haben?«
»Einen Pullover, ein zweites Paar Schuhe, Briefpapier, um
einen Brief an Cyrus fertigzuschreiben, solange wir in der Festung warten, und ein Kopftuch. Mit einem Rucksack hat man die Hände frei.« Sie wechselte das Thema, indem sie fragte: »Falls Ibrahim heute nicht kommt, wie viele Vormittage wollen
Sie dann in der Festung warten?«
Er zuckte mit den Schultern. »Mindestens drei, riet Antun und
überließ es mir, danach zu tun, was ich für richtig halte. Aber er
gab zu bedenken, daß es durchaus möglich ist, daß man Ibrahim
irgendwo unterwegs gefaßt, ins Gefängnis gesteckt und
erschossen oder sogar in der Wüste umgebracht hat.« Mrs. Pollifax seufzte. »Ich verstehe ja, wieso das Manuskript
nicht mit der Post geschickt werden konnte, aber irgendwie muß
es im Irak doch eine Möglichkeit...«
Farrell unterbrach sie. »Seit dem Golfkrieg haben wir dort
weder eine Botschaft noch ein Konsulat, Herzogin. Die
polnische Botschaft vertritt uns quasi, wenn es um Beschwerden
geht. Selbst die harmlosesten Leute, die die irakische Grenze
übertreten, werden als Spione verhaftet und ins Gefängnis
geworfen.«
Mrs. Pollifax schüttelte sich. »Ein Wahnsinn! Ich frage mich,
kann ein Buch irgend etwas ändern? Ist es wert, daß Ibrahim
dafür sein Lebenaufs Spiel setzt?«
Farrell lächelte. »Als ich am Abend, bevor ich mit Ihnen
telefonierte, Antun Mahmoud besuchte, stellte ich ihm die
gleiche Frage. Er zitierte eine arabische Redewendung - und ich
hoffe, ich bekomme sie richtig zusammen.« Er schloß die Augen
und sagte leise: »Die Worte redegewandter Männer gleichen
einem mächtigen Heer, und ihre Schriften sind wie blitzende
Schwerter.«
»›Wie blitzende Schwerter‹«, wiederholte sie. »Ja, das gefällt
mir.«
Josefs Eintreffen verhinderte eine Fortsetzung des Gesprächs.
Der junge Mann strahlte vor Begeisterung. »Sie sind bereit? Ich
möchte, daß Sie alles über die Festung Karak wissen.« Er reichte jedem mehrere kopierte Seiten. »Mein Wagen steht auf der Straße. Gehen wir?« Sie folgten ihm aus dem Hotel und schlängelten sich durch ein Dutzend wartender Reisebusse hindurch. »Sie müssen wissen«, sagte Josef, »diese Festung ist sehr alt, aus dem vierzehnten Jahrhundert. Sie ist so hoch und aus solch massiven Steinblöcken, daß ihr Bau in jener Zeit eine erstaunliche Le istung war. Aber natürlich«, fügte er hinzu, »wer Herr der Burg war, beherrschte das ganze Land. Viele Male
wurde um diese Bastion gekämpft. Auf grausamste Weise.« »Wer wollte sie?« fragte Farrell, als sie in den Wagen stiegen. Josef lachte. »Jeder! Saladin - sicher haben Sie von Saladin
gehört - kämpfte acht Monate, bevor er sie einnehmen konnte,
weil die Kreuzfahrertruppen sie ausgehungert aufgeben mußten.
Sie war von ungeheurer Bedeutung für die Karawanenstraße, die
durch die Berge nach Damaskus führte.«
Hierauf erhielt er keinen Kommentar, und er tat Mrs. Pollifax
leid, aber es war kaum acht Uhr, und ihr war nicht bewußt
gewesen, daß Amman etwa achthundert Meter über dem
Meeresspiegel lag. Die Kombination von

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