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Mad about you

Mad about you

Titel: Mad about you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
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Handtasche in den Flur, dann gehe ich aufs Klo. Das Bad ist winzig. Klo, Waschbecken, eine Badewanne – mehr braucht man ja auch nicht. Etwas wehmütig denke ich an das riesige Bad in Kensington zurück. An die schicke Regendusche und den Eckwhirlpool, den Jonathan hat einbauen lassen, damit ich abends nach der Arbeit darin entspannen kann.
    Nachdem ich mich erleichtert habe, lasse ich heißes Wasser in die schmale Wanne einlaufen, gehe in die Küche und hole ein Glas von dem Champagner, den ich früher am Abend geöffnet habe. In einem meiner Küchenschränke liegt meine Notfallpackung mit Zigaretten. Ich h abe sie nicht angerührt, seit ich hier wohne. Das Rauchen habe ich Jonathan zuliebe aufgegeben, weil er es schrecklich fand und ich irgendwann auch keine Lust mehr hatte, bei Kälte oder Regen auf dem Balkon zu stehen und zu frieren. In der Wohnung herrschte Rauchverbot. Aber in all den Jahren hatte ich immer diese Notfallschachtel in meiner Nähe, weil sie mich beruhigte.
    Heute genügt es mir nicht, sie im Schrank zu wissen, also nehme ich sie mit. Ich trage alles ins Bad, schließe die Tür und ziehe mich aus. Ich muss meine Arme verdrehen, um den Reißverschluss zu öffnen. Die Seide raschelt wie elektrisiert, als ich das Kleid sorgfältig zusammenlege und in dem kleinen Regal mit Handtüchern verstaue. Der Badeschaum duftet nach Jasmin, mein Lieblingsduft. Seufzend lasse ich mich vom warmen Wasser umarmen und schließe die Augen.
    Was für ein Tag. Ach Quatsch, was für eine Woche! Dass Kristen mir ausgerechnet den Mann als Anwalt empfiehlt, der vor fünf Jahren einen riesigen dunklen Flecken auf meiner ansonsten reinen Weste hinterlassen hat ... Das Schicksal spielt einem manchmal schöne Streiche. Fünf Jahre lang hatte ich ein schlechtes Gewissen Jonathan gegenüber, und es ist bis jetzt nicht verschwunden. Obwohl mein betrunkener Fehltritt im Vergleich zu seinen Ausschweifungen nicht der Rede wert sein sollte. Aber wenn man schon nicht Gleiches mit Gleichem vergelten kann, sollte man seine Fehler auch nicht untereinander vergleichen und abwägen, wer die Schlimmeren begangen hat. Es führt zu nichts, außer dazu, dass man sich selbst aufreibt.
    Meine Knie zittern immer noch. Die Wanne ist zu klein, um die Beine auszustrecken, deshalb kann ich das sogar sehen. Ich nippe am Champagner, dann zünde ich mir eine Zigarette an. Der erste Zug geht tief in die Lunge und macht mich schwindelig. Es tut so gut, es beruhigt mich.
    Und wenn ich ehrlich bin, verspüre ich so etwas wie Genugtuung, weil ich im Bad rauche. Ich lache über mich selbst. Ich komme mir vor wie ein trotziger Teenager, der gerade zu Hause ausgezogen ist und nun seine angebliche Freiheit genießt. Vielleicht soll es so sein, es waren fünf lange Jahre. Sehr lange Jahre.
    Wenn ich die Augen schließe und an der Zigarette ziehe, sehe ich Braden vor mir. Die Begierde in seinen Augen. Ist es normal, dass mich sein Begehren so anmacht? Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich wirklich so heftig auf ihn reagiere. Oder ob meine Reaktion auf ihn nur eine Folge seines Interesses an mir ist? Bei Jonathan war es damals definitiv so. Wäre er nicht so hartnäckig gewesen und hätte er mir nicht ganz altmodisch den Hof gemacht, hätten wir niemals geheiratet. Wir hätten nicht einmal miteinander geschlafen, denn nach unserem ersten Treffen hinterließ er keinen besonderen Eindruck. Aber seine Hartnäckigkeit imponierte mir. Ich war so jung und nicht daran gewöhnt, dass Männer sich so stark für mich interessierten. Dass sie mir förmlich nachliefen, mich mit Aufmerksamkeit und teuren Geschenken überschütteten. Jonathan war der Erste, und ich habe mich von ihm ganz und gar einwickeln lassen. Bis ein Jahr nach unserer Hochzeit etwas passierte, was alles veränderte. Und unsere Ehe zum Scheitern verurteilte. Ich wollte es damals nur noch nicht einsehen.
    Meine Hand legt sich wie von selbst auf meinen Bauch, der sich unter meinen Fingern verkrampft. Das Schuldgefühl schleppe ich seither mit mir herum. Vielleicht habe ich all das einfach verdient. Falls das Schicksal auf Gerechtigkeit aus ist.
    Ich ziehe ein letztes Mal an der Zigarette, dann werfe ich sie ins Klo neben der Wanne, weil ich keinen Aschenbecher habe.
    Ich lege ein Bein über den Wannenrand. Das Ziehen in meinem Schoß verstärkt sich, als ich die Augen schließe und Braden wieder in meinem Geist auftaucht. Meine Lippen kribbeln in Erinnerung an unseren Kuss. Obwohl das Wasser so warm ist,

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