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Mad about you

Mad about you

Titel: Mad about you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
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während ich dem Kellner winke. »Du warst ganz schön oft oben in letzter Zeit, oder?«
    Sie zuckt die Achseln. »Meinem Vater geht es nicht besonders. Der Hodenkrebs ist zurück und du weißt ja, wie er ist.«
    » Das tut mir leid. Bestell ihm liebe Grüße von mir, ja?«
    Ohne die Rechnung auch nur anzusehen, schiebe ich dem Kellner meine Kreditkarte hin und stehe auf, um meinen Blazer anzuziehen. »Dann vielleicht nächste Woche?«
    » Ja, mal sehen.« Sie wirkt auf einmal fahrig. Wahrscheinlich deprimiert sie der Gedanke an ihren Vater, was ich sehr gut verstehen kann. Im Angesicht solcher Krankheiten erscheinen mir meine eigenen Probleme immer winzig. Wie ein lästiger Pickel oder ein Juckreiz, der einen zwar quält, aber nicht lebensbedrohlich ist. Ich bin gesund, ich habe einen vernünftigen Job und sollte zufrieden sein. Was bedeutet heutzutage schon eine Scheidung? Ich bin damit in bester Gesellschaft.
    Draußen empfängt uns kühle Abendluft. Fröstelnd ziehe ich die Schultern zusammen und halte Ausschau nach einem Taxi.
    »Bis bald.« Kristen nimmt mich in den Arm und drückt mich an sich. »Und viel Erfolg mit Braden. Wenn er dir an die Wäsche will, hau ihm auf die Finger.« Sie grinst mich an. Ihr Lippenstift ist kaum noch zu sehen, das Essen hat ihn abgewaschen. Aber ich finde sie viel schöner ohne das Make-up. Im Gegensatz zu mir hat sie das Zeug nicht nötig. Ich hingegen fühle mich ohne völlig neutral, von meinen rötlichen Haaren abgesehen. Sogar meine Klamotten sind in den letzten Jahren farblos geworden. Als ob ich mich in Unbedeutsamkeit auflösen wollte.
    Als ein schwarzes Taxi mit leuchtendem Schild sich nähert, springe ich auf die Straße und halte meinen Arm hoch. Kristen wohnt in der Nähe und geht zu Fuß, aber ich wohne neuerdings in einer kleinen Wohnung in Camden. Das gesamte Apartment ist nicht viel größer als das Wohnzimmer in Jonathans Haus in Kensington, was egal ist. Denn es ist meins, ich bin frei dort. Und die Freiheit genieße ich, seitdem ich vor vier Wochen ausgezogen bin.
    Nach einer halben Stunde Fahrt sind wir angekommen. Ich bezahle mit meiner Kreditkarte, schlüpfe aus dem schwarzen Wagen und eile auf die Haustür zu. In diesem Moment vibriert mein Handy in der Handtasche, und ich schaue verdutzt nach, wer mich so spät abends noch anrufen könnte. Die Nummer ist mir nicht bekannt, also gehe ich ran.
    » Hallo?«
    » Lilly? Hier ist Braden.« Ich hole tief Luft. Seine Stimme löst eine Gänsehaut bei mir aus. Was will er denn um diese Uhrzeit von mir? Mit einer Hand schließe ich die Haustür auf, klemme das Handy zwischen Schulter und Kinn und schaue in den leeren Briefkasten. Dann gehe ich die Treppe hoch in den dritten Stock.
    » Braden. Tut mir leid, es ist spät und ich bin gerade erst nach Hause gekommen.« Und nicht mehr ganz nüchtern, stelle ich innerlich kichernd fest, als ich fast über die Fußmatte stolpere. Kristens Spruch über meine Mutter schießt mir durch den Kopf, aber ich versuche, nicht dran zu denken und sperre die Tür auf.
    » Sorry, ich wusste nicht, dass du noch unterwegs warst. Ich wollte mich nur erkundigen, wann du Zeit für mich hast?«
    » Für dich?« Mein Herz klopft schneller. Er will sich doch wohl nicht mit mir verabreden? Himmel, die Situation ist so seltsam, da kann er mich unmöglich fragen, ob ich ...
    » Wegen der Unterlagen. Ich habe sie vorhin grob durchgesehen, aber es gibt natürlich eine Menge offener Fragen. Insbesondere die Schuldfrage dürfte in eurem Fall wichtig sein, da ich annehme, dass dein Ex-Mann möglichst günstig aus der Ehe rauskommen will. Und in Anbetracht seines Vermögens ...«
    Ich schnaufe und schiebe die Tür mit dem Fuß zu, während ich mich unbeholfen aus dem Blazer quäle. Dummerweise habe ich die Heizung heute Morgen voll aufgedreht und nicht abgeschaltet, bevor ich das Haus verlassen habe. Jetzt herrschen in der kleinen Wohnung Saunazustände.
    » Hast du einen Vorschlag? Ich bin relativ frei diese Woche, aber nächste Woche fliege ich nach New York, da wäre es nicht so günstig. Also sollten wir es vielleicht schnell hinter uns bringen.«
    » Donnerstag? Oder Freitag? Ich richte mich nach dir.« Er klingt besonnen, wie immer. Ganz bei sich. Nachdenklich lasse ich mich auf mein Ledersofa fallen und strecke die müden Beine aus. Meine blickdichte Strumpfhose reflektiert das Licht der Deckenleuchte.
    » Dann ... morgen?« Meine Finger kribbeln, nachdem ich es entschlossen ausgesprochen habe.

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