Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten

Titel: Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz

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der Seite einsehen konnte. Rund einhundert Meter vor ihm ragte der monolithische, nur leicht verzerrte Beton- und Stahlturm auf. Direkt dahinter erhob sich, vom Turm teilweise verdeckt, die Pyramide.
    Der Android zählte mehr als zwei Dutzend Metallos, die sich mehr oder weniger planlos auf der Lichtung bewegten. Seine Aufmerksamkeit wurde aber bald von dem bereits avisierten „Falschvogel“ gefesselt, der sich auf dem Dach des Turms bewegte. Der Android zoomte ihn mit seinen optischen Sensoren heran. Und riskierte es, ihn kurz zu scannen. Es handelte sich tatsächlich um den Roboter, der schon am Schlammloch alle anderen geführt hatte.
    Er baute gerade etwas auf! Obwohl die Dachkante seine Sicht einschränkte, sah Takeo ein Gestell, auf dem eine Art Strahlenkanone montiert war. Sie wirkte fast wie das Objektiv altertümlicher Kameras, einen Meter lang und plump. In ihrer Rückseite steckte ein Kabel, das nach unten führte. Worin es steckte, entzog sich Takeos Blicken.
    Das musste der EMP-Strahler sein!
    Miki Takeo wurde schlagartig klar, warum die Metallos keine Treibjagd auf sie veranstalteten: Der Kerl da oben holte gerade zum großen Schlag aus. Und er hatte es einzig und allein auf ihn abgesehen, denn bei den Indios würde sich der Impuls nicht auswirken.
    Nach einigen Minuten bemerkte der Android, dass die Metallos auf der Lichtung auf dem Fuße umdrehten und auf den Turm zustrebten. Er nimmt sie aus dem Schussfeld, um sie durch den EMP-Beschuss nicht zu gefährden …
    Die Indios waren längst hinter Takeo aufgetaucht; er hätte sich gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Gut so, damit ersparte er sich den Weg zurück und wertvolle Sekunden.
    Takeo erste Überlegung war es gewesen, Falschvogel dort oben mit dem Laserblaster abzuschießen. Doch dabei lief er Gefahr, auch den EMP-Strahler zu zerstören – eine Waffe, die ihm noch sehr von Nutzen sein konnte. Auch bei dieser Auseinandersetzung, aber Miki dachte bereits weiter: Wenn der Schöpfer der Roboter wieder hier auftauchte, war der Strahler ein nicht zu verachtendes Machtpotenzial. Aber natürlich würden sich damit auch die anderen Metallos schlagartig ausschalten lassen.
    Er verzichtet darauf, zu feuern. Damit hätte er sofort die Aufmerksamkeit der anderen Roboter auf sich gelenkt und es den Indios unmöglich gemacht, auf den Turm vorzudringen. Denn genau das hatte er vor.
    „Wer von euch sind die geschicktesten Kletterer?“, fragte er. „Ich brauche zwei Mann, die den Turm hinaufsteigen können.“
    Kurzbein meldete sich; natürlich. Und ein Indio mit je vier Fingern an jeder Hand.
    „Gut“, nickte Takeo. „Ich erkläre euch, was ihr zu tun habt, um das Spiel zu gewinnen: Sammelt Schlamm in euren Beuteln und klettert auf den Turm. Oben blendet ihr den Eisenmann, wie ihr es schon mit den anderen getan habt, und werft die Waffe vom Dach, die er dort aufgebaut hat. Lasst euch nicht auf einen Zweikampf ein, darin ist er euch überlegen!“
    „Aber … Eisenmänner!“, warf Kurzbein ein.
    „Sollten sie auf euch aufmerksam werden, lenke ich sie ab, keine Sorge“, sagte Takeo. Er war sicher, dass sich die Metallos an seine Fersen heften würden, wenn er sie unter Feuer nahm und zur Pyramide rannte. Andernfalls hätte er die beiden Indios nicht in Gefahr gebracht. „Aber es muss schnell gehen, sehr schnell. Schafft ihr das?“
    „Bester Spieler!“, verkündete Kurzbein und schlug sich auf die Brust, und auch Achtfinger nickte eifrig.
    „Und wir?“, fragte ein anderer Indio und es klang schwer enttäuscht. „Auch spielen!“
    „Aber natürlich“, erwiderte Takeo, während Kurzbein und Achtfinger bereits ins hohe Gras abtauchten. Und erklärte den Zurückgebliebenen, was er von ihnen erwartete.

    Kurzbein und Achtfinger robbten durch das hohe Gras zum Turm hinüber. Dabei verharrten sie immer wieder kurz. Einmal erschien Falschvogel an der Kante des Turmdachs und sah sich um. Kurzbein und Achtfinger hielten den Atem an und rührten sich nicht von der Stelle, doch der Blick des Eisenmanns ging in die Ferne. Dass sich ein Feind schon so dicht beim Turm befinden könnte, darauf kam er nicht.
    „Weiter!“, zischte Kurzbein.
    Die beiden Indios erreichten den Turm an der Seite, die durch die Neigung zur Pyramide hin wie eine Rampe nach oben führte, und sahen sich um. Keine Eisenmänner in der Nähe. Kurzbein fuhr mit der Handfläche über das Material. Es war fest und rau. Währenddessen versuchte Achtfinger, mit den verbliebenen