Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten

Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten

Titel: Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
Eisenmännern!“
    Es war fraglich, ob die Verzerrten ihn überhaupt hörten, denn das Getöse der Waffen war ohrenbetäubend. Einschlagsfontänen rissen den Boden in gerader Linie bis zu den Indios hin auf. Grassoden und Dreck spritzten und bildeten einen wirbelnden Vorhang in der stickig heißen Luft.
    Aber immerhin schienen die überlebenden Gruppenmitglieder jetzt endlich den Ernst der Lage zu begreifen, und dass schon drei ihrer Kameraden tot waren. Sie stoppten, drehten um und flohen im Zickzack zurück in den Wald. Doch die Schüsse der vorrückenden Metallos waren schneller.
    Großauges verdrehter Körper begann unter den Einschlägen förmlich zu tanzen. Dann fiel er nach vorn und rührte sich nicht mehr. Im nächsten Moment erwischte es den vorletzten Indio. Nur einer schaffte es, den Dschungel zu erreichen.
    Takeo gelang es, drei weitere Roboter zu zerstören. Dann schossen sich die Eisenmänner auf ihn ein. Bemerkenswert: Viele von ihnen waren mit mechanischen Waffen ausgestattet, gerade so, als hätte ihr geheimnisvoller Schöpfer die Waffenschränke einer vergessenen Kaserne geplündert. Wahrscheinlich hatte er auch genau das getan.
    Steinsplitter spritzten neben Takeo weg, als ihm die Kugeln um die Ohren flogen. Er duckte sich hinter den Quader, aber drei, vier Projektile erwischten ihn doch. Sie prallten an seinem Plysteroxkörper ab, ohne Schäden anzurichten.
    Trotzdem musste der Android sich zurückziehen. Die Metallos rückten von allen Seiten auf ihn vor und versuchten ihn in die Zange zu nehmen. Wenn sie ihn erst eingekesselt hatten, würde er ihrem Dauerfeuer nicht lange standhalten können.
    Takeo löste sich aus dem Schatten des Quaders und lief, den Laserblaster im Anschlag, auf den Waldrand zu. Auf eine Stelle weit von den Indios entfernt, in der Hoffnung, dass die Roboter ihm weiter folgten. Zwei Kugeln trafen seinen Kopf in gefährlicher Nähe der optischen Sensoren.
    Neben ihm auf einer Mauer erschien plötzlich ein riesiger Metallo. Takeo bemerkte dessen Schattenwurf, wirbelte herum – und blickte in schräg nach unten gerichtete Waffenläufe. Er war nur um einen Tick schneller: Sein Laserstrahl traf den Angreifer in die Brust. Der kippte nach hinten weg. Zwar konnte er seine Waffen noch auslösen, aber die Geschosse verschwanden im azurblauen Himmel.
    Da sich Miki Takeo schneller als die Metallos bewegte, gelang es ihm, den sich zuziehenden Kreis zu durchbrechen und in den Dschungel zu entkommen. Dort ging er in Stellung und wartete auf die Verfolger – die aber nicht kamen. Offenbar hatten sie Befehl, die Pyramide und den Turm zu beschützen.
    Schließlich schlug Miki einen weiten Bogen und kehrte zum Ausgangspunkt der missglückten Mission zurück. Dort traf er auf die sieben überlebenden, totenbleichen Indios. Kurzbein war unter ihnen.
    „Großauge dumm“, stammelte er. „Chef sein wollen. Nicht hören.“
    Takeo führte die sieben überlebenden Indios tiefer in den Dschungel hinein und im Schutz der Bäume um den Pyramidenplatz herum. Er hatte nicht vor, aufzugeben.
     
    „Prom-05/72 an AV-01. Die Basis des Großen Herrn wird von einem Kunstmenschen und mehreren Hominiden angegriffen. Wir liegen unter Laserbeschuss und erwarten deine Befehle.“
    „AV-01 an Prom-05/72. Wie viele Laserwaffen?“
    „Nur eine.“
    „Die Abwehrreihe auf jeden Fall halten und an den neuralgischen Punkten verstärken. Wenn möglich, den Feind zurückdrängen und vernichten.“
    AV-01, der Oberste Roboter des Großen Herrn, der sich zum Zeitpunkt des Funkspruchs im fensterlosen untersten Stockwerk des Turms befand, befuhr umgehend den Aufzug und ließ sich nach oben zum Dach transportieren. Wüster Gefechtslärm, der die ganze Lichtung erfüllte, erwartete ihn. Zwischen den fast ununterbrochenen Schusssalven hörte er immer wieder das Zischen der Laserwaffe und registrierte das kurze Aufleuchten des Strahls.
    AV-01, der auf drei Panzerkettenschuhen rollte, sah sich nicht nur als die Krone der robotischen Schöpfungen seines Herrn, er war es tatsächlich. Dabei kam er kleiner daher als die meisten anderen Kreationen. Sein grauer Torso sah aus wie ein auf die Schmalseite gestellter Keil. Keilartig waren auch sein flacher Schädel, seine Knie- und Fingergelenke. Vielgliedrige Röhren hielten das alles zusammen. Und wo Lebewesen ein Gesicht haben, trug AV-01 eine kunstvoll geschnitzte und bemalte Geiermaske aus Teakholz.
    Schon diese Maske unterschied ihn von allen anderen Metallos , wie die Roboter

Weitere Kostenlose Bücher