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Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition)

Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition)

Titel: Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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den Wänden ragten, nach unten.
    Jetzt machte es sich bezahlt, dass er bei den verschiedensten Bauarbeiten innerhalb der Festung eingesetzt worden war. Keuchend und ständige Stoßgebete zu Wudan schickend, stand er schließlich im Zellentrakt, in dem nur Fackeln an den Wänden brannten. Für Gefangene musste man schließlich keinen wertvollen Stroom verschwenden. Staffan hielt sich in den Schatten und suchte die Zellen ab.
    „Was tust du da?“
    Der Feuerwächter fuhr herum. Verloren, durchzuckte es ihn.
    Zwei Kriegerinnen standen in der Mündung eines Seitengangs. Im Fackelschein wirkten ihre Gesichter fast dämonisch. Trotzdem erkannte er eine von ihnen: Milaana, die hübsche Rothaarige, eine begabte Mekkanik. Aber auch sie mussten gelegentlich Wache schieben.
    Milaana hatte die Hand am Schwert. Die andere, eine Amazone, führte das Wort. Sie trat einen Schritt vor. Der Lauf ihres Schnellfeuergewehrs zeigte genau auf seinen Bauch.
    Staffan hob die Hände und lächelte verzerrt. In diesem Moment schloss er mit dem Leben ab. „Ich … äh … suche zwei Zellen, an denen ich neue Schlösser anbringen soll. Juule gab mir den Auftrag.“
    „Ach ja? Warum weiß ich davon nichts? Und wo hast du dein Werkzeug? Komm mal näher, lass aber die Hände oben.“
    Staffan ging zögernd auf die Frauen zu. Milaana zog ihr Schwert. „He, ich kenne dich“, zischte die Amazone. „Du bist doch Staffan, der Feuerwächter, oder?“
    „Ja.“
    „Dann hast du hier erst recht nichts zu suchen. Hier stimmt was nicht. Du willst die Gefangenen befreien, was? Das haben wir gleich.“ Die Amazone aktivierte ihr Headset. Milaana hinter ihr hob das Schwert – und ließ den Knauf auf den Hinterkopf der Amazone krachen. Bewusstlos sank die zu Boden.
    Milaana bückte sich und hakte einen Schlüsselbund vom Gürtel der Amazone los. Sie warf ihn dem verdutzten Staffan zu. „Los, schnell“, sagte sie gedämpft. „Die beiden Gefangenen sind da hinten. Schlag mich auch nieder, damit ich keine Probleme bekomme. Dann befreie Juefaan und Aruula und bring sie nach draußen.“
    „Wo … wo ist Maddrax?“ Staffan hatte die Überraschung noch immer nicht überwunden.
    „Im Turm, dem kannst du nicht helfen“, drängte Milaana. „Los jetzt, schnell. Bald kommt die Ablösung. Bis dahin muss es passiert sein.“
    „J-ja. Warum tust du das?“
    „Rede nicht. Schlag mich nieder. Dann wird man glauben, ihr wärt zu zweit gewesen.“ Sie hielt kurz inne und fügte dann hinzu: „Und sag Juefaan, dass ich ihn liebe. Aber erst nachdem ihr die Festung verlassen habt, sonst lässt er sich zu Dummheiten hinreißen.“
    Staffan nahm das Schnellfeuergewehr hoch und rammte es in Milaanas Nacken. Nach ihrem letzten Satz ahnte er zumindest, welchem Umstand er die erfreuliche Wendung zu verdanken hatte: Die Mekkanik hatte sich in den jungen Burschen verliebt. Wahrscheinlich hatte sie sich sogar zum Wachdienst einteilen lassen, um ihm irgendwie helfen zu können.
    Kurze Zeit später hatte er die Gefangenen befreit und drängte sie, ihm zum geheimen Ausgang zu folgen.
    „Wir holen erst Maddrax, ohne ihn gehen wir nicht“, sagten Juefaan, und Aruula nickte dazu.
    Staffan seufzte. „Ich dachte es mir schon. Es gibt eine Möglichkeit, ungesehen in den Turm zu kommen: eine Wendeltreppe für Notfälle, die bis hoch in den Begegnungsraum führt. Man kann sie über eine gelbe Tür in der Wohnung darunter erreichen.“
    „Ich gehe allein“, sagte Juefaan entschlossen.
    „Keinesfalls“, widersprach Aruula.
    „Und ohne mich kommt ihr niemals in den Kuppelbau“, fügte Staffan hinzu.

    Juefaans Jagdfieber war erwacht. Er hatte den Symbionten angelegt, den man ihm nicht abgenommen hatte, weil ein Stück Stoff in einem Lederbeutel nicht wie eine Waffe aussah.
    Staffan führte sie durch unterirdische Gänge bis in die Sektion Z, wo sie in einem Nebengebäude wieder auftauchten. Jetzt kam der gefährlichste Teil: Sie mussten über den Hof zum Kuppelgebäude.
    „Anastaasa wohnt dort“, sagte Staffan. „Auf der anderen Seite des Kuppelbaus gibt es eine grün bemalte Schleuse. Das ist der Haupteingang. Ich denke, dass er nicht gesichert ist. Sollte mir etwas passieren, müsst ihr da rein. Vielleicht könnt ihr sogar die verfluchte Amazone als Geisel nehmen …“
    Sie hasteten über den Hof. Plötzlich ertönte Gebrüll. Schüsse ratterten. Staffan blieb stehen, drehte sich um und schoss mit der Waffe der Amazone zurück. Er sicherte ihren Vormarsch.
    Juefaan

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