Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition)
durchfuhr es heiß, als er kurz nach hinten schaute und Staffan im Kugelhagel zu tanzen begann. Lautlos fiel der alte Feuerwächter nach hinten auf die Steinplatten. Juefaan wusste sofort, dass er tot war. Aruula und er waren fast drüben. Sie rannten im Zickzack, während das Gewehrfeuer verstummte. Stattdessen erklang ein mehrstimmiges Fauchen. Vier Sebezaans sprangen in weiten Sätzen auf sie zu!
Aruula schaffte es nicht. Zwei der Biester warfen sie um. Auch Juefaan kam nicht mehr rechtzeitig vor seinem Verfolger beim Eingangsschott an. Brüllend setzte der Sebezaan zum letzten Sprung an. Blitzschnell ließ Juefaan den Symbionten Tentakel in alle Richtungen ausbilden.
Der Effekt wirkte wie das Aufplustern eines Kugelfischs oder das Aufstellen der Halskrause bei einer Kragenechse: Der Sebezaan erschrak, brach den Sprung ab und verschaffte Juefaan so die dringend benötigten Sekunden Zeit.
Er riss am Schott. Es war offen!
Juefaan betrat einen weitläufigen Wohnbereich, in dem Zwielicht herrschte. Niemand schien hier zu sein. Nach kurzem Suchen fand er die gelbe Tür. Und hastete die enge Wendeltreppe hinauf.
Oben angekommen, war er kaum außer Atem. Vorsichtig schob er die Tür auf und betrat den Raum dahinter. Es war nicht der mit dem stählernen Käfer. Aber Juefaan hörte Stimmen. Sie kamen aus dem Nebenraum. Er schaute durch eine weitere Tür, die einen Spaltbreit offen stand. Matt saß gefesselt auf einem Stuhl, eine große Blonde drehte ihm den Rücken zu.
Anastaasa!
Lautlos schob Juefaan einen Arm in den Raum – und ließ den Symbionten einen Tentakel ausbilden, um ihn Anastaasa um den Hals zu schlingen.
Der Strang sauste durch den Raum – und fiel zwei Meter von Anastaasa entfernt plötzlich schlaff zu Boden, wo er wie eine Schlange zuckte.
Verflucht! Die Kraft des Symbionten war erschöpft; er hatte seit dem letzten Einsatz nicht genügend Zeit gehabt, sich zu regenerieren.
Die Amazone hatte das Geräusch gehört. Bevor sie herumfahren konnte, handelte Juefaan. Er stieß die Tür ganz auf und stürmte vorwärts.
Beim Anblick des Fledermausmannes erstarrte die Amazone für einen Moment. Das reichte Juefaan. Er sprang sie an und schickte sie mit einem Schlag ans Kinn ins Reich der Träume.
„Das war knapp“, ächzte er und starrte auf den Symbionten, der sich von ihm ablöste und zusammenschmolz. Juefaan verstaute ihn wieder im Lederbeutel.
Nachdem Juefaan Matts Handschellen gelöst hatte, rieb sich der Mann aus der Vergangenheit die Handgelenke und hörte sich den Report seines Retters an. Was Rulfans Sohn zu berichten hatte, klang nicht gut. Gemeinsam traten sie nach draußen auf die Brüstung und warfen einen Blick in die Tiefe.
In der ganzen Sektion Z wimmelte es von schwer bewaffneten Kriegerinnen und Sebezaans. Auch Juule glaubte Matt zu erkennen. Alle schienen irgendwie planlos herumzulaufen.
„Wir sitzen hier erst mal fest“, erkannte er. „Aruula haben sie also geschnappt. Aber warum kommen sie nicht einfach über die Wendeltreppe hoch oder benutzen den Aufzugskorb?“
„Der Begegnungsraum ist sicher tabu“, erwiderte Juefaan. „Nur Anastaasas Gäste dürfen ihn betreten. Sonst würde sie Gefahr laufen, dass ihr Geheimnis entdeckt wird.“
„Das wird’s sein.“
Matt nahm der Bewusstlosen das Headset ab, setzte es auf und schaltete es ein. Es knackte und rauschte, dann hörte er Juules Stimme: „… sprich zu mir, gute Elnak Anastaasa. Sag, dass du wohlauf bist. Etwas Böses ist in dein Haus eingedrungen. Gute Elnak , ich habe dich auf Empfang. Willst du etwas sagen?“
Matt wollte nicht. Jedenfalls noch nicht. Er schaltete das Headset wieder aus.
Anastaasa begann zu stöhnen. „Die kann zum Problem werden, wenn wir noch länger hier festsitzen“, meinte Juefaan. „Was machen wir mit ihr?“
Matt grinste. „Lassen wir sie Wudan essen , dann ist sie gut versorgt.“ Sie hievten die Techno in den „Käfer“ und fixierten ihre Arme und Beine mit Metallspangen.
„Schau mal in den Schrank dort“, sagte Matt zu Juefaan, „und such nach einer Art Honigbrot. Aber nicht essen, da ist ein Betäubungsmittel drin!“
Während der Junge den Schrank durchwühlte, schaltete Matt auf einem Display die VR-Maschine ein. Auf der Oberfläche des „Käfers“ begannen Lichter zu blinken, Geräusche ertönten. Einige der mechanischen Glieder bewegten sich. Als ein grünes Licht auf dem Display blinkte, setzte er die Saugnäpfe mit den Hirnscannern an Anastaasa Schläfen,
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