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Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition)

Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition)

Titel: Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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er.

    Matthew Drax war mehr als erstaunt, als Aruula mitten in der Nacht zu ihm kam. Sie gab vor, nicht alleine schlafen zu wollen, und bat darum, unter seine Decke kriechen zu dürfen.
    Angesichts der Reserviertheit, die bislang noch immer zwischen ihnen herrschte, wusste er nicht, ob er sich darüber freuen oder sorgen sollte. Der Sinneswandel passte irgendwie nicht zu ihr. Dazu kam, dass sie mit keinem Wort erwähnte, dass PROTOS Zahlencode nicht funktioniert hatte. War sie noch nicht dazu gekommen, ihre Körperfarben aus dem Panzer zu holen?
    Doch dann zeigte sie keinerlei Absichten, sich ihm anzunähern. Was ihn nun doch enttäuschte, denn seine Gefühle für sie waren längst aufgelodert. Da er aber wusste, dass ein vorschneller Vorstoß fatal sein konnte, hielt er seine Finger bei sich.
    Aruula wälzte sich unruhig hin und her und redete im Schlaf. Sie schien tatsächlich mental belastet zu sein, sich vielleicht sogar zu fürchten. Matt glaubte herauszuhören, dass sie eine Begegnung mit Wudan gehabt hatte und ihr auch Wudans Auge und die Elnak Anastaasa erschienen waren.
    Hatte er also richtig vermutet? Hatte Aruula Wudan gegessen ?
    Wir müssen dringend weg von hier, dachte Matt, während er in die Dunkelheit starrte. Hier sind wir nicht mehr sicher. Möglicherweise haben sie Aruula bereits beeinflusst, und sie könnten Juefaan auf die Schliche kommen. Es ist wohl besser, den Dingen von außen auf den Grund gehen. Hoffentlich kann ich Aruula davon überzeugen … oder sie überlisten.
    Am nächsten Morgen täuschte Matt einen Tagesausflug mit PROTO nach Kaalskrona vor. Er atmete auf, als Aruula zustimmte und auch Juule ihren Segen gab. Juefaan wusste als Einziger Bescheid.
    Matt konnte natürlich nur einen Teil ihrer Sachen mitnehmen, wollte er nicht auffallen. Wie üblich trieben sich einige Amazonen bei PROTO herum. Als Matt die hintere Einstiegsluke des Panzers entriegelte und herunterließ, spürte er plötzlich etwas Hartes im Rücken. Er versteifte.
    „Hände über den Kopf und langsam umdrehen.“
    Er leistete der Aufforderung Folge. Und starrte in den Lauf eines Schnellfeuergewehrs, hinter dem die höhnisch grinsende Juule stand. Auch auf Juefaan und Aruula waren Schusswaffen gerichtet. Sebezaans strichen herum.
    „Habt ihr geglaubt, einfach so fliehen zu können?“, fragte Juule. „Ihr seid festgenommen. Los, fesselt sie.“
    Natürlich!, fuhr es Matt durch den Kopf. Ich Idiot! Der Zahlencode hat nicht funktioniert, jetzt schnappen sie sich PROTO auf diese Weise. Juule steckte also hinter Aruulas Bitte, ihm den Code zu nennen. Leider kam die Erkenntnis zu spät.
    „Was wirft man uns vor?“, protestierte Matt.
    „Du wirst es noch erfahren.“ Der Lauf ruckte hoch.
    Matt, Juefaan und auch Aruula – vermutlich, um sie als „Maulwurf“ nicht auffliegen zu lassen; oder wusste sie selbst nicht, was sie tat? – wurden mit Handschellen gefesselt und auf einen Zug verladen, während die Amazonen PROTO enterten. Matt dachte mit Grausen daran, was sie in den folgenden Stunden alles anrichten konnten.
    Aruula und Juefaan wurden in Sektion 6 abgeladen und dort in Einzelzellen verfrachtet. Für Matt ging die Reise weiter nach Sektion Z. Juule höchstpersönlich eskortierte ihn, als er in dem Korb auf die Plattform hochgezogen wurde. Zwei Amazonen bedienten den mechanischen Flaschenzug.
    Matt wurde in den Raum gestoßen, in dem der „mechanische Käfer“ stand. Zwei massive Stühle und ein schmaler Schrank standen hier, sonst war er kahl und kalt. Juule fesselte ihn an einen der Stühle und verschwand mit den anderen Kriegerinnen.
    Matthew schaute sich um. Es war, wie er erwartet hatte, auch wenn er die endgültige Bestätigung lieber unter anderen Umständen erhalten hätte. Die Maschine sah exakt so aus wie jene, in die er selbst damals in Waashton verfrachtet worden war, als Spielball des Weltrats. 9
    Ein Knacken durchdrang die Stille, gefolgt vom leisen Summen eines Elektromotors. Schwere Vorhänge glitten wie von Geisterhand vor die Fenster, sperrten das Tageslicht aus und tauchten den Raum in eine geheimnisvolle Düsternis.
    Jetzt bin ich aber mal gespannt …
    Im nächsten Moment erfüllte blendende Helle den Raum. Matt kniff die Augen zusammen. Als er sie wieder öffnen konnte, starrte er in eine übermannsgroße Aureole aus weißem Licht von annähernd ovaler Form. Sie umgab eine überirdisch schöne blonde Frau, die in ein weißes Gewand gehüllt war und zwei riesige Engelsflügel besaß.

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