Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition)

Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition)

Titel: Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
verstößt.“
    Aruula musterte ihn forschend und zog mit der Rechten den Mantel vor ihrem Hals zusammen. „Du meinst das wirklich ehrlich, Maddrax?“
    In diesem Moment, als ihre langen blauschwarzen Haare im Wind wehten, hätte er sie am liebsten umarmt und geküsst. Doch er kontrollierte den spontanen Gefühlsausbruch. „Wie kannst du daran zweifeln?“, fragte er. „Sabeen ist keine würdige Königin, sondern ein intrigantes Luder. Sie wollte dich umbringen lassen!“ Matt nahm Aruula am Oberarm und schob sie in Richtung der Rampe. Gleich darauf hatte er den Wind ausgesperrt.
    Aruula stand schweigend in dem kleinen Schleusenraum und biss auf ihrer Unterlippe herum. „Ja, Sabeen hat den Tod verdient“, stieß sie schließlich hervor.
    „Aber wir sind keine Mörder“, entgegnete Matt und fasste sie an bei den Schultern. „Aruula, noch können wir umkehren. Ich verstehe ja, dass du dein Volk wiedersehen willst. Aber wie sollen wir Sabeen gegenübertreten? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.“
    Aruula schüttelte seine Hände fast unwillig ab und drehte sich weg. „Es ist entschieden, Maddrax. Ich will mich Sabeen stellen und ihr Komplott aufdecken. Du hast mir deine Unterstützung zugesagt. Ich hoffe, es bleibt dabei.“
    „Natürlich. Ich lasse dich nicht im Stich.“
    Matt lenkte PROTO an der Küste entlang. Steil abfallende Felsen wechselten mit flachen Stränden; ein kleiner Wald zeigte ihnen, dass Aruulas Dorf nicht mehr weit war.
    Als der Panzer zwischen den Bäumen hervorbrach, sahen sie es bereits über die Monitore. Aruula schluckte schwer und beugte sich angespannt nach vorn. Juefaan ging es nicht viel anders.
    Matt gab unwillkürlich Gas. In einer aufwirbelnden Schneewolke schossen sie knapp oberhalb des sanft anbrandenden Meeres auf das Dorf zu. Matt sah den Königinnenpalast und die Hütten drum herum. Am liebsten hätte er gehupt: Hallo, wir sind wieder da!, aber etwas irritierte ihn.
    Einen Moment später sprach Aruula es aus: „Wo sind die Bewohner? Das Dorf wirkt wie ausgestorben!“
    Ganz stimmte das nicht, denn in diesem Moment erhoben sich Scharen von Kolks aufgeregt flatternd und krächzend zwischen den Häusern und bildeten einen schwarzen Teppich in der Luft. Eine unsichtbare Hand schien ihn hin und her zu ziehen.
    „Da ist niemand“, flüsterte Aruula, nachdem sie ihre Geistfühler ausgestreckt hatte. „Ich kann niemanden spüren außer den Tieren.“
    Matt nickte und nahm Gas weg. Vorsichtig lenkte er PROTO zwischen die Hütten. Sie stiegen aus und untersuchten das Dorf und den Palast. Dort nistete ein Spikkar-Pärchen, das sich gewohnt aggressiv aufführte. Matt wollte die dachsgroßen Tiere jedoch nicht töten und schlug ihnen einfach die Tür vor der Nase zu.
    Alle Gebäude waren von Kolk-Exkrementen überzogen, es stank ekelhaft, aber es war nicht der Geruch des Todes. Sie fanden keine menschlichen Überreste.
    „Wohin ist mein Volk verschwunden?“, fragte Aruula mehr zu sich selbst und ließ ihre besorgten Blicke über das Meer in unbestimmte Fernen schweifen. „Was mag hier passiert sein?“
    „Fragen wir doch einfach mal nach“, schlug Juefaan in seine Atemfahne hinein vor. „Fragen kostet bekanntlich nichts.“
    „Wen sollen wir fragen?“, entgegnete Aruula irritiert.
    „Na, die da dort.“ Juefaan deutete auf die kleine, zugefrorene Bucht oberhalb des Dorfes. Tatsächlich: Zwei Männer bewegen sich auf dem Eis.
    Aruula schmälte die Augen. „Das sind Eisfischer, nehme ich an.“
    Kurze Zeit später standen sie bei den dick vermummten, misstrauisch dreinblickenden Männern in mittleren Jahren, die tatsächlich Angelleinen durch ein Eisloch geführt hatten. Ihre Hände lagen auf den Messergriffen.
    „Wee tweeno wa feesa – Wir kommen in Frieden“, formulierte Aruula den traditionellen Gruß in der Sprache der Wandernden Völker, während Matt fasziniert die angeblichen Angelleinen betrachtete. Die bestanden nämlich aus Kabeln mit Isolierhülle und hingen an einem kleinen schwarzen Kästchen, an dem eine Kontrolllampe rot blinkte. Auch zwei Knöpfe und ein Display konnte Matt erkennen. Er wechselte vielsagende Blicke mit Juefaan.
    Das gibt’s doch nicht! Fischen die etwa mit Strom ?
    In den Augen des älteren Fischers blitzte derweil Erkennen auf, gleichzeitig runzelte er die Stirn. „Bist du Aruula?“, fragte er mit krächzender Stimme, um gleich nachzusetzen: „Aber das kann nicht sein. Es ist sehr lange her und du müsstest älter sein.“
    Aruula

Weitere Kostenlose Bücher