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Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Titel: Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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sind es schon 97 Prozent. Manche Eltern sagen: »Mein Kind würde gar nicht nach Pornos suchen.« Aber sie müssen gar nicht erst suchen – die Pornografie findet sie. Facebook ist zugekleistert damit, ebenso GoogleImages. Die Pornoseiten sind ganz bewusst nach Charakteren aus Kinderzeichentrickfilmen benannt, zum Beispiel Dora the Explorer . Mädchen stolpern oft bei ihren Hausaufgaben über Pornografie, indem sie ein ganz harmloses Wort in eine Suchmaschine eingeben. Oder die Jungen in der Schule zeigen ihnen entsprechende Fotos auf ihrem iPhone.
    Einen solchen Eingriff in die sexuelle Entwicklung von Heranwachsenden gab es noch nie, und er wirkt sich auf ihr Verhalten aus. Es ist die erste Generation, die sexuelle Gewalt schon kennenlernt, bevor sie überhaupt Sex hatte, oft sogar schon vor dem ersten Kuss. Studien belegen, dass Jungen, die Pornos sehen, öfter dazu neigen, Gewalt gegen Frauen zur Erzwingung von Sex normal zu finden.
    Jugendliche sehen sich Pornos als Aufklärungsunterricht an, doch die sind wirklich eine schlechte Anleitung: die entstellte Darstellung einer Sexualität, die von Intimität und Bindung und Respekt vor dem Partner völlig losgelöst ist. Pornos vermitteln den Mädchen, dass sie für Jungen und Männer reine Dienstleisterinnen sind. Jungen spielen in der Realität die Pornos nach. Die Mädchen sind verwirrt, weil sie nicht mögen, was sie sehen, aber der Porno ihnen sagt, dass sie es mögen sollten.
    Es gibt keinen Zweifel, dass die Pornografie die sexuelle Praxis beeinflusst. Schon Zehnjährige versenden übers Telefon Sexbilder von sich. Die Mädchen laufen Gefahr, als Amateurdarstellerinnen in die Onlinepornoszene zu geraten. Soziale Netzwerke (zum Beispiel Chatrooms) erleichtern ihre Anwerbung.
    Teens und sogar noch jüngere Kinder werden animiert, sich mit Webcams aufzunehmen. Es ist sehr verlockend, coole, sexy Fotos online zu stellen und dafür Kommentare zu bekommen, wo es doch auch alle Freundinnen machen. Ein Mädchen, das sonst keinerlei Bestätigung und Anerkennung hat, hat hier vielleicht die einzige Gelegenheit, Komplimente und Belohnung zu bekommen. Aber ihr ist absolut nicht klar, wo diese Bilder landen und dass sie dort für immer bleiben.
    Im Juli 2007 hat MySpace 29000 Sexstraftäter ausgeschlossen, die sich unter ihrem Klarnamen angemeldet hatten. Die mit den Pseudonymen sind vermutlich immer noch dabei. Warnen Sie Ihre Kinder davor, dass der Junge oder das Mädchen, mit dem sie chatten, in Wahrheit ein erwachsener Mann sein könnte. Sagen Sie ihnen, dass sie Fremden niemals persönliche Daten wie Telefonnummer und Adresse geben und sich niemals mit ihnen verabreden dürfen.
    Wenn ich Eltern auf diese Entwicklungen aufmerksam mache, möchte ich ihnen zugleich deutlich machen, dass es nicht meine Absicht ist, Mädchen Vorwürfe wegen ihrer Sexualität zu machen. Es geht mir vielmehr darum, ihr Bewusstsein dafür zu schärfen, dass sie auf diese Weise auf ihre Sexualität reduziert werden und man ihnen Vorstellungen vermittelt, die Sexualität entstellen und den Mädchen Schaden zufügen.
    Ermutigung zur Selbstverletzung
    Eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Mädchen sind auch Websites, die Selbstverletzung promoten. Tumblr und LiveJournal enthalten Tausende von Websites zu den Themen Anorexie, Bulimie, Selbstverletzung und Selbstmord. Sie sind voll von Angst und Hass auf den eigenen Körper, Texten der Selbstverachtung und Bildern von Frauen, die aus dem Fenster springen oder tot in der Badewanne liegen, ihre Arme übersät von Schnitten.
    Es gibt Websites, die Anorexie und Bulimie nicht als Krankheit, sondern als Entscheidung für einen bestimmten Lifestyle darstellen (auch auf Deutsch zu finden unter Stichwörtern wie »Thinspo«, »Thinspiration«, »Thinsporation«). Wenn Ihre Tochter zu diesen Seiten surft, um sich den »Hungertipp des Tages« herunterzuladen, dann hat sie ein ernsthaftes Problem – oder sie wird bald eines bekommen.
    Die Amerikanerin Harriet Brown, Autorin des Buches Brave Girl Eating: A Family’s Struggle with Anorexia , fordert die Schließung solcher Seiten:
    Wenn ich jede Thinspo-Seite auf Tumblr und so weiter dichtmachen könnte, ich würde es tun, ohne mit der Wimper zu zucken. Ich würde an eine vorherige Verwarnung nicht mal einen Gedanken verschwenden. Denn nichts, was darin zur Sprache

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