Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden
kommt, ist irgendwie freiwillig oder authentisch. Thinspo ist keine Selbstverwirklichung, denn es ist nicht ihr wahres Ich, das die Mädchen zur Abmagerung und zur Anbetung hervorspringender Hüftknochen animiert. Das Verlangen dünn zu sein, sich durch Verhungern selbst auszulöschen, ist nicht rational. Sie haben es sich nicht ausgesucht â¦
Sie alle sind eingesperrt in einem Gefängnis, aus dem sie nicht entkommen können. Sie sind in der Gewalt einer Krankheit, die nicht auf rationale Argumente anspricht. In ihren Botschaften ⦠rufen sie nach Hilfe. 55
Die 19-jährige Studentin Rebekah McAlindon befindet sich gerade auf dem Wege der Genesung von einer Essstörung. Auf meinem Blog schreibt sie:
Als junge Frau im Heilungsprozess ist es für mich quälend und traurig, und es löst schreckliche Erinnerungen aus, wenn ich sehe, dass andere Mädchen solche Verhaltensweisen an den Tag legen. Wenn Sie Eltern sind: Bitte, bitte überwachen Sie die Internetaktivitäten Ihres Kindes. Und wenn Sie gerade von einer Essstörung genesen und es Ihnen schwerfällt, solche Internetseiten zu meiden, dann reden Sie mit jemandem darüber. Bitten Sie zum Beispiel eine Freundin darum, diese Websites für Sie zu blockieren. Vielleicht haben Sie auch den Mut, es selbst zu tun.
Wir können uns alle gegenseitig unterstützen und um diese Pro-Anorexie- und Pro-Bulimie-Seiten einen groÃen Bogen machen. Es ist vielleicht ein kleiner, aber bedeutsamer Schritt, um die Verbreitung von Essstörungen und das schreckliche Leid, das sie verursachen, einzudämmen.
Nach dem Selbstmord einer 16-Jährigen aus Melbourne erzählte ihre Mutter im Fernsehen, dass sie nichts von den Internetaktivitäten ihrer Tochter wusste â darin ging es um ihr negatives Weltbild und um autoaggressives Verhalten. Paige McIntyre machte ihren Selbsthass und die Fotos von ihren Selbstverletzungen auf Facebook öffentlich, aber ihre Familie bekam von dieser geheimen Existenz nichts mit. Als Paige sich das Leben nahm, gingen Tausende Nachrichten auf ihrer Facebookseite ein. Und die Botschaften und Anrufe hörten erst auf, als ihre Mutter schrieb: »Im Himmel gibtâs kein Netz.«
Das Internet allein bringt keinem Mädchen den Tod, aber es kann sehr leicht eine bereits vorhandene Anfälligkeit verschlimmern.
Zeigen Sie Ihrer Tochter, wie man von Websites wegkommt, die sich mit dem Tod und Selbstmordtechniken beschäftigen. Es gibt positive, hilfreiche und professionelle Websites, die Mädchen, die unter Depressionen und Selbstzweifeln leiden, unterstützen.
Paige hatte zwar viele Freunde â 300 auf Facebook â, die mitfühlend und fürsorglich reagierten. Doch die Zeit, die sie »mit ihnen« verbrachte, verbrachte sie letztlich allein in ihrem Zimmer, viele Stunden jede Nacht. An diesem Ort konnte sie eine liebevolle und enge Bindung, nach der sie sich so sehnte, nicht finden. Ihre Mutter berichtete, dass sie sich von ihrer Tochter, die so in ihren Onlineaktivitäten aufging, regelrecht abgeschnitten fühlte. Aber ein verletzliches Mädchen braucht in einer so schwierigen Phase reale, persönliche Zuwendung und eher das Verständnis von Erwachsenen als das von Gleichaltrigen.
Auch wenn Ihre Tochter das Internet nur auf harmlose Art und Weise nutzt, kann es trotzdem sein, dass sie zu viel Zeit online verbringt. Viele Gesundheitsbehörden sorgen sich darum, dass die sozialen Netzwerke das Leben von Mädchen einengen und begrenzen, denn sie fördern extrem narzisstisches (also auf sich selbst bezogenes) Verhalten in einem Alter, in dem Mädchen eigentlich dazu ermutigt werden sollten, über ihren eigenen Horizont hinauszudenken, um ein vollwertiges Mitglied der realen Gesellschaft zu werden. Mädchen wurden in der Vergangenheit viel zu lange in viel zu enge Käfige gesperrt â wir wollen doch nicht, dass das alles wieder von vorne losgeht.
Erziehen Sie Ihre Tochter zu unabhängigem Denken, dazu, dass sie ihr Selbstwertgefühl aus sich selbst schöpft und nicht daraus, was andere über sie denken. Das wird später einmal ihre stärkste Waffe sein.
WAS ELTERN TUN KÃNNEN
Inzwischen sind Sie wahrscheinlich drauf und dran, sämtliche Computer zu Hause kaputt zu schlagen, Ihren Kindern alle Handys wegzunehmen und die iPads aus dem Fenster zu werfen. Aber wir können unseren Kindern auch vermitteln, wie man mit dem Internet auf
Weitere Kostenlose Bücher