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Mädchenhass und Jungenliebe (Junge Liebe )

Mädchenhass und Jungenliebe (Junge Liebe )

Titel: Mädchenhass und Jungenliebe (Junge Liebe ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benjamin Wagner
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sehnlichster Wunsch und größter Traum war.
    Ich spürte wie seine feuchten Lippen über meine glitten, wie sich langsam unsere Zungen berührten und miteinander verschmolzen. Ich legte meine Hand um seine Schultern, um ihn noch näher bei mir zu haben. Ich fühlte mich, als wäre ich im Paradies angekommen. Ich hatte das Gefühl, einen harten Kampf mit letzten Kräften gewonnen zu haben.
    „Verdammt noch mal, was machst du da?“ Henning löste sich aus meiner zärtlichen Umarmung und rutschte über einen Meter zur Seite.
    „Henning, ich liebe dich!“, sagte ich so leidenschaftlich, wie ich nur konnte. „Und das weißt du auch. Ich werde niemals jemanden so sehr lieben können. Ich werde alles für dich tun, was du verlangst. Ich würde dir die Sterne vom Himmel holen, wenn ich könnte.“
    „Hör auf!“ Sein Blick hatte sich gewandelt. Er schaute mich mit einer Mischung aus Entsetzen und Verzweiflung an.
    War das eine Träne, die aus seinem Augenwinkel kullerte?
    „David, bitte lass mich in Ruhe!“ Er stützte die Arme auf die Knie, ließ sein Gesicht in seinen Händen verschwinden.
    „Geh jetzt!“ Seine Stimme klang verweint.
    Ich war nicht mehr ganz klar im Kopf. Ich verstand null, aber auch wirklich null von dem, was da vor sich ging.
    Ich hatte einen wunderschönen Kuss, den schönsten Kuss meines Lebens hinter mir und der Junge, der mir diesen Traum wahr gemacht hatte, saß neben mir und weinte.
    Ich hielt es nicht aus, diesen Engel, dem ich geschworen hatte, ihn immer und überall zu beschützen, so bitterlich weinen zu sehen.
    Vorsichtig rückte ich näher und legte meinen Arm um ihn. Sanft drückte ich ihn an mich.
    „Hör auf zu weinen“, sagte ich fast flüsternd.
    „Henning, glaub mir, du kannst mit mir über alles reden. Du kannst mir vertrauen.“
    Er antwortete nicht, sondern hob seinen Kopf und sah zu mir auf. Er hatte tatsächlich geweint.
    „David, du verstehst überhaupt nichts.“ Er stand auf, nahm seine Schultasche und ging. Erst ging er langsam und sah sich immer wieder um, dann ging er schneller und schneller.
    Ich blieb sitzen und zündete mir die nächste Zigarette an. Ich verstand die Welt nicht mehr. Richtig gut habe ich sie noch nie verstanden, aber jetzt war der Höhepunkt meines Unverständnisses erreicht.
    Für eine Rückkehr in den Unterricht war es zu spät und so entschied ich mich nach Hause zu fahren, denn mein Tageswerk - eine Mathearbeit in den Sand setzen - hatte ich ja schon vollbracht.
    Obwohl es wirklich kein Traumsommer war, war es ein sehr angenehm warmer Tag und während ich zur Bushaltestelle ging, merkte ich wie sehr ich schwitzte.
    Ich hatte vergessen, dass meine Mutter zu Hause war, so dass ich mich der unangenehmen Frage stellen musste, warum ich schon um kurz nach zehn Uhr zuhause auftauchte.
    „Ich bin abgehauen. Ich konnte einfach nicht mehr.“
    So ehrlich war ich zu meiner Mutter seit vielen Jahren nicht mehr gewesen.
    Gemeinsam nahmen wir im Wohnzimmer Platz. Wir brauchten keine Worte mehr, um uns bestimmte Sachen zu sagen und wir wussten beide, dass der Moment für ein wichtiges Gespräch schon lange überfällig war.
    „David“, begann meine Mutter. „Dieser Junge, wie hieß der noch mal, der, der dich sozusagen gerettet hat?“
    „Henning.“
    „Dieser Henning, hatte der recht?“
    Ich sah zu Boden. Hätte mir jemand vor ein paar Monaten gesagt, dass ich mal ein solches Gespräch mit meiner Mutter führen würde, hätte ich demjenigen wohl gleich mehrere Vögelchen gezeigt. Aber jetzt war es Tatsache, dass ich meiner Mutter einiges erklären musste und sie hatte es auch verdient, diese Erklärung zu bekommen.
    „Ja, er hatte recht.“
    Ich wartete kurz, ob eine Reaktion von meiner Mutter kam und redete dann weiter.
    „Als ich damals mit Lara zusammengekommen bin, war das noch echte Liebe. Ich hab sie geliebt und war froh, als ich mit ihr zusammen war. Und vorher gab es ja auch schon das ein oder andere Mädel, wie du sicher weißt. Ich war ganz normal, wie alle anderen und mir hat nie was gefehlt.“
    Meine Mutter nickte und zeigte mir Verständnis. „Aber wie ist denn dann alles so gekommen?“, wollte sie wissen.
    „Durch Henning. Eines Tages, vor zwei, drei Monaten, ist er mir auf einmal über den Weg gelaufen. Da hab ich ihn dann zum ersten Mal richtig wahrgenommen.“
    „Und dann hast du dich verliebt, oder was?“ Sie zündete sich eine Zigarette an und hielt mir die Schachtel hin, aber ich lehnte ab. Ich wollte mich auf das

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