Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche
einer Sexualbehinderung.
Sie als Mann haben es da natürlich mal wieder gut. Denn für Sie bedeutet diese Studie lediglich, dass Sie statt Sharon Stone (IQ von 154) vielleicht lieber eine Mumie (IQ gleich 0) abschleppen sollten. Hirnlose Frau – besserer Sex. Für mich hingegen ist das nicht ganz so einfach. Schließlich wird man das eigene Gehirn so schnell nicht wieder los. Nach einigen Tagen tiefer Verzweiflung habe ich deshalb einen Entschluss gefasst: Weil ich mein Gehirn ohnehin habe, will ich es nun eben auch verwenden – zum Denken. Ich werde mir mal Gedanken darüber machen, was in meinem Kopf beim Sex alles schiefläuft.
Nehmen wir also Folgendes an: Ich ziehe mich mit einem Mann ein bisschen aus, und der Typ flüstert mir irgendwas Animierendes ins Ohr, sagen wir: „Ich liebe dich.“ Was passiert? „Hm“, denkt mein Großhirn, „wie meint er das denn jetzt?“ Es kramt im Langzeitgedächtnis. Findet ein Nietzsche-Zitat über Liebe: „Man liebt zuletzt seine Begierde, und nicht das Begehrte.“ Empört meldet sich nun das Kleinhirn zu Wort: „Was hast du da gerade eben gedacht? Der Typ liebt gar nicht uns, der ist in seine eigenen Gefühle verschossen? Dieses Schwein!“ Großhirn: „Na ja, kann er denn überhaupt wissen, wer wir wirklich sind? Ist die Realität nicht immer ein Gedankenkonstrukt?“
Fragen Sie nicht, warum die beiden ständig solche Diskussionen anfangen. Vermutlich ernährte sich meine Mutter in der Schwangerschaft nur von intelligenten Nahrungsmitteln wie Buchstabensuppe. Oder ich wurde als Kind nicht mit Schlummerliedern ins Bett gebracht, sondern mit Songs von Aretha Franklin („Think!“) und The Kinks („Brainwashed“). Hilfreich war sicher auch nicht, dass meine Turnlehrerin auf Denksport spezialisiert war. Wo auch immer die Ursachen liegen, jetzt ist es jedenfalls zu spät.
Inzwischen haben sich Groß- und Kleinhirn darauf geeinigt, dass der Typ bei mir im Bett ebenfalls nur ein Gedankenkonstrukt ist. Allerdings eines, das nicht vertrauenswürdig wirkt. Und deshalb streiten sie sich jetzt darüber, mit welcher Methode man den Mann psychologisch analysieren könne. Während das Großhirn ihn einfühlsam nach Kindheitstraumata fragen möchte, favorisiert mein Kleinhirn ein brutales Kreuzverhör. Notfalls mit Folter. Da mischen sich plötzlich die Brustwarzen ein: „He, nun einigt euch endlich mal – dieser Typ fasst uns gar nicht so ungeschickt an!“
Groß- und Kleinhirn: „Klappe, ihr Dumpfbacken!“ – „Aber es kommt echt doof“, jammert jetzt auch noch die Klitoris, „wenn wir keine Reaktion zeigen. Nur weil ihr immer alles ausdiskutieren wollt, ehe ihr uns Befehle gebt!“ Groß- und Kleinhirn: „Wenn es euch nicht passt, dann geht halt!“
Regungslos liegt mein Körper weiter da. Es gibt ja noch so vieles, das intellektuell erörtert werden muss, beispielsweise: Verwendete Sokrates Kondome aus Tierdärmen? Wie verändert sich die chemische Formel von Schweiß vor und nach dem Sex? Existiert die Löffelchenstellung eigentlich auch in Kulturen, in denen man mit Stäbchen isst?
Zwei Stunden später. Groß- und Kleinhirn sind übereingekommen, dass man nicht immer alles ausdiskutieren muss, und erteilen dem Körper ihre Befehle: Hormone ausschütten! Erregung, bitte! Nach einigen Minuten melden die Ohren verlegen: „Äh, es gibt ein Problem. Der Mann sagte gerade, er wolle gehen. Es sei ihm zu blöd, und er suche sich jetzt eine dümmere Frau.“ Großhirn: „Verdammt, wieder kein Orgasmus! Dass die Typen aber auch immer Angst vor intelligenten Frauen haben.“
These: Männer stehen auf dumm und blond
Achtung, Sexbombe!
Sind haargebleichte Busenwunder das Nonplusultra der männlichen Sexualfantasie? Oder nur billige Effekt-Haschmichs? Beides.
Neulich trat in unserem Wohnzimmer das nicht seltene, aber doch stets faszinierende SFGÜ-Phänomen auf. Das steht für „Spontane Feminine Gedanken-Übertragung“ und hat gar nichts mit Telepathie zu tun, sondern mit der Fähigkeit vieler Frauen, einen gerade entsprungenen Gedanken sofort und in mehrfacher Lichtgeschwindigkeit auf das gesamte männliche Universum zu übertragen. Betrügt zum Beispiel in einer Soap ein Mann seine Frau, heißt es sogleich: „Ja, so sind sie. Scheißtypen!“
Jedenfalls telefonierte Mona vor Kurzem mit ihrer Freundin Susi, deren großer Schwarm, irgendein Kai, sich gerade mit einer anderen Frau eingelassen hatte (das geht natürlich nicht). Mona kommentierte das wonnig:
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