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Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche

Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche

Titel: Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Jens und Michel Clasen
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sonst schwer in Ordnung.“ Keiner wollte mir glauben, dass da nie etwas gelaufen ist zwischen ihr und mir. Noch weniger glaubten die Leute, dass keiner von uns beiden je wollte, dass etwas läuft. Conny war ein Freund, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
    Geschlechter und Freundschaft – das sind zwei Prinzipien, die meiner Meinung nach nichts miteinander zu tun haben. Natürlich gibt es die typische Männerfreundschaft mit Schulterklopfen und Biergelagen.Die klassische Mädchenfreundschaft mit Pferdestriegeln und Lippenstiftausprobieren. Natürlich kann aus Freundschaft Liebe werden, und natürlich sollte jede Liebe im Kern auch Freundschaft sein. Aber ich suche mir einen Kumpel nicht nach dem Geschlecht aus. Ich suche mir Kumpel überhaupt nicht aus. Sie wachsen mir zu wie Chancen im Leben.
    Für Freundschaft gibt es eine Befähigung im Allgemeinen – aber es braucht auch ein Talent im Speziellen. Der eine muss das Talent haben, mit jemand anderem befreundet zu sein, muss dessen Wellenlänge teilen und vielleicht die gleiche Musik gut finden. Umgekehrt braucht er ebenso das gewisse Etwas, um der Freund des anderen sein zu können. Es ist dieses Gemisch aus den gleichen Vorlieben und ähnlichen Gedanken, aus Zuneigung und Zueignung, das Menschen zu Freunden macht. Außerdem kommt noch jede Menge Glück dazu.
    Was ist es für ein enormer Zufall, wenn sich unter sechs Milliarden Menschen zwei Seelenverwandte in einer Düsseldorfer Kneipe auf dem Gang zum Klo begegnen und erkennen. Da kann ich doch nicht noch Rücksicht darauf nehmen, ob das Männlein oder Weiblein ist!
    Später ging Conny leider nicht mehr so oft in Kneipen. Sie heiratete und bekam Kinder – und war irgendwann sehr weit weg, auch wenn wir nur wenige Bahnstationen voneinander entfernt wohnten. Sie fand vielleicht den Freund, der ich ihr war, in dem Vater ihrer Kinder. Und noch vieles mehr – eben all das, was sie brauchte. Aber wir haben verdammt heiß gebrannt, damals.
    All das zieht an meinem inneren Auge vorbei, während Elsa an der Theke mit dem Barmann schäkert und Mona mich mit kicherndem Triumph in den Augen ansieht. Mein Blick wandert zwischen ihr und Elsa hin und her – aber nicht so, wie Sie vielleicht denken. Kein Abwägen: Mona oder Elsa.
    Elsa hätte vielleicht das Zeug zu einer neuen Conny, auch wenn sie viel kleiner ist und die Abseitsregel nicht kapiert. Aber sie spielt beim Billard sehr niveauvoll über Bande und mag Musik von Green Day. Die Frage ist: Wie mache ich das Mona klar? Die sieht mich weiterhin an, sieht, wie ich leide – und dann verändert sich ihr Blick von eiskalt zu mildwarm. Plötzlich ist wieder Frühling zwischen uns. Sie kommt zu mir, knufft mich in die Rippen und lacht. „Ha, reingefallen. Viel Spaß noch!“ Und zu Elsa: „Tschüs, Elsa, bis bald hoffentlich mal.“
    Die beiden Frauen winken sich zu, alles ist goldenes Glück mit Regenbögen. Draußen hakt Mona sich bei Immo unter. Ein Freund von uns, mit dem sie öfter zu Ausstellungen oder ins Kino geht. Quasi ihr bester Kumpel. Mann, war ich in dem Moment eifersüchtig!

These: Frauen und Männer können nicht miteinander befreundet sein
Teil 2: Ötzi, Xavier und ich
    Etwa 80 Prozent meiner Freunde sind Männer, und das ist noch vorsichtig geschätzt. Wenn ich mit Leuten auf Freundschaft zwischen Mann und Frau zu sprechen komme, pflege ich daher arglos zu sagen: „Das klappt eigentlich immer. Und beide profitieren auch noch davon: Er repariert ihr Fahrrad, und sie lässt ihn zum Dank ihre Getränkekisten nach Hause schleppen, damit sein Bizeps in Form bleibt. Eine klassische Win-win-Situation!“
    Viele Leute antworten mir darauf mit einer hitzigen Rede, in der die Wörter „kann“, „nicht“ und „funktionieren“ eine zentrale Rolle spielen. Dann sagen sie noch, ich solle nicht so naiv sein und über das Thema in Ruhe nachdenken. Das habe ich getan: Gibt es, so fragte ich mich, vielleicht doch Männer, mit denen ich absolut nicht befreundet sein könnte?
    Nach einigem Grübeln fiel mir Xavier Naidoo ein. Falls der so redet, wie er singt, würde er mich als Kumpel zum Selbstmord treiben.
    Ich: „Komm, lass uns ins Kino gehen!“
    Xavier: „Dieser Weg – wird kein leichter sein, dieser Weg – wird steinig und schwer ...“
    Ich: „Aber wenn wir dort sind, kriegen wir 115 Minuten lang Angelina Jolie zu Gesicht!“
    Er: „Sie sieht mich nicht …“
    Ich: „Da geht es dir so wie den meisten Männern. Ist doch egal, Angelina wohnt eh weit

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