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Männlich, ledig, schwul, sucht ... (German Edition)

Männlich, ledig, schwul, sucht ... (German Edition)

Titel: Männlich, ledig, schwul, sucht ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nik S. Martin
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Armbewegung herein.
    Als die Haustür hinter seinem Gast zugefallen war, bemerkte er, wie dieser ihn von oben bis unten musterte.
    „Hast du noch nie einen Kerl im Handtuch gesehen?“, scherzte John.
    Lasse kniff ein Auge zu und sah John abschätzend an. „Naja, ich wusste gar nicht, dass du … vergiss es“, murmelte Lasse und drehte sich rasch weg.
    Was war denn das jetzt? , rätselte John.
    „Das Wohnzimmer ist geradeaus. Willst du was trinken?“
    Lasse drehte den Kopf und sah John über die Schulter hinweg an. „Wenn du ein Bier hättest …?“
    „Klar.“
    Etwas verwirrt und mit einem Kribbeln im Bauch tappte John barfuß in seine Küche. So zu tun, als sei er gerade der Dusche entsprungen, war als Anfang nicht schlecht gewesen. Er hatte tatsächlich geduscht, aber mit voller Absicht und dem Wissen, dass er halb nackt die Tür öffnen würde. Jetzt folgte Schritt zwei. Er griff in den Kühlschrank, zog zwei Bierflaschen hervor und öffnete sie. Damit ging er ins Wohnzimmer, in jeder Hand eine. Das Timing hätte nicht besser sein können, denn als er zwei Schritte von Lasse entfernt war, machte sich ohne Zutun das Handtuch selbstständig. Völlig entblößt hielt John seinem Kollegen das Bier hin und lächelte entschuldigend.
    „Ich hab leider nur zwei Hände“, witzelte er.
    Lasse entgegnete nichts. Mechanisch griff er nach der Flasche, ohne seinen Blick vom nackten Körper zu nehmen. John bückte sich und hielt sich das Handtuch vor die Lenden. Nicht, dass er sich geschämt hätte. Nein, er hatte bemerkt, dass er Lasse in Verlegenheit gebracht hatte und das freute ihn ungemein. Der selbstsichere Kerl stand starr da, John sah die Schluckbewegung am hüpfenden Kehlkopf. Lasse verlor nicht ein Wort, betrachtete fast schockiert den Mann vor sich. Belustigt wedelte John mit der Hand vor Lasse‘s Gesicht – mit der, die das Handtuch hielt.
    „Hallo? Jemand zu Hause?“
    Lasse blinzelte. Dann endlich sah er auf und Johns Blick fiel in die strahlend blauen Augen. Darin lag etwas, dass er nicht deuten konnte. Doch der Moment verschwand. Lasse setzte das Bier auf und nahm einen großzügigen Schluck.
    „Empfängst du deine Gäste immer so?“
    „Nein, eigentlich nicht. Du warst zu früh hier, dafür kann ich nix.“
    „Als wüsstest du nicht, dass ich immer überpünktlich bin.“
    „Ich war knapp dran nach dem Joggen und hab gehofft, dass du einmal nur pünktlich sein könntest …“
    Lasse legte den Kopf schräg und musterte John. Der kam sich vor, als ob seine Mimik untersucht würde, ob er die Wahrheit gesagt hatte oder nicht. Sich locker zu geben fiel John plötzlich schwer. Lasse im Büro war etwas völlig anderes als hier bei ihm zu Hause. In diese blauen Augen zu sehen lockte ihn. Gedanklich sah er sich schon, wie er den kräftigen Kerl gegen die Wand drängte, mit seinem Mund die schön geschwungenen Lippen berührte und den Körper nah an seinem spürte. Rasch schob er diesen Gedankengang von sich. Ein Schluck des kalten Bieres würde die aufkommende Hitze in seinem Inneren vielleicht bekämpfen. Er setzte die Flasche an und trank ein paar Schlucke, wobei ihm ein kleines Rinnsal vom Mundwinkel ans Kinn lief.
    Lasse sah John dabei die ganze Zeit an, verfolgte mit den Augen die nasse Spur, bis der Tropfen vom Kinn auf die nackte Brust tropfte. Langsam ließ John die Flasche sinken, verstand nicht, weshalb Lasse ihm so viel Aufmerksamkeit schenkte, statt zu fragen, wobei er denn helfen sollte. Noch bevor er zu Ende gedacht hatte, trat Lasse auf ihn zu. Mit dem Daumen rieb er die nasse Spur von John Kinn.
    „Ich glaube, ich habe genau verstanden, was das hier soll“, murmelte er.
    „So?“ John schluckte schwer. Irgendwie schien sich sein Plan gerade in Luft aufzulösen.
    „Niemand öffnet wie selbstverständlich einem Kollegen nur im Handtuch die Tür. Niemand lässt wie zufällig Selbiges fallen, um sein Gegenüber in Verlegenheit zu bringen. Ich weiß genau, weshalb du mich eingeladen hast …“ Lasse‘s Blick bohrte sich in John, der weiche Knie bekam, nur weil er in den blauen Tiefen versank.
    Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, nahm Lasse John die Flasche ab, stellte die mit seiner auf das in Reichweite stehende Schränkchen. Anschließend trat er näher an John heran, beugte den Kopf. John hielt die Luft an, glaubte kaum, wie ihm geschah. Lasse streifte sanft seine Lippen, während John wie erstarrt dastand.
    „Ist es nicht das, was du willst?“, flüsterte Lasse.
    John ließ

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