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MärchenSpiel (German Edition)

MärchenSpiel (German Edition)

Titel: MärchenSpiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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ansehnlichen Kuh, aber nichts desto trotz ein Rindvieh und erwarteten anscheinend, dass ich mich freute.
    Ich wandte mich wieder dem Mann zu, der sich mir in den Weg gestellt hatte. Er stand etwas höher als ich. Ich blickte wieder nach unten.
    Warum stand ich in einer breiten Rinne, die…
    Verdammt!
    Im letzten Moment sprang ich zurück. Das Messer verfehlte nur knapp meine Kehle.
    Ich entfernte mich rückwärts von dem Mann und ließ ihn nicht aus dem Blick.
    Diese Augen hatten auch Vorteile, wie ich jetzt erkannte. Sie machten es auf jeden Fall schwer, sich unbemerkt von hinten anzuschleichen.
    Aber hinter mir war niemand. – Zumindest niemand, der lebte. Nur eine Lehmfigur zu der alle Opferblutrinnen liefen.
    Vielleicht hätte ich Göttin des Humors werden sollen – des Galgenhumors!
    „ Ich bin hier! Hier drin!“, versuchte ich trotz besseren Wissens zu sagen. Genauso gut hätte ich von Anfang an nur: „Muh! Muh!“, sagen können.
    Warum konnten Kühe nicht sprechen? Wenn diese Leute an mich glaubten, warum konnten sie mich nicht hören?
    Und warum wussten sie nicht, dass ich hier drin war?
    Der Mann mit dem Messer sprach beruhigend auf mich ein, während sich aus der Menschenmasse unter uns einige kräftig wirkende Männer lösten, um ihm zu helfen.
    Sah ich wirklich so bescheuert aus?
    Mit einem Satz sprang ich in den Mittelgang und brachte meine 500 Kilogramm Lebendgewicht in Bewegung.
    Nach den ersten unbeholfenen Sprüngen sah ich mich im Stillen gezwungen, alles zurückzunehmen, was ich vorher über Kühe gesagt hatte.
    Ich hatte nicht gewusst, wie schnell man als Kuh werden konnte, wenn man erst einmal eine gewisse Startgeschwindigkeit erreicht hatte. – Oder wie gut man Leute über den Haufen rennen konnte, wenn man sechsmal soviel wog wie sie.
    Ich bemühte mich die Schmerzschreie zu überhören und preschte aus dem Tempel.
    Für einige Nanosekunden dachte ich über die Option nach, dazubleiben, mich opfern zu lassen und abzuwarten, ob der Frauenlehmkörper tatsächlich lebendig wurde.
    Zum Glück funktionierte ein Kuhhirn sehr einfach und pragmatisch. – Es glaubte nicht an Wunder.
    Zumindest in diesem Punkt waren Kuhkörper und ich uns sehr einig: Besser eine lebendige Kuh, als ein blutiger Lehmklotz.
    Außerdem waren Kühe sehr nützlich und ich hatte nicht vor auch nur eine einzige auf Verdacht zu opfern. Die Tatsache, dass ich diese Kuh war, spielte bei dieser Entscheidung zugegebenermaßen eine gewisse Rolle.
    Die Hitze außerhalb des Gebäudes traf mich unvorbereitet. War es hier immer so heiß
    Ich hörte das Gezeter hinter mir und stürzte weiter geradeaus. Viele Auswahlmöglichkeiten blieben mir sowieso nicht. Das fruchtbare Gebiet des Nils war nicht allzu breit.
    Wie lange konnte ich diese Jagd durchhalten?
    Meine Hoffnung schrie: Solange wie nötig, aber mein Verstand war sich da nicht sehr sicher, denn er erinnerte mich an die Eigenschaften von Kühen. – Langstreckenlauf gehörte nicht dazu.
    Ich bog von der staubigen Straße in ein Feld, welches mit hüfthohen Pflanzen überwuchert war.
    Ich erkannte meinen Fehler schneller, als mir lieb war: Für mich machte es das Laufen schwerer, aber meine Verfolger mussten nur auf der platt gewalzten Spur hinterher rennen.
    Ich schickte ein stummes Stoßgebet zum Himmel in der Hoffnung, dass irgendeiner der anderen Götter nicht lachte, sondern Mitleid mit mir hatte.
    Beinahe im selben Moment änderte sich die Konsistenz der Luft um mich herum, wurde zähflüssig und verlangsamte meinen Lauf noch mehr.
    Verzweifelt kämpfte ich mich vorwärts. Hatten sich jetzt auch noch die Götter gegen mich verschworen?
    Mit einem leisen Geräusch gab das unsichtbare Hindernis nach. So plötzlich, dass ich fast gefallen wäre.
    Schlagartig verstummen die Menschen hinter mir. Ich drehe mich um, doch es war niemand mehr zu sehen.
    Dankbar atmete ich ein und mir wurde klar, dass ich ohne die fremde Hilfe nicht mehr weit gekommen wäre.
    Wie von Außen nahm ich wahr, wie verschwitzt ich war, wie sich mein Körper bei jedem Atemzug aufblähte und wie sehr meine Vorderbeine vor Anstrengung zitterten.
    Eine Bewegung in meiner unmittelbaren Nähe ließ mich herumfahren.
    Die Frau, die in einem kleinen Meer aus niedergedrückten Pflanzen lag, starrte mich genauso entsetzt an, wie ich sie.
    Als sie erkannte, dass ich nur eine Kuh war, ließ sie sich mit einem Seufzer der Erleichterung wieder zurücksinken.
    „ Dich muss der Himmel geschickt haben!“, murmelte

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