Maeve
bis sich der helle und der dunkle Kopf beinahe berührten. Der Jäger hörte ein paar Sekunden lang zu, dann sprach er. Aleytys schüttelte ihren Kopf. Er protestierte.
Sie wandte sich an die Synwedda. „Jäger Grey wünscht seine Waffen hier zu haben.“
Die Synwedda schüttelte ihren Kopf. „Nicht im Kreis.“
„Das verstehe ich. Aber …“ Sie schob ihre Hände durch ihr Haar, schien verzweifelt zu sein. „Ich denke, er sollte bewaffnet sein, bevor Chu Manhanu hier auftaucht.“
„Diese Dinge stören.“
„Manhanu wird bewaffnet sein.“ Aleytys spreizte die Finger. „Wenn er freiwillig kommt, kann der Jäger aus dem Kreis entbehrt werden. Kannst du sicher sein, daß der Parasit nicht stärker ist als wir alle?“
„Das kann ich nicht“, sagte die Synwedda zögernd.
„Dann werden wir die Rückendeckung brauchen. Vielleicht ist sein Gewehr unnötig, aber wir wären Dummköpfe, würden wir ein Risiko eingehen.“
Die Synwedda saß mit gesenktem Kopf da und starrte auf ihre Hände. Die beiden Cludair rückten dichter aneinander, während sich Sioned und Gwynnor offen aneinanderklammerten, um hierin Ermutigung zu finden. Grey saß stirnrunzelnd und verärgert da. Schließlich ruckte die alte Frau mit ihrem Kopf in einem kurzen Nicken. „Einverstanden“, fauchte sie.
Aleytys lächelte, erklärte dann Grey die Situation. Er richtete sich auf und nickte der Synwedda grimmig zu. „Er akzeptiert die Bedingung, da er anerkennt, daß er mit etwas zu tun hat, worüber er wenig weiß.“
Die Synwedda griff ungeduldig nach Qilascs Hand rechts von sich und nach Sioneds Hand links von sich. „Ihr alle – gebt euch die Hände.“
Nachdem der Kreis geschlossen war, hob Aleytys den Kopf. „Bevor wir anfangen, sag Chu Manhanu, er soll noch Han Lushan mitbringen. Frag jetzt nicht, warum. Du wirst es später sehen.“
Die braungoldenen Augen der Synwedda erforschten ihr Gesicht. „Also gut.“ Dann bewegte sie ihre Blicke im Kreis herum. „Leiht mir euren Willen. Ihr werdet spüren, wie die Kraft, wie die Kraft in euren Körpern aufblüht. Diese werdet ihr auf mich konzentrieren. Sag es dem Jäger. Aleytys.“
Als die Synwedda einen summenden Singsang anstimmte, fühlte Gwynnor, wie der Flaum an seinem Körper zu knistern begann. Dann, als der Kraftstrom anschwoll, roch er Brandgeruch; die Haarenden auf Kopf und Körper kräuselten sich, je stärker die Kraft über und durch ihn hindurch strömte. Er fühlte den Strom anwachsen, von sich auf Sioned übergehen und von Aleytys in sich hinein. Rundherum und rundherum im Kreis. Immer rundherum. Anschwellen. Von einem zum anderen. Schneller und schneller. Schneller und schneller. Anwachsen …
Bis … Bis …
… das siebenfache Sein plötzlich in Chu Manhanus Büro stand, einem glaswandigen Raum hoch im höchsten Türmchen der Zitadelle des Direktors.
Manhanu starrte den Eindringling an, seine Hand zuckte zum Alarmknopf. Dann erstarrte er, unfähig, sich zu bewegen, als das siebenfache Sein auf ihn zukam, seine Finger sanft seinen Arm berührten.
„Was willst du?“
„Wir erwarten dich auf der Insel.“
„Wer – wir?“
„Synwedda. Cerdd Gwynnor. Cerdd Sioned. Cludair Qilasc. Cludair Tipylexne. Jäger Grey. Sternenhexe Aleytys.“
Chu Manhanu entspannte sich und lehnte sich in dem Sessel zurück, der melodisch summte und sich seinem veränderten Schwerpunkt anpaßte. „Interessant. Warum sollte ich in eine Falle gehen?“
„Warum nicht?“ Das siebenfache Sein schwebte von dem Mann zurück. „Sind wir nicht genau das, was du willst? Bring Waffen deiner Wahl mit. Wir können dich nicht daran hindern, dich zu bewaffnen.“
„Ihr bekennt euch zu einer Schwäche?“
„Du magst es als Schwäche zählen.“
„Das tue ich. Ich werde kommen. Bewaffnet.“
„Wenn du kommst, dann bring noch einen Mann mit, Han Lushan, sonst wird dir nicht erlaubt sein zu landen. Die Sternenhexe wird dafür sorgen.“
„Welche Garantie habe ich, daß sie den Gleiter nicht unter meinem Hintern in Stücke sprengt?“
„Unser Wort. Wir werden es nicht tun.“
„Warum sollte ich euch vertrauen?“
„Du betreibst Haarspaltereien. Du vertraust uns. Und wir brauchen dir nicht zu vertrauen.“
„Was nützen Waffen gegen die Hexe?“
„Diese Antwort mußt du dir selber geben. Sie ist nicht allmächtig.“
„Welchen Mann, sagtet ihr?“
„Han Lushan.“
Chu Manhanu verengte seine dunklen Mandelaugen, nickte dann.
„Wir kommen. Heute noch.“
Er
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