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Maeve

Maeve

Titel: Maeve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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sie den Ärger in seiner Stimme hörte. „Nicht Chu”, wiederholte er. Er hielt ihr die Haarspange hin und zog das Signum mit einem Zeigefinger nach.
    „Haus Han.” Er bog die Spange auf und zurück, bis sie in zwei annähernd gleiche Stücke zerbrach. Er reichte ihr eines und steckte das andere in seinen Ärmel. „Han ist mein Haus.” Sein Mund verzog sich zu einem straffen, zynischen Lächeln. „Ich sagte doch, ich habe ein hitziges Temperament. Ein Fehler, dieses Siegel vorzuzeigen.”
    „Warum?”
    „Han ist in Ungnade gefallen. Aber noch sind wir nicht aus dem Buch gestrichen.” Er deutete auf das Stück Spange, das sie zwischen Daumen und Zeigefinger schwenkte. „Du bist mir etwas schuldig, Hexe. Du schuldest dem Hause Han eine Gunst für mein Leben.”
    „Unsinn.” Sie ließ die Spange fallen, als wäre sie glühend heiß.
    Er hob sie auf und stieß sie ihr wieder hin. „Ich habe nicht behauptet, daß ich aus dieser Sache hier nicht herauskäme. Behalte das, Hexe. Zeig es vor, und du wirst im Hause meines Vaters willkommen sein.”
    „Hunh! Eine komische Art von Erpressung. Ich schulde dir nichts.”
    „Machst du mir einen Vorwurf, weil ich es versuche?”
    „Bestimmt nicht. Schon gut.” Sie schloß die Finger um das Stück weichen Metalls. „Geh weiter auf deinem Drahtseil, Ingenieur. Ich hoffe, du fällst nicht herunter.”
    „Das werde ich nicht. Ich nehme an, ich sollte dir Glück wünschen.” Er seufzte, und der entspannte, lächelnde Mann, der mit ihr geplaudert hatte, verwandelte sich in den kalten, amoralischen Gesellschafts-Bediensteten zurück. „Die Gesellschaft jagt dich, Frau. Paß auf.”
    15
    Aleytys wandte der verkohlten Lücke im Waldgrün den Rücken zu. „Also wurden keine Cludair erwischt.”
    Tipylexnes spitze Ohren zuckten. Seine Lippen zogen sich zurück, entblößten übergroße Eckzähne. „Unser Xalpsalp hat die Warnung an die Witwe eines jeden Kreises geträumt und die Leute haben sich verteilt, wie du es geraten hast. Die Häuser wurden zerstört, aber das Leben geht weiter. Es gibt andere Kreise, die auf das Volk warten.”
    Mehrere Minuten lang gingen sie schweigend in der zarten Dämmerung unter den Bäumen dahin. Von vorn trieben gedämpfte Baugeräusche und die schrilleren Töne von Cludair-Stimmen zu ihnen heran.
    „Ihr hattet Glück, daß ihr einen Kreis gefunden habt, der so nahe bei eurer Heimat ist.”
    Tipylexne gluckste. „Die Saat wurde in meines Vaters Zeit gepflanzt. Die Khaghliclighmay-Sippe gedieh mächtig, so daß der Vater der Menschen sie auf die Zeit des Teilens vorbereitete. Als der Mutterbaum einen Säugling wachsen ließ, pflanzte er ihn ein.”
    Sie traten auf die Lichtung hinaus. „Hier.” Er schwang eine Hand herum, deutete auf den Kreis von Wohnbäumen. „Alle teilen sie ein gemeinsames Wurzelsystem. Unterirdisch …” Er stampfte auf die nackte Erde. „Die Wurzeln wachsen zusammen und bilden ein Netzwerk, das anderes Wachstum tötet und den Boden für uns freihält.” Er zeigte in die Höhe. „Die Bäume wachsen unabhängig voneinander, bis ein Ast einen anderen berührt; dann wachsen diese zusammen, so daß wir nach einer Anzahl von Jahren viele sichere Pfade auf verschiedenen Höhen haben, die die Lichtung umringen.” Seine Schultern hoben sich in trauriger Resignation.
    „Es dauert viele Jahre, einen Wohnbaumkreis wachsen zu lassen, bis er eine Siedlung tragen kann. Und allein die Samenkörner brauchen dreißig Jahre, um heranzureifen. Wenn sich unsere Sippe im nächsten Jahr teilt, werden jene, die weggehen, nicht in der Nähe bleiben können. Ich weiß nicht, wohin sie gehen können.
    Es wird schwer sein … so viele Sippen ohne Zuhause … wegen der Sternenmenschen.”
    Ein Mädchen, das in der Kerbe, in der ein Ast aus einem Stamm wuchs, Drahtbusch pflanzte, sah sie und rief ihnen einen Gruß zu.
    „Hey-aa, Menschenvater, Feuerschwester.”
    „Hey-aa, kleine Grille. Wie geht das Pflanzen?”
    „Drahtbusch ist widerspenstig. Er wird böse, weil er von seiner Saatverwurzelung entfernt wurde und droht, aus bloßem Trotz zu sterben.” Sie lachte und wandte sich wieder dem guten Zureden zu, um das widerspenstige Kraut summend dazu zu bringen, den neuen Standort zu akzeptieren.
    „Sie scheint sehr geschickt an dem zu sein, was sie macht.”
    Tipylexne nickte. „Wenn Inkatay die Fülle ihres Alters erreicht, wird sie Xalpsalp sein, wie Qilasc es jetzt ist. Sie hat die Gabe.”
    Unvermittelt begriff Aleytys, wie

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