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Maeve

Maeve

Titel: Maeve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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goldenen Augen öffneten sich, und das schmale, intelligente Gesicht entstand um sie herum. „Du hattest recht, Aleytys.
    Es sind RMoahl.”
    „Verdammt. Warum habe ich sie nicht vorher gespürt?”
    „Nachdem wir sie auf Lamarchos abgehängt haben, haben wir sie vergessen. Dumm.”
    Aleytys verschränkte die Arme über den Brüsten. „Das spielt jetzt keine Rolle. Sie sind hier. Was mache ich jetzt?”
    Harskari war still, die Augen in weite Ferne konzentriert.
    „Nun?”
    „Sie wollen das Diadem zurückhaben.”
    „So? Du weißt, daß ich es nicht abnehmen kann.”
    „Ich nehme an, sie planen, dich mitsamt dem Diadem mitzunehmen. Dich in das Loch stecken werden, in dem wir vierhundert endlose Jahre lang gesessen sind.”
    „Können sie das?” Sie sprang auf die Füße und fing an, in dem kleinen Raum hin und her zu schreiten. „Wie haben sie das erste Mal das Diadem bekommen?”
    „Sie haben es dort gefunden, wo Swardhelds Knochen zu Staub zerfallen waren.”
    „Mmh. Ich will in keinem verdammten Museum herumsitzen und warten, bis meine Knochen zerfallen.”
    Harskari nickte. Ein plötzliches Lächeln erhellte ihr Gesicht.
    „Deiner Mutter nach zu urteilen, könnte das eine lange, lange Wartezeit werden.”
    Aleytys warf sich in den Sessel. „Es gibt nicht viel, was ihr nicht über mich wißt, oder?” Sie schlug in plötzlichem Zorn gegen die Schläfen. „Mein Gott, alles!”
    „Mehr als wir wissen wollen, junge Aleytys. So sind die Dinge, und niemand von uns kann es ändern.”
    „Ay-mi, Harskari, was werde ich tun?”
    „Überleg. Die RMoahl sitzen friedlich am Tisch. Und sie haben noch keine feindselige Bewegung gegen dich gemacht.”
    „Du meinst, ich soll zu ihnen gehen und mit ihnen reden?”
    „Ja. Information ist immer nützlich. Wir werden aufpassen.”
    Mit harten, zornigen Bewegungen ruckte sich Aleytys aus dem Sessel hoch und schritt zur Tür, murmelte: „Aufpassen. Immer aufpassen. Weiß ich das nicht? Ich weiß …”
    Dryknolte sah sie kurz an, wandte sich dann ab.
    „Zuerst das Wichtigste”, murmelte sie. Sie ging zu ihm hin
    über.
    Er starrte finster auf sie herunter. „Nun?”
    „Ein Mann deiner Größe sieht albern aus, wenn er schmollt.”
    Sie lächelte ihn an, als er seinen Mund öffnete, um zu protestieren. „Sieh mal. Du hast mir ein Angebot gemacht. Aber es gab keine Möglichkeit, wie du hättest helfen können. Ein Frauenproblem.”
    Er lockerte sich, klopfte ihr auf die Schulter. „Ist mit dir jetzt wieder alles in Ordnung?”
    „Ja.” Sie sah den Glanz in seinen Augen und war plötzlich froh, daß sie nicht vorhatte, lange hier zu bleiben. Mit einer gemurmelten Entschuldigung schob sie sich an ihm vorbei, zögerte am Ende der Bartheke, ging dann quer durch den Raum, um schließlich stehenzubleiben und dem RMoahl ihr professionelles Lächeln zuzulächeln.
    „Setzt du dich zu uns, Frau?”
    Sie nickte dem Schauspieler zu und setzte sich in den Sessel, den er dem größten RMoahl gegenüber an den Tisch stellte.
    „Wenn ihr mir einen Drink spendiert, Despoites.”
    Als der Schauspieler ein Glas vor sie gestellt und sich zurückgezogen hatte, nippte sie an dem kalten Cha und schaute jeden von ihnen kurz an. „Schlage vor, wir fangen mit dem Austausch der Namen an. Ich heiße Bernstein.”
    Die sensorischen Fühler, die aus den orangenen Troddeln zu beiden Seiten des Schädels des größten RMoahl wuchsen, zuckten in sanften Kräuselungen, als sich sein breiter Mund zu einem anerkennenden Lächeln öffnete und verbreiterte. „Ich bin Koeiyi Sensayii.” Er klickte mit einer Zangenklaue zu dem RMoahl zu seiner Rechten. „Der zweite ist Mok’tekii. Der andere ist Chiisayii. Und wer und was wir sind, das weißt du. Und weshalb wir hier sind, das weißt du ebenfalls.”
    Aleytys unterdrückte ein heikles Flattern ihres Magens als sie nickte. „Ihr verschwendet keine Zeit.”
    „Wir wollen, was uns gehört.”
    „Ihr müßt wissen, daß ich es euch nicht geben kann. Es ist in mich hineingewachsen.”
    „Wir werden dich mitnehmen.”
    „Tut mir leid. Das sehe ich anders.” Sie lehnte sich im Sessel zurück, nippte an dem Cha und lächelte ihr nichtssagendes, professionelles Lächeln.
    „Dann müssen wir dich zwingen mitzukommen. Es wäre uns lieber, wir würden nicht dazu gezwungen.”
    „Zweifellos.” Sie klopfte die Fingernägel gegen das Glas. „Wie wollt ihr das bewerkstelligen? Eine Waffe auf mich richten und mich auf euer Schiff

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