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Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Brennpunkt. Auflodern schreckhafter Freude und unbeschreiblicher Liebe. Es sah. Lauschte. Fühlte. Roch. Schmeckte.
    Kristalline Polarwüsten. Süßer Wein. Goldenes Glitzern der Sonne auf blauem Wasser. Duftende Winde. Regenmuster. Silbrig grüner Hügelhang. Sturmesheulen und Beben. Schärfe von Salz. Schlafende Berge. Brandungswogen. Sternenmuster auf schwarzem Grund. Kühle Monde der Nacht.
    Es wußte und liebte.
    Geknickte Reihen von Männern, Gesichter hinter Bartstoppeln. Grüne Ebene. Hohe goldene Sonne. Brüllen. Zerfurchte Röte. Schwirren von Pfeilen. Flüsternde Lichtbogen. Tiefkehlige Rufe von Menschen. Zischende Lanzen. Zerstückelte Körper. Wurf. Aufspießen eines Horns, Schlagen mit Fäusten. Knien einer großen Gestalt. Wälzen. Strömendes Blut. Abklingen der tiefen Schreie bis zur Stille.
    Es wußte und trauerte.
    Baden einer Frau. Sonnengoldenes Haar. Würde. Schmerzliche Schönheit.
    Es war von Liebe erfüllt.
    Unruhige Bereitschaft, vollkommen und rein für ewig. Der neu geschaffene Mensch. Berstende Erregung. Daheim! Endlich daheim! Daheim!
    Es erwachte in seiner Welt.
     
    Es war wie das frische und erholsame Erwachen an einem schönen Morgen – ein Morgen, der versprach, etwas Schönes geschehen zu lassen. Er saß in einer Aushöhlung eines mächtigen Phytostamms. Er wischte papierne Fetzen beiseite und sah den Teich, hörte den Wasserfall. Mit einem frohen Ausruf kam Midori herbeigelaufen. Er stand auf, um sie zu begrüßen. Er war stark.
    »Midori! Wenn man stirbt –« Er wollte Millionen Dinge wissen, aber eins war wichtiger als alles andere. »Kann ich dich je wieder verlieren?«
    »Niemals mehr!«
    Sie lächelte strahlend. Sie waren beide nackt. Er war nicht erregt und schämte sich nicht.
    »Wir sind nicht gestorben, Roy«, sagte sie. »Wir sind nur neu geschaffen.«
    »Die Plage hat alle getötet.«
    »Ich weiß. Aber wir sind nicht gestorben!«
    »Erzähl mir alles!«
    Er lauschte wie ein Kind, das Glauben schenkt, ohne zu verstehen. Irgendwo in seinem endloser Lebensspektrum hatte der Planet eine dem Menschen angepaßte Form gefunden. »Als wären wir einzelne riesige Moleküle, und er hätte unsere Strukturformel entdeckt«, erklärte sie. »So ist es.« Sie waren in die Biomasse des Planeten mit einbezogen worden, von der Thanasis gesäubert und vollkommen und ohne Makel neu geschaffen worden. »Jetzt sind wir gegen die Thanasis immun. Wir sind völlig neu, Roy.«
    Die tiefe rote Wunde war von seinem Knöchel verschwunden, genauso wie alle anderen älteren Narben. Er hielt ihre Hand, freute sich an ihrer Schönheit und glaubte ihr.
    »Wir haben uns so bemüht, es zu töten«, sagte er.
    »Das wußte es nicht. Denn für ihr sind Tod und Verwesung nur eine Art von Lebensveränderungen«, erklärte sie lächelnd. »Dieses Leben teilt sich niemals, Roy. In der Vollkommenheit gibt es nichts als die Liebe.«
    »Die Liebe macht die Vollkommenheit aus«, bemerkte er. »Ich weiß jetzt über die Liebe Bescheid.«
    Er erzählte ihr von seinen Visionen.
    »Auch ich habe sie erlebt. Wir wurden in das planetarische Bewußtsein mit aufgenommen.«
    »Werden wir auch weiterhin essen, trinken, schlafen ... und alles andere?«
    Sie lachte. »Du dummer Roy! Natürlich!« Sie zog ihn an den Händen mit sich. »Komm. Ich werde es dir zeigen.«
    Hand in Hand liefen sie zum Teich. Die Kieselsteine taten seinen Füßen weh. Neben dem Teich hatten Ringwallstämme mehrere Kammern gebildet, eine Art Laubengänge. Er folgte Midori hindurch. In ihnen war es sauber und trocken, ein silbriger Schatten lag über ihnen. Draußen deutete Midori auf braune Schwellungen und Verdichtungen an verschiedenen Stämmen. Sie riß eine auf. Die Schutzhaut bestand aus einer papiernen Substanz, drinnen steckten perlen- oder pflaumenartige Kügelchen in einer Aushöhlung. Eines biß sie in der Mitte durch und hielt die andere Hälfte an seine Lippen.
    »Koste es«, forderte sie ihn auf.
    Er biß zu. Es war kühl und knusprig und hatte einen ungewohnten, aber köstlichen Geschmack. Er aß noch mehrere davon, wobei er sie erstaunt anblickte.
    »Es gibt noch viele«, sagte sie. »Alle schmecken sie verschieden. Sie sind nur für uns da.«
    Er schaute sich um – trank die Schönheit der Schlucht in dem gleißenden Sonnenlicht, und er konnte es kaum ertragen. Er schloß die Augen und wandte sich von ihr ab.
    »Ich kann nicht, Midori«, stöhnte er. »Ich bin nicht gut genug dafür.«
    »Natürlich bist du es, Roy.«
    »Dieses

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