Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos
wütend an. Der Fahrer ging zu seinem Wagen zurück, der in einer Entfernung von zwanzig Metern stand. Dann blieb er plötzlich stehen und drehte sich um. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. Dann hörte Gene das Kreischen der Bremsen und Quietschen der Reifen.
Der Cadillac krachte in das Heck seines Wagens, und der Aufprall schleuderte Gene mit dem Kopf gegen die Frontscheibe. Halb bewußtlos stellte er noch fest, daß sich der alte Buick querstellte. Bevor es ganz schwarz vor seinen Augen wurde, wunderte er sich noch darüber, daß der Aufprall diesmal viel stärker gewesen war als sonst.
Sekunden später kam er wieder zu sich. Er sah, daß jemand aus dem Cadillac ausstieg und zu ihm gelaufen kam. Eine zarte Hand hob seinen Kopf an und legte ihn gegen eine weiche, warme Brust. Er versuchte, in das Gesicht über sich zu blicken.
Sie war so schön wie immer. Das schwarze Haar, die wundervollen Augen, das liebreizende Gesicht und die perfekte Figur, die man selbst trotz des langen blauen Kleides erkennen konnte.
»Miß, Frauen wie Sie sollten lieber mit dem Taxi fahren«, sagte eine Stimme in der Nähe. »Wenn ich stehengeblieben wäre, hätten Sie mich zusammengefahren.«
Gene war für einen Augenblick irritiert. Alle anderen Male war er in diesem Augenblick mit Belinda allein gewesen.
»Es geht schon wieder«, murmelte er.
»Es tut mir schrecklich leid«, sagte Belinda bedauernd. »Da war ein Ölfleck auf der Straße ...«
»Kollege«, sagte der Taxifahrer leutselig, während Gene ihn zum Teufel wünschte, »wenn Sie einen Zeugen brauchen, bin ich Ihr Mann. Frauen wie diese hier ...«
»Mir ist nichts passiert«, erwiderte Gene. »Überbringen Sie lieber Ihre Botschaft.«
»Sie haben einen Schock erlitten«, mischte sich Belinda ein. »Ich wohne gleich hier in dem Haus. Wenn ich Ihnen helfe, würden Sie es wohl schaffen?«
Das war das letzte, woran sich Gene für eine Weile erinnern konnte. Wie durch einen Nebel hindurch nahm er wahr, daß der Taxifahrer seine Abneigung gegen »Frauen wie diese« überwand und ihr half, ihn zum Haus zu bringen.
Das ist alles anders als sonst, dachte Gene verwundert. Ganz anders. So war es nie gewesen. Sie hatte ihn in ihrem Wagen nach Hause gefahren und dort abgesetzt. Sie hatte ihn jedoch nie mit in ihre Wohnung genommen.
Als er die Augen wieder öffnete, lag er auf einem Sofa. Belinda feuchtete weiße Tücher in kaltem Wasser an und legte sie ihm auf die Stirn. Sie mußte den Taxifahrer irgendwie losgeworden sein.
»Bleiben Sie ganz ruhig liegen«, bat sie ihn. »Ich werde nach einem Arzt schicken.«
Gene wollte keinen Arzt. Er wollte, daß sich Belinda um ihn kümmerte, und sonst niemand.
»Ich brauche keinen Arzt. Ich werde gleich wieder in Ordnung sein.«
»Ich glaube auch, aber es ist besser, wenn wir vorsichtig sind.«
»Und ich kann keine Ärzte leiden. Außerdem machen Sie das ausgezeichnet.«
Sie lächelte. Es war das wunderbare und warme Lächeln, das er an ihr so liebte.
»Also gut, ich darf meinen Patienten nicht unnötig aufregen. Aber ich muß hinunter, um meinen Wagen von der Straße zu fahren. Sie bleiben hier liegen und kümmern sich um nichts. Der Unfall ist von mir verschuldet worden, und ich werde dafür sorgen, daß alles in Ordnung gebracht wird. Haben Sie verstanden?«
Sie ging, ohne seine Antwort abzuwarten.
Gene fühlte, wie seine Verwirrung größer wurde. So hart war er bei dem Unfall noch nie mit dem Kopf angeschlagen. Das mußte daher kommen, daß er in der Eile den Buick nicht an der richtigen Stelle geparkt hatte.
Er begann sich darüber zu wundern, wie winzige Kleinigkeiten eine ganze Serie neuer Ereignisse hervorrufen konnten. Schon jetzt, kurz nach seinem ersten Zusammentreffen mit Belinda, verlief alles anders als sonst. Er war in ihrem Haus.
Das war gut. So gut wie noch nie zuvor.
Belinda kam zurück, um ihre ärztliche Kunst fortzusetzen.
»Nicht bewegen.« Sie setzte sich auf den Rand des Sofas und untersuchte seine Kopfwunde. Ihr Blick verriet Besorgnis. »Es blutet wieder. Wollen Sie wirklich nicht, daß ich einen Arzt holen lasse?«
»Wirklich nicht. Ich bin bald wieder in Ordnung. Übrigens – ich heiße Gene Player.«
»Und ich bin Belinda Morton.« Sie runzelte die Stirn. »Player ...? Kennen Sie vielleicht einen meiner Freunde? Harry Scott ...«
»Ja.«
»Daher also ... Ihr Name kam mir gleich bekannt vor. Harry hat mir viel von Ihnen erzählt. Er ist mein bester Freund. Um der Wahrheit die Ehre zu
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