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Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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einer taktisch ungünstigen Position. Die Stelle war selbst bei völliger Dunkelheit leicht zu finden, denn ringsum brannten die Lichter. Bald war auch zu erkennen, daß der Gegner eine Reihe von Türmen errichtet hatte, an denen Gegenstände hingen, die mich an riesige Pflugscharen erinnerten. Allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, zu welchem Zweck sie dienen sollten.
    Ich leitete den Umgehungsangriff, während der Alte die erste Gruppe kommandierte. Wir erreichten die vorgesehene Stellung eine halbe Stunde vor Tagesanbruch; dann griffen unsere Leute an und schienen Erfolg damit zu haben. Die Feinde rannten nach allen Richtungen davon; ich sah, daß einige von ihnen sogar die Türme erkletterten. Als der richtige Augenblick gekommen war, ließ ich meine Leute antreten und lief ihnen voraus den Hügel hinab. Dann geschah es. Die Dinger, die wie Pflugscharen aussahen, lösten sich von den Türmen und segelten brummend durch die Luft. Einige Sekunden lang wirbelten sie ziellos durcheinander, aber dann senkten sie sich auf uns herab und erzeugten heillose Verwirrung.
    Ich warf mich zu Boden, als eines dieser Dinger über mich hinwegflog, und spürte sengende Hitze. Dann hörte ich auch schon die ersten Schreie; ein Mann rannte mit brennender Uniform an mir vorüber, ein anderer sank in die Knie und starrte seinen rechten Arm an, der abgetrennt vor ihm lag. Kurze Zeit später stand der gesamte Hügel in Flammen, und meine Leute rannten wie Hasen davon, um sich vor der Hitze in Sicherheit zu bringen.
    Der Aufruhr war unbeschreiblich, aber ich konnte nichts anderes tun, als hilflos zusehen. Unsere erste Abteilung wurde völlig niedergemäht; ich mußte mit ansehen, wie der Alte ebenfalls den Tod fand. Die Pflugscharen zischten durch die Luft und setzten alles in Brand, was unter ihnen lag. Als der Rauch dichter wurde, sah ich messerscharfe Lichtstrahlen, die durch die Qualmwolken drangen, und wußte, daß dies das »brennende Licht« war, von dem die Eingeborenen erzählt hatten.
    Jeder Widerstand wäre aussichtslos gewesen, denn um mich herum lagen nur noch Leichen und Schwerverwundete. Ich weiß nicht einmal mehr, was ich bei diesem Anblick dachte, aber vermutlich war ich zu verwirrt, um einen klaren Gedanken zu fassen. Ich erinnere mich, daß ich die Überlebenden mühsam sammelte und über den Hügel zurückführte.
    Der ungeordnete Rückzug endete erst nach zwei oder drei Meilen. Die fliegenden Dinger verfolgten uns noch eine Weile, kehrten dann aber zu ihren Türmen zurück. Wir versorgten unsere Wunden und stellten fest, wie viele Männer gefallen waren.
    Mir blieben nur noch zwei unvollständige Abteilungen und ein halbes Dutzend Leichtverwundeter; einige von ihnen hatten nur Finger eingebüßt, ein Mann jedoch den linken Fuß. Die Männer waren zum größten Teil so erschrocken, daß sie kaum noch ansprechbar waren. Der ganze Haufen war keinen Pfifferling mehr wert, deshalb formierte ich die Überlebenden zu einer Art Marschordnung und führte sie in das Lager zurück.
    Wir kamen langsam voran, weil wir jede natürliche Deckung ausnützen mußten und außerdem die Verwundeten mitzuschleppen hatten, so daß es bereits Mittag war, als wir endlich in Sichtweite des Lagers rasteten. Dann erwartete mich ein weiterer Schock, denn mitten auf dem Exerzierplatz erhob sich einer der feindlichen Türme, an dem mindestens ein Dutzend Pflugscharen hingen. Nirgendwo zeigte sich eine Bewegung, aber überall lagen Leichen. Der Weitermarsch war sinnlos geworden; die Feinde hatten unser Lager erobert.
    In diesem Augenblick kam ich mir so verlassen wie noch nie in meinem Leben vor. Daran war nicht nur der plötzliche Tod des Alten schuld; ich hatte ihn oft genug verflucht, aber er war ein erstklassiger Offizier gewesen, zu dem man Vertrauen haben konnte. Jetzt stand ich hier mit einer Handvoll Männer, von denen fast die Hälfte kampfunfähig war, hatte weder Waffen noch Nachschub und mußte allein einen Ausweg aus dieser Lage finden. Ich setzte mich ins Gras, starrte den Turm an und fragte mich, wie ich uns alle aus dieser verdammten Klemme befreien konnte.
    Während ich nachdachte, lösten sich einige dieser Maschinen von dem Turm und überflogen das Gebiet zwischen uns und dem Lager, wobei sie alles Buschwerk verbrannten, das uns als Deckung hätte dienen können. Aus den Jägern waren also plötzlich Gejagte geworden. Wir zogen uns zurück; als wir außer Sicht waren, ließ ich die Männer antreten und begann einen

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