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Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Den Befehl übernahm ich selbst, weil ich mit eigenen Augen sehen wollte, was sich in dem Dorf ereignet hatte.
    Der Spähtrupp hatte alles ziemlich richtig beschrieben. Das Dorf sah ein bißchen angesengt aus, aber die meisten Häuser waren nur leicht beschädigt. Auf den ersten Blick war zu erkennen, daß hier niemand geplündert hatte. Wir löschten die kleinen Brände, die noch an manchen Stellen flackerten, und machten es uns dann so gemütlich wie möglich, während die Eingeborenen sich wieder notdürftig einrichteten.
    Als sich nichts mehr ereignete, ließ ich meine Leute antreten und marschierte wieder ab. Wir hatten kaum eine Meile zurückgelegt, als wir einen alten Knaben trafen, der die Straße entlanghumpelte und dabei einen Fluch nach dem anderen ausstieß. Er behauptete, sein Hof sei überfallen worden, seine Frau und ihre zahlreichen Töchter seien gewaltsam verschleppt worden. Die Angreifer hatten eigenartige Waffen besessen; wenn sie damit auf etwas zeigten, ging der betreffende Gegenstand augenblicklich in Flammen auf. Holz und Erde, Metall, Ton, menschliche Körper – alles verglühte bis zur Unkenntlichkeit.
    Natürlich kam mir die Sache irgendwie bekannt vor. Fast hätte ich mich von dem alten Mann dazu überreden lassen, der Angelegenheit sofort nachzugehen, aber das wäre eine Überschreitung meiner Befugnisse gewesen; ich überlegte mir, daß das Lager ohnehin weniger als die vorgesehene Mannschaftsstärke enthielt, so daß wir uns auf solche Unternehmungen nicht einlassen durften. Die Versuchung war groß, aber schließlich hielt ich mich doch lieber an die Vorschriften, ließ weitermarschieren und wollte dem Alten Bericht erstatten. Das war die richtige Entscheidung gewesen, denn als wir das Lager erreichten, sahen wir, daß dort Gefechtsbereitschaft angeordnet war. Die Angreifer waren von der Mauer aus zu sehen gewesen; sie hatten uns längere Zeit hindurch beobachtet, waren außerhalb der Reichweite unserer Waffen geblieben und hatten sich wieder zurückgezogen. Niemand konnte sich vorstellen, was nun geschehen würde.
    Ich erstattete meinen Bericht. Der Alte rannte ununterbrochen vor einer Generalstabskarte des betreffenden Gebiets hin und her. Während meiner Abwesenheit waren die Angreifer an verschiedenen anderen Stellen beobachtet worden; offenbar waren wir so ziemlich eingekesselt.
    Der Alte brüllte diesmal nicht, sondern machte ausnahmsweise ein nachdenkliches Gesicht. Bisher standen zwei Tatsachen fest: 1) die Angreifer waren zahlenmäßig unterlegen, aber sehr beweglich, und 2) sie verfügten über Waffen, die einen konventionellen Widerstand aussichtslos erscheinen ließen. Man zeigte mir ein Stück Metall, das von diesen Strahlen zerschnitten worden war; die Schnittflächen waren geschmolzen, als kämen sie aus einem Gießereiofen. Der Alte hatte das Sektoren-H.Qu. benachrichtigt, aber bisher waren von dort noch keine weiteren Befehle gekommen. Unter normalen Umständen wäre der Fall klar gewesen – unsere Leute hätten den Feind systematisch verfolgt und ihn aufgerieben. Aber die Berichte über die Hitzewaffen ließen größte Vorsicht geraten erscheinen, bis wir nähere Einzelheiten in Erfahrung gebracht hatten.
    Die folgenden Nächte werde ich nie im Leben vergessen. Wir beobachteten die eigenartigen Lichter, die unser Lager von allen Seiten umgaben; sie strahlten in einem geradezu unwirklichen Blau, das ich nicht für möglich gehalten hätte, wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte. Gegen Morgen wollte ich endlich ein paar Minuten schlafen, aber der Alte ließ mich wieder zu sich rufen. Ich erinnere mich noch deutlich daran, wie er mit vor Müdigkeit geröteten Augen auf die Heide hinausstarrte, wo die Lichter glühten. »Paul«, sagte er, »das Zeug dort draußen verstehe ich einfach nicht. Aber ich weiß etwas anderes. Wenn wir nicht zuerst angreifen, werden wir angegriffen ...«
    Der Plan war einfach genug. Wir teilten unsere Mannschaften in zwei Gruppen ein; eine sollte vor Tagesanbruch ausrücken und den Feind angreifen, während die zweite – wesentlich größere – Gruppe in seinen Rücken gelangen sollte. Dazu mußte sie natürlich einige Stunden früher aufbrechen, um an Ort und Stelle zu sein, wenn die erste Gruppe angriff. Die Theorie war nicht schlecht, aber die Ergebnisse waren katastrophal.
    Der Gegner hatte sein Lager in einer leichten Senke aufgeschlagen, die an drei Seiten von niedrigen Hügeln umgeben war. Eigentlich befand er sich also in

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