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Magic Girls 01 - Der verhängnisvolle Fluch

Titel: Magic Girls 01 - Der verhängnisvolle Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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brauchen etwas, was die Leute überzeugt, dass dieser Leguan auf gar keinen Fall in einen Zoo gehört. Ein Dokument. Eine Urkunde. So was in der Art.«
    Miranda nickte. »Ja, für euch Menschen sind Urkunden ja ungeheuer wichtig.«
    Nele sah Elena an. »Könntet ihr so etwas hexen? Eine Urkunde, die total echt aussieht?«
    Elena und Miranda wechselten einen Blick.
    »Das kriegen wir schon hin, denke ich«, sagte Miranda. »Ich kann sogar ein Wachssiegel zaubern, wenn’s nötig ist.«
    »Und was soll auf der Urkunde stehen?«, fragte Jana.
    Nele legte die Stirn in Falten. »Soll es eine Besitzurkunde sein? Oder besser eine Art Testament?« Plötzlich leuchteten ihre Augen auf. »Ein
Vermächtnis
. Der Leguan war ein Geschenk, er ist euch anvertraut worden, und ihr habt versprochen, dass ihr euch gut um das Tier kümmert, und zwar bis zu seinem Lebensende.«
    Elena machte ein gequältes Gesicht.
    »Entschuldigung«, sagte Nele. »Das habe ich nicht so gemeint. Bestimmt lebt der Leguan noch sehr lange. Aber was haltet ihr von meiner Idee?«
    »Ein
Vermächtnis
ist gut«, meinte Jana. »Das klingt so schön geheimnisvoll.«
    »Und es würde sich mit dem decken, was meine Mutter heute Nacht zu dem Professor gesagt hat«, erinnerte sich Elena. »Sie hat behauptet, der Leguan sei ein Geschenk.«
    »Na also.« Nele hatte schon ihr Notizbuch gezückt. »Los, wir denken uns einen Text aus.«
    Eine Viertelstunde später las Nele den anderen noch einmal vor, was sie sich gemeinsam ausgedacht hatten:
     

     
    Vermächtnis
    Hiermit vermache ich meinen geliebten Leguan Leon Frau Jolanda Bredov sowie deren Kindern Daphne, Elena und Rufus. Die Familie verpflichtet sich, sich um das Tier zu kümmern und für sein Wohlergehen zu sorgen. Sie wird es bis an sein Lebensende pflegen und niemals in andere Hände geben.
     
    Gezeichnet am 29. März 2005
     
    Sir Maximilian Geratewohl
    Richter der Grafschaft Eaglewood
     

     
    Wegen des Namens hatte es einige Diskussionen gegeben. Elena hatte sich an den Richter erinnert, der ihren Vater verurteilt hatte. Nele meinte, »Sir« klinge nach Englisch, deswegen müsste der frühere Besitzer in England leben. Schließlich hatten sie zusammen die Grafschaft
Eaglewood
erfunden.
    Nele reichte den Notizzettel an Elena weiter. »Und könnt ihr daraus eine Urkunde machen?«
    Miranda sah sich um. Vor dem Eiscafé saßen etliche Leute und genossen die Sonne. »Nicht hier«, sagte Miranda. »Am besten gehen wir in den kleinen Park dort drüben.«
    Jana hätte gerne zugesehen, wie Elena und Miranda hexten, aber die beiden Mädchen zogen sich hinter eine Hecke zurück, weil sie ungestört sein wollten.
    »Wir müssen uns nämlich sehr konzentrieren«, erklärte Miranda. »Ich bin sicher, dass wir so ein Dokument hinkriegen, aber ich hoffe, dass es auch lange genug hält und nicht zerfällt, bevor es seinen Dienst getan hat.«
    Nele und Jana setzten sich auf eine Bank und warteten. Jana schaute immer wieder auf die Uhr. Es kam ihr vor, als brauchten Elena und Miranda ungeheuer lange für ihren Zauber. Schließlich war sie überzeugt, dass sie es überhaupt nicht schaffen würden.
    Endlich kamen Elena und Miranda hinter der Hecke hervor. Sie waren völlig verschwitzt und hatten hochrote Köpfe. Aber in den Händen hatten sie eine große Rolle.
    »Hier«, sagte Elena erschöpft. »Besser ging’s nicht. Das Vermächtnis müsste mindestens bis heute Abend halten.«
    Nele und Jana zogen die Rolle vorsichtig auseinander. Der Text sah aus wie eine alte, handgeschriebene Buchseite. Die Unterschrift und das Wachssiegel wirkten sehr echt.
    Nele pfiff anerkennend durch die Zähne. »Besser hätte ich es mit dem Computer auch nicht machen können. Und ein Wachssiegel hätte ich gar nicht hingekriegt.«
    »Du meinst, der Trick wird funktionieren?«, fragte Elena.
    »Ich hoffe es«, sagte Nele. »Also – worauf warten wir noch? Auf zum Zoo!«
     
    Am Eingang des Zoos lösten sie Karten, dann schlug Nele zielstrebig den Weg zum Reptilienhaus ein. Elena folgte ihr mit Miranda und Jana. Sie hatte Herzklopfen vor Angst und Aufregung.
    »Und wenn der Leguan gar nicht im Reptilienhaus ist?«, gab Jana zu bedenken. »Vielleicht wird er ganz woanders untersucht.«
    »Wir fragen einfach nach diesem Professor«, meinte Nele. »Der muss ja wissen, wohin man den Leguan gebracht hat.«
    »Der Professor heißt Gerhard Strohmann«, sagte Elena.
    »Dann ist er der Zoodirektor«, sagte Nele. »Ich weiß sogar, wie er aussieht. Neulich

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