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Magic Girls 01 - Der verhängnisvolle Fluch

Titel: Magic Girls 01 - Der verhängnisvolle Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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küssen.
    Elena hielt die Luft an. Ihre Mutter ließ den Kuss tatsächlich zu! Zwar hatte sie blitzschnell das Tuch über das Terrarium gezogen, sodass Papa nicht sehen konnte, was sie gerade mit dem Professor tat. Aber jetzt standen die beiden im Erker und knutschten, und es sah nicht so aus, als fände Jolanda das besonders unangenehm! Elena dagegen fühlte sich immer unbehaglicher. Am liebsten wäre sie aufgesprungen und dazwischengegangen! Vielleicht konnte sie den beiden das Vergnügen wenigstens mit einem kleinen Zauberspruch verderben! Doch auf die Schnelle wollte Elena kein passender Spruch einfallen. Während sie noch grübelte, ertönte plötzlich ein Geräusch, als würde etwas gegen die Scheibe klatschen. Jolanda und der Professor fuhren irritiert auseinander.

    »Was war das?«, fragte er. »Ist ein Nachtvogel gegen die Fensterscheibe geflogen?«
    Jolanda schüttelte den Kopf. Sie zog das Tuch vom Terrarium. Der Leguan rutschte gerade von der Scheibe, machte sich aber schon zu einem neuen Anlauf bereit. Elena zuckte zusammen, als der Leguan zum zweiten Mal mit voller Wucht gegen die Glaswand prallte.
    »Ganz klar, er sieht in mir einen Rivalen«, sagte Professor Strohmann und lachte leise. »Das Tier ist eindeutig auf Sie geprägt. Es ist ja auch ein Männchen.«
    »Vielleicht sollten Sie jetzt doch lieber gehen«, meinte Jolanda. Sie hatte ein rotes Gesicht.
    »Ich möchte meinen Mann … äh … das Männchen nicht noch mehr aufregen.«
    »Es ist nicht gut, Tiere zu sehr zu vermenschlichen«, sagte der Professor ernst. »Aber ganz abgesehen davon, Jolanda … Ich würde gerne noch etwas bleiben …«
    »Besser nicht.« Jolanda schob ihn in Richtung Tür. »Ich … äh … ich bin sehr müde … und ich habe auch Kopfschmerzen … Die vielen Bilder in der Ausstellung … es tut mir leid …«
    »Warum der plötzliche Sinneswandel?«, fragte Professor Strohmann mit samtiger Stimme. »Habe ich etwas falsch gemacht, Jolanda?« Er versuchte, sie wieder an sich zu ziehen.
    »Nein … ja … nein …« Jolanda machte sich los. »Ich bin mir einfach nicht sicher, was ich will, und deswegen ist es besser, wenn Sie jetzt gehen.«
    »Nenn mich wenigstens Gerhard …«
    »Gut, dann eben Gerhard. Ich … ich werde mich bei dir melden, Gerhard.«
    »Bestimmt?«
    »Bestimmt!«
    Jetzt waren die beiden draußen in der Eingangshalle, wo sie sich verabschiedeten, und Elena hörte nur noch ihr Gemurmel. Sie bewegte ihre steifen Glieder. Dann verließ sie ihr Versteck und lief zum Terrarium. Der Leguan hockte wie benommen auf dem Boden seines gläsernen Käfigs.
    »Armer Papa!«, murmelte Elena. »Ich werde verhindern, dass sich dieser Schleimer an Mama ranmacht, das verspreche ich dir!«

W as ist das?«, fragte Jana, als sie zu viert im Eiscafé saßen und Elena ein winziges Fläschchen auf den Tisch gestellt hatte.
    »Waselnussöl«, antwortete Elena.
    »Waselnuss?«, wiederholte Jana. »Du meinst wohl Haselnuss?«
    »Nein, Waselnuss«, betonte Elena. »Die wächst nur dort, woher ich komme. Meine Großmutter hat einen Vorrat von dem Öl mitgenommen. Damit betört man Männer.«
    »Und das soll wirken?« Jana nahm das Fläschchen in die Hand und drehte es. Sie war skeptisch. Die Flüssigkeit schimmerte goldgelb.
    Elena nickte. »Ja. Ich habe selbst gesehen, wie es gewirkt hat. Bei meiner Mutter.« Sie wurde rot. »Sie ist gestern Abend ausgegangen und hat jemanden nach Hause mitgebracht.« Es schien ihr ziemlich peinlich zu sein, darüber zu reden.
    »Aber es ist doch ganz normal, wenn sie einen Freund hat«, sagte Nele. »Leben deine Eltern denn schon lange getrennt?«
    Elena schüttelte den Kopf. »Sie leben gar nicht getrennt.«
    »Aber …« Nele sah Jana fragend an.
    Jana hob die Schultern. Bei keinem ihrer Besuche hatten sie Elenas Vater gesehen, und Elena hatte auch nie über ihn gesprochen. Sie und Nele hatten ganz automatisch angenommen, dass Elenas Eltern geschieden waren oder nie geheiratet hatten.
    »Es ist nicht einfach zu erklären«, murmelte Elena.
    »Hat das etwas mit dem Geheimnis zu tun, das du gestern angedeutet hast?«, wollte Nele wissen.
    Elena nickte. Sie spielte mit der Serviette. »Wenn ich es euch sage, dann werdet ihr vielleicht nicht mehr mit mir reden wollen. Oder ihr wollt nicht mehr meine Freundinnen sein. Zu Hause ist es mir jedenfalls so ergangen …«
    »Wie kannst du so etwas von uns denken!«, sagte Jana sofort. »Natürlich bleiben wir deine Freundinnen! Was hältst du denn von

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