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Magic Girls 06 - Späte Rache

Magic Girls 06 - Späte Rache

Titel: Magic Girls 06 - Späte Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold , Petra Schmidt
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junge Glück zu Fall!«
     
    Nele sah einen kleinen Blitz, der von Daphnes Finger aus in Arnes Pullover fuhr. Dort entstand ein winziges Loch, von dem ein klitzekleiner Rauchfaden emporstieg. Dann machte Daphne kehrt und war genauso schnell verschwunden, wie sie gekommen war. Es war wie ein Spuk.
    Nele war sich nicht sicher, ob Arne überhaupt etwas davon mitbekommen hatte. Ihr Herz schlug bis zum Hals und ihre Beine waren eiskalt geworden.
    »Wasch ischt losch?«, fragte Arne und lächelte. »Warum hascht du mit dem Küschen aufgehört?«
    Nele starrte ihn fassungslos an. Daphne hatte Arne verhext – und jetzt nuschelte er ganz schrecklich!

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    O h, verdammt, verdammt!«, rief Miranda. »Was ist los? Verdammt, wir stecken fest!«
    Elena klammerte sich an Mirandas Hand. Ringsum war es stockfinster. Irgendetwas war bei ihrer Reise schiefgelaufen. Dabei hatten sie – wie schon mehrfach – eine von Daphnes illegalen Fahrkarten in die Hexenwelt verwendet.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Elena und versuchte, die Panik zu bekämpfen, die in ihr aufstieg. Offenbar waren sie in der Zwischenwelt gelandet, im Nirgendwo zwischen der Menschen- und der Hexenwelt. Weiß der Kuckuck, wie sie da wieder herausfinden würden!
    »Nicht aufregen«, murmele Miranda. Es schien so, als wollte sie mit diesen Worten sich selbst beruhigen. »Wir finden bestimmt eine Lösung. Ich muss nachdenken.«
    Auch Elena grübelte und ließ in Gedanken den Lehrstoff vorüberziehen, den sie für das Hexendiplom gelernt hatte.
Ausweg aus einer misslichen Situation ... Wenn du mitten im Zauber feststeckst ... Wenn du dich verhext hast und alles rückgängig machen willst ...
    »Ich weiß es«, sagte Miranda mitten in Elenas Überlegungen hinein und ließ ihre Hand los. »Wir brauchen einen |148|
Rückwärtszauber
und dann einen großen
Zaubersprung
vorwärts. Würdest du einen Handstand für mich machen, damit ich unsere Kräfte bündeln kann?«
    »Einen Handstand, hier?« Elena schüttelte sich. Für eine Hexe war es sehr unangenehm, einen Handstand zu machen. Dabei stellte sie ihre Zauberkräfte praktisch frei zur Verfügung und war damit selbst völlig hilflos.
    »Jetzt stell dich nicht so an«, meinte Miranda etwas ruppig. »Wir haben uns quasi in ein Schlagloch gezaubert, und da kommen wir nur mit viel Energie raus. Meine Kräfte allein werden kaum ausreichen. Also hilf mir, oder willst du den Rest deines Lebens hier in der Dunkelheit verbringen?«
    Elena seufzte. Sie bückte sich und tastete den Boden ab. Zum Glück war es eine ebene Fläche, auf der ihre Hände Halt finden würden. Sie stellte sich wieder aufrecht hin, konzentrierte sich und machte dann einen Handstand. Gleich darauf spürte sie Mirandas Hände an ihren Knöcheln.
    »Sehr gut«, hörte sie Mirandas Stimme, die dann in undeutliches Gemurmel überging. Miranda benutzte eine alte Sprache für den Zauberspruch. Elena konnte nicht unterscheiden, ob es die Runensprache war oder Altägyptisch. Sie musste sich darauf konzentrieren, auf den Händen das Gleichgewicht zu halten, während sie fühlte, wie ihre Zauberkraft aus ihr herausgezogen wurde.
    Kurze Zeit später gab es einen hellen Blitz, zusammen mit einem heftigen Ruck. Elena wurde durch die Luft geschleudert. Für einen Moment glaubte sie, ihr Zimmer zu sehen, doch dann wurde sie von einer gewaltigen Kraft in einen Tunnel gesogen. Es war, als würde sie in einem Affentempo eine Riesenrutschbahn hinabsausen. Elena hörte, wie jemand laut schrie – und stellte fest, dass sie es selbst war. |149| Dann war der Tunnel plötzlich zu Ende, es wurde hell und eine Wiese lag vor ihr. Elena wurde mit so großer Wucht aus dem Tunnel geschleudert, dass sie auf dem Bauch ein Stück durchs Gras rutschte. Es tat weh. Die Gräser schlugen ihr ins Gesicht. Dann war es vorbei. Sie blieb eine Weile liegen, weil sie nicht sicher war, ob sie noch lebte oder ob sie sich bei dieser unsanften Landung nicht etwas gebrochen hatte.
    »Elena?« Ein Schatten fiel über sie. »Bist du okay?«
    Elena hob mühsam den Kopf und drehte ihn. Neben ihr stand Miranda. Ihre Jeans und ihre Jacke waren zerrissen und voller Grasflecken. Das Gesicht war mit Schmutz verschmiert und die Haare standen nach allen Seiten ab.
    »Ich ... weiß nicht«, antwortete Elena.
    »Warte, ich helfe dir.« Miranda streckte ihr eine Hand entgegen. Elena ergriff sie und zog sich auf.
    Ihre Knie schmerzten, die Haut an den Handflächen brannte, die Klamotten hatten entsetzlich

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