Magic Girls 08 - Die Macht der Acht
zog ein Taschentuch aus der Hosentasche und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
Drei Sekunden lang war es in der Klasse so still, dass man gehört hätte, wenn eine Stecknadel auf den Boden gefallen wäre. Dann brach ein ohrenbetäubender Lärm los. Die Klasse jubelte.
»Wie toll ist
das
denn!«
»Super, Sonderferien! Ich fass es nicht!«
»Wow! Hurra, hurra!«
Alle schrien durcheinander. Frau Treller stand machtlos daneben. Miranda drehte sich nach Elena um und hielt den Daumen hoch. Elena grinste.
Jana wandte sich zu Elena. »Steckt ihr etwa dahinter?«, wollte sie wissen. Der Streit war für einen Moment vergessen.
Elena zuckte die Schultern. »Ich habe nichts gemacht«, erwiderte sie und grinste. »Und Miranda auch nicht.«
Jetzt mischte sich auch Nele ein. »Aber ihr wisst doch was!«, behauptete sie.
|11| »Kann gut sein.« Elena grinste vor sich hin. Das hatten Eusebius und Leon wirklich fantastisch hinbekommen!
Nachdem der Direktor das Klassenzimmer verlassen hatte, waren alle noch so aus dem Häuschen, dass Frau Treller es aufgab, einen Test schreiben zu wollen.
Kopfschüttelnd stand sie hinter dem Pult. »Jetzt beruhigt euch doch endlich!«, versuchte sie sich Gehör zu verschaffen. »Ich hoffe, ihr nutzt die Sonderferien, um in Englisch den Stoff der nächsten zwei Wochen schon mal vorzubereiten.«
Niemand hörte ihr zu. Es war, als sei sie gar nicht anwesend. Papierflieger flogen quer durchs Klassenzimmer. Einige Mädchen hockten sich auf die Tische und begannen zu diskutieren, was sie in den Ferien unternehmen würden. In einer Ecke fingen Jungs an, Karten zu spielen. Es herrschte das totale Chaos.
Frau Treller hielt sich die Ohren zu. Sie setzte sich aufs Pult, aber hielt es nicht lange aus. Schließlich packte sie ihre Tasche, schrieb an die Tafel: »Wir sehen uns wieder in 14 Tagen!«, und verließ mit großen Schritten das Klassenzimmer. Die Tür fiel krachend hinter ihr zu.
»Was ist jetzt?«, fragte Mark. »Die Treller ist weg … Dürfen wir jetzt auch heimgehen?«
»Ich geh ins Sekretariat und frage«, entschied Nele und stand auf.
»Ich komme mit«, sagte Jana und begleitete ihre Freundin.
Miranda kam nach hinten zu Elena und setzte sich zu ihr auf den Tisch.
»Eusebius hat sein Wort gehalten!«, verkündete sie.
»Hast du etwas anderes erwartet?« Elena lächelte. »Er liebt dich und würde dir die Sterne vom Himmel holen. Er würde alles für dich tun, das sieht doch ein Blinder mit Krückstock.«
»Was hältst du übrigens davon, wenn wir Jana und Nele einladen, den Urlaub mit uns zu verbringen?«, fragte Miranda. »Dann sind sie uns sicher nicht mehr böse und wir hätten bestimmt eine Menge Spaß.«
|12| »Super Idee!« Elena war gleich begeistert. Der Urlaub würde mit den Freundinnen zusammen bestimmt noch schöner werden. Und es war ein tolles Versöhnungsangebot! Da konnten Jana und Nele nicht mehr länger beleidigte Leberwurst spielen …
»Meinst du, mein Vater und Eusebius sind einverstanden, wenn wir sie mitnehmen?«, fragte Elena vorsichtshalber nach. »Und … willst du nicht auch einfach nur Zeit mit Eusebius alleine haben?«
»Das kann ich doch trotzdem, oder? Wir müssen ja nicht immer aufeinanderhängen. Deshalb glaube ich nicht, dass Eusebius etwas dagegen hat. Und dein Vater sicher auch nicht. Aber wir sollten trotzdem vorher mit deinen Eltern sprechen, ob das in Ordnung geht«, sagte Miranda.
»Ich werde Mama anrufen«, meinte Elena. »Ich verschwinde mal kurz aufs Klo.« Sie verließ das Klassenzimmer und suchte die Mädchentoilette auf. Dort zog sie ihren
Transglobkom
hervor, klappte ihn auf und konzentrierte sich in Gedanken auf ihre Mutter. Eine durchsichtige Kugel stieg auf. Im Innern erschien Jolandas Kopf.
»Hallo, Elena! Was gibt’s denn Dringendes?«
Elena erzählte, was passiert war und wie sie zu den Sonderferien gekommen waren.
»Miranda und ich hatten die Idee, Nele und Jana mit in den Urlaub zu nehmen«, sagte sie dann. »Was hältst du davon? Geht das?«
Jolanda überlegte. »Hm, natürlich wird der Urlaub dann etwas teurer. Aber das ist ja nicht wirklich ein Problem für uns, uns geht es ja zum Glück sehr gut!« Sie seufzte. »Wenn ich dagegen daran denke, wie wir zuletzt in der Hexenwelt gelebt haben …«
Elena erinnerte sich mit Grauen. Das Leben auf dem
Outsider-Hill
und die ständige Geldknappheit … Schrecklich war das gewesen!
|13| »Ich habe nichts dagegen, wenn eure beiden Freundinnen mitkommen«, sagte Jolanda
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