Magic Girls 08 - Die Macht der Acht
auf dem Schulhof angelangt waren, blieb Nele stehen und sah Miranda und Elena mit gerunzelter Stirn an.
»Wenn wir wirklich mit euch in Urlaub fahren sollen, dann müsst ihr uns vorher aber etwas versprechen«, verlangte sie leise.
»Und was?«, fragte Elena nach. Sie fühlte sich unbehaglich. Wollte Nele etwa, dass sich der süßeste Junge am Strand in sie verliebte? Oder dass Elena ihr in den Sonderferien ein paar kleine Hexereien beibrachte?
|16| »Ihr dürft uns nie, nie, nie mehr wieder mit Doppelgängerinnen reinlegen!«, sagte Nele mit einem Seitenblick auf Jana. »Schwört das! Wenn ihr den Schwur jemals brechen sollt, dann soll euch eure Zauberkraft abhandenkommen!«
Jana nickte. »Ganz genau.«
»Hört mal, mit so was macht man keine Späße!«, regte sich Miranda auf. »Könnt ihr euch überhaupt vorstellen, wie schlimm es für eine Hexe ist, wenn sie auf einmal ihre Zauberkraft verliert? Das ist so … als ob man auf einmal nicht mehr laufen kann … Ganz furchtbar! Damit macht man keine Scherze!«
Elena schaltete sich ein. »Wir erzeugen bestimmt keine Doppelgängerinnen mehr von uns, ohne es euch zu sagen. Das versprechen wir euch. Wir schwören es auch – aber nicht bei unserer Zauberkraft, sondern … bei unserer Freundschaft.«
Die vier Mädchen streckten die rechten Hände aus und legten sie aufeinander.
Nele grinste. »Okay, jetzt sind wir beruhigt. Oder Jana?«
»Ja«, sagte Jana. Dann musste sie laut lachen. »Eure Doppelgängerinnen haben sich wirklich ganz seltsam benommen … Wir dachten schon, ihr hättet eine ansteckende Krankheit oder etwas würde in euren Köpfen nicht stimmen.«
»Wir haben uns ziemliche Sorgen gemacht«, gestand Nele. »Ich habe schon überlegt, ob ihr vielleicht von irgendeinem Hexenvirus befallen seid … Aber, ach, jetzt genug davon! Lasst uns das Thema wechseln, wir wollen nicht mehr an die dämlichen Doppelgängerinnen denken! Reden wir lieber über den Urlaub!«
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W ow, das ist ja toll!« Nele ließ sich mit Schwung auf das breite Doppelbett fallen. Sie strahlte. »Ein Bungalow nur für uns vier! Das ist einfach super!«
Jana legte ihren Koffer auf die andere Bettseite und blickte sich in dem hellen Zimmer um. Eine Wand bestand ganz aus Glas, die durchsichtigen Gaze-Vorhänge reichten bis auf den Boden. Die Möbel waren in Weiß gehalten, der Boden mit hellen Fliesen ausgelegt.
»Kneift mich, damit ich weiß, dass das alles nicht nur ein Traum ist!«, sagte sie. »Kannst du haben«, meinte Miranda und kniff Jana kräftig in den Arm. Jana quietschte.
»Du hast es so gewollt«, sagte Miranda und grinste.
»Hach, ich freu mich so!« Elena drehte sich im Kreis. »Endlich sind wir im Urlaub! Und in den nächsten zehn Tagen machen wir nur das, was wir wollen! Keine Schule, keine Hausaufgaben, keine Verpflichtungen …«
»Nur essen, schlafen und faulenzen«, ergänzte Nele. »Und schwimmen, am Strand liegen und vielleicht ein bisschen flirten – falls ein interessanter Typ in der Nähe ist.« Sie klopfte Miranda auf die Schulter. »Keine Angst, deinen Eusebius lasse ich in Ruhe – obwohl er wirklich schnuckelig ist und zum Anbeißen aussieht.«
Sie hatten einen langen Flug hinter sich und befanden sich jetzt auf einer kleinen karibischen Insel. Ein Bus hatte sie zu den Ferienanlagen transportiert. Elena war ganz begeistert gewesen, als sie die vielen kleinen Bungalows gesehen hatte. Zwei davon hatten sie gemietet. Den einen teilten sich die vier |18| Mädchen, im anderen Bungalow, der ein Zimmer mehr hatte, wohnten Jolanda und Leon Bredov, Elenas fünfzehnjährige Schwester Daphne, ihr inzwischen fünfjähriger Bruder Rufus und Eusebius. Die beiden Bungalows lagen direkt nebeneinander und hatten eine gemeinsame Terrasse. Bis zum Meer war es nur ein kurzes Stück. Der weiße Sandstrand und das blaue Wasser waren traumhaft.
»Miranda und ich schlafen im Wohnzimmer auf der Couch«, sagte Elena. »Und frühstücken können wir entweder in der Küche oder auf der Terrasse zusammen mit den anderen. Wir können aber auch ins Restaurant gehen.«
Jana begann schon, ihren Koffer auszupacken und ihre Kleidungsstücke in den Schrank zu räumen. Nele begutachtete das Badezimmer und war sehr zufrieden.
»Super, sogar eine Badewanne! Ein Traumbungalow!«
»Sonst hätte ich extra eine Badewanne für dich gehext«, sagte Miranda. »Wenn Mona wüsste, wie schön es hier ist, wäre sie garantiert doch mitgekommen. Ich verstehe gar nicht, dass deine Großmutter
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