Magic Love
nicht, Sabrina. Was könnte ich gegen die Göttin der Liebe und den Gott des Krieges ausrichten? Für sich allein sind sie schon mächtig. Zusammen sind sie unbezwingbar. Außerdem liegt das nicht gerade in meiner Natur. Ich bin ein Liebesgott, kein...“
„Aber du bist auch ihr Sohn“, unterbrach ihn Sabrina. „Und das bedeutet viel. Wenn es dir Ernst ist, dann wette ich, dass sie auf dich hören. Und diesmal hast du die Wahrheit auf deiner Seite. Was auch immer ihre Pläne sind, ich bin das falsche Mädchen. Ich bin nicht Psyche.“
„Die Wahrheit!“, fauchte Quentin. „Die bedeutet ihnen gar nichts! Du hast ja keine Ahnung, was es heißt, mit ihnen zu leben, Sabrina. In diesem Jahrhundert würde man sie eine Problemfamilie nennen. Meine Mutter träumt sich immer irgendein romantisches Szenario zurecht, und mein Vater erklärt ständig jemandem den Krieg, und beide wollen, dass ich so werde wie sie. Du weißt ja nicht, was für ein Glück du mit deinen Tanten hast.“
Sabrina runzelte die Stirn. „Entschuldige, aber du bist wirklich nicht der Einzige mit einer komischen Familie. Niemand hat die perfekte Familie. In diesem oder in jedem anderen Universum, ganz egal, in welchem Reich oder welcher Dimension.“
„Du hast aber Glück“, beharrte Quentin. „Deine Tanten sind toll.“
Sabrina seufzte. „Siehst du, Quentin, das zeigt doch nur, wie wenig du von mir weißt. Meine Tanten sind wirklich super, aber hast du dich je gefragt, wo meine Eltern sind? Ich werde es dir sagen. Mein Vater ist in einem Buch, und meine Mutter ist in Peru – wenn ich sie in den nächsten zwei Jahren auch nur ansehe, wird sie sich in einen Wachsklumpen verwandeln. Klingt irgendwas davon etwa normal? Klar, wenn ich meine Eltern wirklich brauchte, dann weiß ich, dass sie irgendwie für mich da wären. Zumindest im Geiste. Genau wie ich weiß, dass deine Eltern auf dich hören würden.“
Quentin war überrascht von Sabrinas Geständnissen, aber er gab es nicht zu. Allerdings hatte er eine Idee. Und er platzte geradezu vor Enthusiasmus. „Es gibt nur eine Sache, die uns retten kann. Ich laufe weg! Sie können dich nicht ohne mich mitnehmen. Die Sage spricht von Amor und Psyche, nicht von Amor ohne Psyche. Wenn ich nicht gehe, brauchst du auch nicht zu gehen.“
„Aber wie könntest du denn nicht gehen, Quentin?“
Störrisch verschränkte er die Arme vor der Brust und reckte das Kinn vor. „Ich tue es einfach nicht, das ist alles.“ Allmählich erwärmte er sich für diese Idee. „Außerdem habe ich Lust hierzubleiben. Es ist cool auf der Erde!“
Sabrina dachte nach. „Du hast Recht. Es kann wirklich nett sein, aber es ist nicht deine Welt, Quentin. Ich meine, denk mal an dein Schicksal. Du hast einen Job. Genau wie meine Tante Zelda gerade zu dir sagte: Du sollst eigentlich reinen Herzen die Gabe der Liebe bringen. Leute in sämtlichen Welten brauchen dich. Du kannst nicht einfach davor fliehen. Ich meine, stell dir mal eine Welt vor, in der es keinen Amor mehr gibt, an den man glauben könnte! Das wäre doch fürchterlich.“
Quentin runzelte die Stirn. „Das ist alles sehr süß, Sabrina, aber was ist mit mir? Niemand denkt je daran, wie ich mich fühle. Ich bin es Leid, der Große Blonde mit den zwei Flügeln zu sein. Hier in Westbridge weiß keiner, dass ich Amor bin, aber ich bin ein Star! Ich bin gerne beliebt! Bevor du mich bestochen hast, dass ich den Wettkampf fair austrage, hat man mich angebetet! Außerdem gucke ich fern. Ich habe gesehen, dass andere Götter sich hier unten ebenfalls ziemlich wohl fühlen. Ich meine, Herkules hat einen Kinofilm gemacht und eine Fernsehshow. Xena hat eine Serie und ein Video. Warum also sollte ich das nicht können? Ich sehe viel besser aus.“
Sabrina konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Quentin war wirklich süß. Aber auch völlig auf dem falschen Dampfer. „Ich glaube, da liegst du falsch, Quentin.“
Aber er war in Schwung. „Und was ist mit dir, Sab? Hast du mal an einen Fernsehauftritt gedacht? Ich meine, eine Serie über einen Teenager, der all seine Freunde verzaubert – das wäre doch genial?“
„Vermutlich wäre es ein großer Erfolg, Quentin, aber ich halte mich lieber im Hintergrund. Normal zu sein bedeutet mir viel...“
Er unterbrach sie. „Das ist ja fürchterlich! Ich liebe es, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen! Schamlose Selbstdarstellung, das ist meine Leidenschaft. Du weißt wirklich nicht viel über mich, Sab.“
Sie
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