Magic Love
Menge anderer Personen!“
Zögernd wandte sich Quentin von seinem Spiegelbild ab und setzte sich neben Sabrina. „Stell mich deinem Vater vor“, verlangte er, als sie die Seiten umblätterte.
Sabrina winkte ab. „Später. Erstmal schlagen wir bei Liebe nach. Und wie wir aus dem Chaos herauskommen, das du angerichtet hast.“
Sie waren so damit beschäftigt, über jeder einzelnen Seite zu brüten, dass sie nicht hörten, wie Salem ins Zimmer schlich – bis er verkündete: „Haltet euch damit nicht auf, Leute. Es steht unter U.“
Sabrina blickte verwirrt auf. „U? Wieso unter U? Wieso nicht unter L, wie Liebe?“
Salem schüttelte den Kopf. Wie naiv diese Hexchen sein konnten. „ Un geschehen machen, un gerechtfertigt. U. Bringen sie euch im einundzwanzigsten Jahrhundert nicht das Alphabet bei?“
Ohne sich bei der Katze zu bedanken, blätterte Sabrina durch die Seiten. Schließlich kam sie zum U. „Um ungerechtfertigte Liebeszauber ungeschehen zu machen...“ Sie überschlug die langen Definitionen „... muss die Wahrheit die Herzen der nicht füreinander bestimmten Liebenden durchbohren.“
Die Wahrheit? Wie konnte die Wahrheit ihre Herzen durchbohren? Quentin fuhr sich mit der Hand durch seine Locken. „Vielleicht bezieht sich das auf den Wahrheitstrank, mit dem du mich behandelt hast“, schlug er vor.
„Pulver, kein Trank“, berichtigte sie ihn. „Aber das muss gegessen werden. Und verdaut. Damit kann man keine Herzen durchbohren.“
Plötzlich glitzerten Quentins Augen. Er griff nach Sabrinas Ellenbogen. „Aber meine Pfeile können durchbohren. Wie wäre es, wenn... Nein, vergiss es. Dumme Idee.“
„Was? Sag es! Quentin, auch eine dumme Idee ist besser als gar keine Idee. Und ungefähr das ist es, was ich habe.“
Quentin holte tief Luft. Wenn das funktionierte, was er vorschlagen wollte, würde er Sabrina für immer verlieren. Er könnte niemals zu ihr zurückkommen. Aber so wie sie ihn in diesem Moment ansah... Ihre Augen waren voller Hoffnung, wieder mit diesem Harvey zusammen zu kommen. Oh, ganz egal, wie er sich fühlte, er konnte sie nicht enttäuschen.
„Okay, also wie wäre es, wenn wir meine Pfeilspitzen mit etwas Klebrigem bestreichen und sie dann in dein Wahrheitspulver tauchen – und dann beschieße ich alle Paare noch mal? Auf diese Weise würde das Wahrheitspulver unter ihre Haut geraten. Das ist zwar nicht dasselbe, wie es zu essen, aber...“
Sabrina sprang auf. „Quentin, das ist brillant! Dumm, aber brillant. Ich meine, deine Liebespfeile sind unsichtbar... das ist total verrückt.“
Quentin zog eine Grimasse. „Vielleicht. Aber vielleicht ist es auch deine einzige Chance, Sab.“
Sabrina und Quentin gingen am nächsten Tag zusammen zur Schule. Sie trug schwer an ihrer Angst. Er trug seine mit Wahrheitspulver bestrichenen Liebespfeile und sein selbstbewusstes Auftreten.
Als sie ins Schulgebäude kamen, führte Sabrina Quentin ins Büro des Direktors. Es war sinnvoll, an den erwachsenen Paaren zu üben. Was riskierte man schon, wenn es nicht klappte? Mit Hilfe ihrer eigenen magischen Kraft betraten Sabrina und Quentin lautlos das Büro. Niemand hörte sie.
Sie kamen zu Direktor Conroy, der auf einer Ecke vom Schreibtisch vor seiner Stellvertreterin Lautz hockte. Er überreichte ihr gerade einen Blumenstrauß und lächelte sie verliebt an. Als der Direktor sich vorbeugte, um seiner Geliebten einen Kuss auf die Wange zu hauchen, sprach Sabrina leise: „Alle, die keine Paare sein sollen, mit diesem Pfeil wir trennen wollen!“ Dann tippte sie Quentin auf die Schulter: Jetzt schieß!
Mit routiniertem Griff zog er einen unsichtbaren Wahrheitspfeil heraus, zielte und schoss. Sabrina hielt den Atem an. Sie atmete erst wieder aus, als die stellvertretende Direktorin angewidert den Kopf von Direktor Conroy abwandte und fragte: „Was tun Sie da? Ich bin gegen Blumen allergisch! Wollen Sie, dass ich einen allergischen Schock bekomme?“
Angeekelt antwortete er: „Wie kommen Sie zu der Annahme, dass die für Sie sind? Ich würde ihnen niemals Blumen schenken, und wenn Sie die letzte Frau auf Erden wären!“
„Und ich würde sie auch nicht annehmen... Sie sind doch sowieso nur eine lahme Ausrede für einen Direktor. Was sollen diese lächerlichen ‚hausaufgabenfreien Tage’? Was, glauben Sie eigentlich, ist das hier? Eine Party? Irrtum, das ist eine Schule!“
Siegesgewiss grinsend liefen Sabrina und Quentin aus dem Büro, bevor sie jemand sehen konnte
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