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Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt

Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt

Titel: Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regener
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dann
kostet.«
    »Der hat
gesagt, die Feuerwehr würde automatisch kommen.«
    »Dann
wird’s wohl teuer«, sagte ich.
    »Eigentlich
eine gute Geschichte«, sagte sie.
    »Finde ich
auch.«
    »Könnte man
später seinen Enkelkindern erzählen.«
    »Das wäre sicher romantisch«, sagte ich.
    »Auf jeden
Fall dürfte man das nur dann den Enkelkindern erzählen, wenn die von uns
beiden sind. Sonst wäre das der falsche Move«, sagte sie. »Die müsste man dann
schon zusammen haben.«
    »Ja, das
stimmt. Das gibt sonst böses Blut«, sagte ich.
    »Müsste man sonst den Deckel
draufhalten.«
    »Wäre dann
geheim.«
    »Aber schade
um die schöne Geschichte!«
    »Auf jeden
Fall«, sagte ich.
    »Sowas
würde man schon gerne den kleinen Kindern erzählen. Auch wenn sie’s vielleicht
gar nicht hören wollen.«
    »Darauf
kann man dann keine Rücksicht nehmen«, stimmte ich zu.
    »Aber wir
müssen das jetzt nicht in allen Einzelheiten klären, oder?«, sagte sie. »Wir
können das doch alles später noch genau planen, oder?«
    »Ja klar,
jetzt geht das nicht, jetzt müssen wir arbeiten«, sagte ich, »jetzt muss
erstmal was auf den Plattenteller. Wir sind schließlich Profis!«
    »Das finde
ich ja gerade so gut an dir«, sagte sie, »dass du so ein Profi bist.«
    »Das freut
mich«, sagte ich. »Ich finde das an dir auch gut.«
    »Dass ich
ein Profi bin?«
    »Ja.«
    »Das ist
ein schönes kollegiales Kompliment, Herr Schmidt.«
    »Ja. Aber
wie heißt du eigentlich mit Nachnamen?«
    »Wieso weißt du das nicht, du bist doch
hier irgendwie der Manager oder so.«
    »Ich fülle
die Meldezettel nicht aus, das macht ihr doch immer selber. Und im Tourplan
steht auch nichts. Das ist alles ziemlich faceless und nameless hier.«
    »Aber du
musst doch wenigstens eine Liste haben oder sowas.«
    »Nein. Wie
heißt du denn nun mit Nachnamen?«
    »Auch Schmitt, mit Doppel-t!«
    »Wie ist
das denn so mit Doppel-t? Das wollte ich immer schon mal wissen. Stell ich mir
nervig vor!«
    »Ich find’s
gut!«, sagte sie.
    »Das ist
die Hauptsache«, sagte ich.
    Und so ging
das noch einige Zeit weiter. Hinten zwitscherten die Meerschweinchen. Ich nahm
mir vor, sie bald mal wieder zu füttern.

54. Das Peter-Prinzip
    »So
Leute, jetzt aber
hoch da!«, brüllte Raimund über das Bummbumm hinweg und haute mir auf den
Rücken. »Hosti Bros forever, ihr Freaks, und wehe, wenn ihr wieder versagt,
dann war das das letzte Mal!«
    Ich schaute
Holger fragend an. »Wieso wieder?«, rief ich in sein Ohr.
    »Das sagt
er immer«, rief Holger zurück. Er nahm seinen Koffer und stieg auf das Podest
mit dem DJ-Pult. Ich ging hinterher. Oben stand Rosa und zeigte auf den rechten
Plattenteller, der war leer. Holger stellte seinen Koffer ab, machte ihn auf,
fummelte eine Platte heraus und legte sie auf, überblendete von Rosas auf seine
Platte, Rosa nahm ihre vom Teller, packte sie ein, klappte ihren Koffer zu und
hängte ihn sich an die Schulter. Dann zwängte sie sich an mir vorbei, es war
eng dort oben, und sie sagte, als ihr Kopf meinem Kopf am nächsten war: »Viel
Spaß, Profi!«
    Ich
wusste gleich, dass
das jetzt schwierig werden würde. Holger fummelte mit Reglern, Platten und
Kopfhörern herum und viele Leute schauten uns an und zuckten ein bisschen
dabei, und ich wusste, so kontaktstoned konnte ich gar nicht sein, dass das
funktionieren würde, die Leute schauten
mich also an und ich stand offensichtlich einfach nur Holger im Wege, kein
Mensch konnte ernsthaft auf die Idee kommen, dass das jetzt die Hosti Bros waren,
der eine legt auf, der andere steht doof rum, das kann es nicht sein, ich
beobachtete also Holger bei seinem Gefummel und nickte dazu mit dem Kopf, was
sollte ich sonst machen, der eine legt auf, der andere sieht ihm dabei zu und
nickt, warum nicht, Hauptsache Musik und deutscher Dance und Bummbumm, und ich
nickte und nickte mit dem Kopf, was anderes hatte ich auch früher nie gemacht,
Arschwackeln war nur drin gewesen, wenn ich ganz viel genommen hatte und auch
das war dann sicher nicht schön gewesen, ich war immer ein legendär schlechter
Tänzer, das ganze Tanzding hatte mich ja auch nie interessiert, ich fand beim
Bummbumm immer nur das Drumherum gut, die Haltung, den Spaß, die Blödelei, die
Drogen, das Vergessen von allem, das Durchmachen, das Unsinnreden, den ganzen
Scheiß, und insofern hatten sie mich hier, hinter dem DJ-Pult neben Holger, peterprinzipmäßig
an den Punkt meiner höchsten Inkompetenz befördert, hier war ja wohl ganz

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