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Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt

Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt

Titel: Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regener
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schwer zu sagen », sagte ich.
    Raimund
kippte den Whisky runter und zog die Nase hoch. Dann kratzte er sich am Kopf.
Dann räusperte er sich. Dann schaute er mich an.
    »Was nun?
Gegen Flapsi oder für Flapsi?«
    »Was weiß
ich denn, Raimund. Keine Ahnung. Ist das wichtig?«
    »Das ist
der Unterschied zwischen sein und nicht sein, Charlie.«
    »Jetzt hör
mal auf, Raimund! Hör auf mit dem Scheiß! Lass uns ins Fluxi fahren, echt mal!
So kann man nicht Magical Mystery machen, ich meine: Liebe, Psychedelic,
Hippie, so Sachen, da kannst du doch hier nicht so ein Brett fahren!«
    »Wer fährt
hier ein Brett? Und wer hat sich die Magical-Mystery-Sache denn überhaupt
ausgedacht?!«
    »Weiß
nicht, da hört man mal dieses, mal jenes, Raimund. Im Zweifel die Beatles!«
    »Die sollen
sich entschuldigen.«
    Ich ging
wieder rüber. »Okay, Ferdi, jetzt geht da beide rüber und entschuldigt euch,
dass ihr das gesagt habt, das mit dem … – was hattet ihr noch mal gesagt?«
    »Prollhouse!«
    »Fängt der
schon wieder an!« Raimund war mir gefolgt. »Fängt der schon wieder an!«
    Mir reichte
es jetzt, es war wie in Clean Cut 1!
    »Passt auf,
Leute, wenn ihr euch jetzt nicht zusammenreißt«, sagte ich im Werner-Sound,
»dann müssen da alle drunter leiden. Dann fällt das auf die ganze Gruppe zurück.
Dann gibt’s keine Rückfahrt ins Hotel oder wenn, dann eine ohne alle, also nur
mit einem Teil der Leute und dann zerfällt die Gruppe und die
Magical-Mystery-Sache scheitert und dann habt ihr euch das selbst zuzuschreiben.«
    Darauf
schwiegen alle eine Weile. Dann sagte Flapsi: »Ist denn dieses
Magical-Mystery-Ding bei den Beatles nicht auch gescheitert?«
    »Entschuldige
dich lieber«, sagte ich.
    »Okay«,
sagte Flapsi, »tut mir leid, ich hab’s doch positiv gemeint.«
    »Okay«,
sagte Raimund.
    »Du auch,
Ferdi«, sagte ich.
    Aber Ferdi
war eingeschlafen.

56. Frühling Galore
    Ich
hatte mir für den
freien Tag einiges vorgenommen, aber die anderen mussten sich ausschlafen, so
stand es im Plan, und als ich sie da graugesichtig und mit hängenden Schultern
und unter der Last ihrer Plattenkoffer stöhnend in das Fluxi Maxx Munich 2 in
Unterschleißheim wanken sah, war mir klar, dass sie das auch brauchten. Nur
Basti nicht, der lag in meinem Zimmer auf dem Bett und schaute fern, irgendwas
für Kinder.
    »He
Charlie«, rief er fröhlich, »bin gerade aufgewacht, hast du mich hier gestern
hergebracht?«
    »Ehrensache,
Basti. Du hast das Hofbräuhaus vollgekotzt!«
    »Ja, ich
erinnere mich«, sagte er. »Ich hoffe mal, Holger ist jetzt nicht sauer oder
so.«
    »Keine
Ahnung«, sagte ich, »aber ich musste deinen Platz im Hosti-Bros-DJ-Team
einnehmen, damit zwei da oben stehen.«
    »Echt? Du
hast einen auf mich gemacht?«
    »Ja, ich
war das Basti-Double. Die anderen wollten das so.«
    »Holger
auch?«
    »Ja, der
auch.«
    »Mit dem
muss ich mal reden!«
    »Am besten
gleich«, sagte ich, »solange er noch wach ist. Er ist jetzt auf eurem Zimmer.«
    »Shit«,
sagte er. »Ist das hier nicht unser Zimmer?«
    »Nein«,
sagte ich, »das ist ein Einzelzimmer, Basti.«
    »Ja,
stimmt, klar, logisch. Hab mich schon gewundert.« Er stand auf. »Ich geh mal
rüber und schau nach, was mit ihm los ist. Da muss man ja mal drüber reden. Wer
muss sich denn jetzt entschuldigen, er oder ich?«
    »Du.«
    Mein
Plan für den Tag
sah unter anderem vor, dass ich zu einem Gartencenter fuhr, das auch am Sonntag
aufhatte, und dort Sachen für die Meerschweinchen kaufte. Ich wälzte an der Rezeption
die Gelben Seiten und telefonierte mit Raimunds Knochen durch die Gegend, bis
ich so ein Gartencenter gefunden hatte, das war ganz in der Nähe und das Wetter
war gut, das konnte ein schöner kleiner Ausflug werden, zu schön für meinen
Geschmack, das war das Problem, sowas erinnerte einen dann gleich wieder an die
Sonntagsausflüge von Clean Cut 1 und das war nicht gut, wenn man dabei ganz
allein und obendrein obenrum nicht ganz beieinander war, denn so blöd diese
Clean-Cut-1-Sonntagsausflüge auch immer gewesen waren, man war da nie allein
gewesen, und auch wenn die anderen ein Haufen Blödmänner waren, allein ist
allein und nicht allein ist nicht allein und deshalb hatte ich, wenn schon
nicht Angst, so doch jedenfalls keine Lust darauf, das war mir nicht geheuer,
so alleine bei schönem Wetter durch Oberbayern zu gondeln und dabei Heimweh
nach Altona zu kriegen, das war heikel, da wollte ich lieber noch ein bisschen
Zeit schinden und auf schlechteres

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