Magical Mystery
und dabei schunkelten sie.
Rosa lachte und sagte: »Schau dir die an!«
Der neben Schöpfi saß, beugte sich noch weiter vor und rief: »Aber das habe ich doch gar nicht gefragt, was du fährst, wie bist du denn drauf? Hier kann doch ein jeder machen, was er will! Ich wollte wissen, wer du bist, nicht, was du machst!« Er war richtig empört. »Ich wollte doch nur wissen, wer du bist! Hier muss sich niemand rechtfertigen! Wir sind doch hier bei keiner Sekte!«
»Krieg dich ein, Flapsi«, sagte Schöpfi. »Das ist Charlie, der hat das nicht so gemeint!«
»Was jetzt?«, schrie ich, denn die Bläser neben uns legten noch eine Schippe drauf – und Basti auch – »Fahre ich etwa nicht das Auto?«
Schöpfi machte hinter Flapsis Rücken abwiegelnde Zeichen, Basti hob derweil seinen jetzt leeren Bierkrug und hielt ihn mir hin, Rosa stieß mich unter dem Tisch mit dem Fuß an und von hinten reichte mir der Kellner meine Apfelschorle über die Schulter. Sie hatte oben ordentlich Schaum drauf, nicht ganz den richtigen Schaum, etwas großporiger, aber immerhin, die Jungs hier kannten ihre Pappenheimer. Ich roch zur Sicherheit noch einmal dran, ob es auch wirklich Apfelschorle war, dann stieß ich mit Basti an und Basti sagte etwas, das man nicht verstehen konnte. Er hatte seine Gesichtszüge nicht mehr ganz unter Kontrolle. Er trank noch einmal einen tiefen Schluck aus dem Glas, in dem nichts mehr drin war, was ihn aber nicht zu stören schien. Raimund stand plötzlich hinter mir und stützte sich auf meine Schulter auf.
»Charlie, alte Socke, alles im Lack?«
»Aber immer, Raimund!«
»Ist das eigentlich Bier, was du da trinkst?«
»Nein, Apfelschorle.«
»Dann ist ja gut. Dachte schon! Das ist übrigens Flapsi hier!« Er zeigte auf den Mann neben Schöpfi. »Flapsi macht Elektro 4000 und außerdem gehört ihm das Edelweiß, das ist sein Club, da müssen wir nachher alle wieder hin. Oder jedenfalls erstmal ich und die Hostis und dann Rosa auch, glaube ich, Rosa, hast du gestern eigentlich aufgelegt?«
»Nein. Außer Schöpfi hat noch keiner aufgelegt!«
Flapsi streckte einen Zeigefinger aus und zeigte damit auf mich. »Ich hab das überhaupt nicht gefragt mit dem Auto!«, sagte er. »Dass das mal klar ist!« Er war unruhig, seine Augen wanderten mal hier- und mal dorthin und er knirschte beim Reden mit den Zähnen. »Wir brauchen hier gute Laune, gute Laune, gute Laune!« Wieder machte Schöpfi hinter ihm Zeichen, streichelte ihm pantomimisch über den Kopf und was weiß ich nicht alles.
Ich sah vorsichtshalber woanders hin. Weiter unten saß Ferdi und klopfte zum Takt der Blasmusik mit der Hand auf den Tisch, während er mit der anderen Hand seinen Bierkrug zum Mund führte. Als er sah, dass ich ihn beobachtete, wedelte er lächelnd mit dem Bierkrug. Ich hob meine Apfelschorle und prostete ihm zu. Er stand auf und kam herüber.
»Ist das Bier?«
»Nein, Apfelschorle.«
»Dachte schon!«
»Alles easy, Ferdi.«
In diesem Moment rief Holger: »Ach du Scheiße«, weil Basti aufstand, sich vornüberbeugte und einen großen Schwall auf den Tisch kotzte. Alle anderen sprangen auch auf.
»Ach du Scheiße«, sagte auch Ferdi, sonst sagte keiner was. Alle standen nur um den vollgekotzten Tisch herum und dazu spielte die Blaskapelle. Basti schwankte, und ich griff ihm hinten in die Jacke, damit er nicht vornüberfiel. Er würgte weiter und hustete, vielleicht versuchte er auch nur, weiter mitzusingen, es klang jedenfalls nicht gut, es versprach nur Schlechtes, was er da an Geräuschen von sich gab, und ich überlegte, ob ich ihn vom Tisch wegziehen sollte, aber das hätte ja alles nur schlimmer gemacht, der Tisch war ja schon versaut, die Stühle drum herum noch nicht und es sah nicht so aus, als ob schon alles aus Basti rausgekommen wäre und ihn in diesem Zustand rauszutragen war auch keine gute Idee, dann hätte er wahrscheinlich eine längere Kotzspur bis zur Tür gelegt, also hielt ich ihn erstmal nur an seiner Jacke fest und beobachtete den weiteren Gang der Dinge, während die anderen immer weiter zurückwichen und die Blaskapelle immer weiter spielte, jedenfalls standen Basti und ich irgendwann allein an dem Tisch und die anderen in einiger Entfernung drum herum und immer die Blasmusik dazu, und dann kamen zwei Kellner, der mit der Apfelschorle und ein Kollege von ihm und der Apfelschorlekellner sagte: »Der muss hier raus, gleich kommt die Security.«
»Kein Problem«, sagte ich, »ich bring ihn gleich
Weitere Kostenlose Bücher