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Magical Mystery

Magical Mystery

Titel: Magical Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regener
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muss nur die weiche Stelle finden«, sagte Werner und stach weiter auf das Fass ein, und jedesmal das klopfende Geräusch.
    »Ha!« Werner wurde immer wilder, er stach und stach auf das Fass ein wie ein Freak aus einem Mantel- und Degenfilm.
    »Werner, hör auf damit, die klopfen schon, die Fässer!«
    Aber Werner hatte die weiche Stelle gefunden und das Rohr drang mit einem klappernden Geräusch bis zum Anschlag ins Fass ein. »Jetzt regnet’s gleich rein«, sagte er triumphierend. »Jetzt dreh ich euch den Hahn auf, ihr Jammerlappen!« Er begann, an dem Hahn zu drehen, zugleich wurde das Klopfgeräusch lauter und jemand drückte die Klinke herunter.
    »Ist da einer drin?«, rief jemand. »Charlie, bist du da drin?«
    Dann wummerte es, wie wenn sich jemand gegen die Tür warf.
    »Jetzt dreh ich euch den Hahn auf«, wiederholte Werner, und er drehte und drehte am Hahn, aber es kam kein Bier raus. »Das ist enttäuschend«, sagte er.
    »Ja«, sagte ich. Ich drehte den Schlüssel um und öffnete die Tür und Ferdi kam hereingeflogen, direkt auf mich drauf.
    »Hoppla«, rief er. »Was machst du denn hier drin? Und warum machst du nicht auf?«
    »Wo ist Werner hin?«, fragte ich verwirrt.
    »Welcher Werner?«
    »Ich muss eingeschlafen sein.«
    »Kein Problem, aber wir brauchen neues Bier.«
    Ich guckte auf meine Uhr. Es war kurz vor halb zwei.
    »Hier drin ist alles alle, Ferdi, und der Typ von der Gastro ist nicht wiedergekommen.«
    »Dann müssen wir den suchen. Da kommt nur noch Gesprotzel aus dem Fass, ich weiß gar nicht, wo ich jetzt das Koks reinbröseln soll.« Er lachte. Lange und ausdauernd.
    »Ich mach das«, sagte ich. Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Ich hätte nach dem Gastrotypen suchen müssen! »Bleib du hier und mach gute Laune, ich besorg uns Bier.«
    »Hier? Wie soll ich hier drin denn gute Laune machen?« Ferdi lachte schon wieder, er hatte eindeutig eine hysterische Phase, der alte Glitterschnitter.
    Ich machte das Licht im Kabuff aus und er folgte mir nach draußen. In der BummBumm-Lounge herrschte Aufbruchstimmung, so viel war mal sicher, ich sah überall Leute ihre Becher austrinken, abstellen und gehen. Basti kletterte aus dem Fenster und plumpste zwischen die Sitzreihen auf den Rängen.
    »Schau dir das an, die gehen alle!« sagte Ferdi. »Das ist doch peinlich. Das ist nur, weil’s hier kein Bier mehr gibt. Schöpfi spielt gerade da draußen, stell dir vor, wenn der wiederkommt und hier ist keiner mehr in der Lounge, das ist ja schrecklich, wie soll man so Party machen?«
    »Ich besorg Bier!«
    »Ja, beeil dich.«
    Ich ging hinaus und durch die anderen Lounges. Alle hatten noch Bier, nur wir nicht. Von der Event Gastro Essen war niemand zu entdecken. In der Lounge von Magnetic war die Hölle los, alle möglichen Leute, die ich vorher bei uns gesehen hatte, und auch Sigi, Raimund, Dubi, Anja, Rosa und Hans belagerten hier die Biertankstellen, denn bei Magnetic hatten sie gleich drei davon. Ich schaute mich um. Die Lounge von Magnetic war zwar größer als unsere, aber fast baugleich, und auch hier hatten sie einen sinnlosen Tresen und in der Nähe davon eine Tür und ich sah jemanden mit einem Bierfass auf der Schulter dort hineingehen und kurze Zeit später ein Bierfass hinter sich herschleifend wieder herauskommen.
    Ich ging zurück zu unserer Lounge und ins Kabuff und holte ein leeres Fass heraus. In unserer Lounge waren jetzt nur noch Ferdi und Holger, die gemeinsam aus einem Becher Bier tranken und dabei aus dem Fenster in die Halle schauten, in der Schöpfi auflegte und die Party ihrem Höhepunkt entgegenwaberte, es war ein bizarrer Anblick, wie in einem Science-Fiction-Film, überall auf den Rängen die Leute, stehend und zuckend und überall das Licht und der Sound, der alles umfasste und steuerte und beseelte. Als ich mit dem Fass aus dem Kabuff kam, bemerkte Ferdi mich und kam zu mir rüber.
    »Ist das ein volles Fass?«
    »Nein.« Ich sagte ihm, was ich vorhatte und er war begeistert. »Wir helfen dir! Keine Widerrede. Holger auch, aber erst austrinken!« Holger war einverstanden und dann tranken die beiden erstmal ganz in Ruhe ihr Bier gemeinsam und brüderlich aus, Schluck für Schluck. Ich stellte das Fass solange ab und trank etwas von dem Kaffee, der in der Maschine hinter dem Tresen vor sich hin oxidierte, und währenddessen berieten wir uns. Der Plan war, dass ich zum Kabuff von Magnetic gehen und ein leeres gegen ein volles Fass austauschen würde. Ferdi und Holger

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