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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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dass jemand sich an ihm vorbeischob. Zu spät sprangen er und Tessia auseinander.
    »Ich werde wohl ein Auge auf euch beide haben müssen, hm?«, bemerkte Lady Avaria, ohne sich noch einmal umzudrehen, während sie weiterging.
    Tessia unterdrückte ein Kichern, dann wurde ihre Miene ernst.
    »Wo wirst du leben?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Jayan stöhnte. »Nicht bei meinem Vater!«
    »Nun, wir haben reichlich Zeit, diese Dinge zu regeln«, sagte sie.
    »Ja. Und jede Menge Dinge, um die wir uns zuerst hier kümmern müssen. Wie zum Beispiel eine Mahlzeit. Ich bin halb verhungert. Obwohl ich annehme, dass wir zuerst nach Mikken suchen sollten.«
    Sie nickte. »Das werden wir als Nächstes tun. Wir werden tun, was notwendig ist, immer eins nach dem anderen, bis nichts mehr zu tun übrig bleibt und wir alt und grau sind und wir es jemand anderem überlassen können, die Dinge in Ordnung zu bringen.«
    Er beugte sich vor und griff nach ihrem Arm. »Komm. Je eher wir anfangen, umso eher kommen wir zu den erfreulichen Aufgaben.«

50
    S tara hielt inne, um wieder zu Atem zu kommen, dann blickte sie an dem steilen Felshang vor sich empor. Wie der, den sie und die Frauen, die ihr folgten, soeben erklommen hatten, zogen sich schräg aufwärtsverlaufende Falten und Klüfte über den Fels, die man nutzen konnte, um hinaufzugelangen. Dieser Hang war jedoch höher als der letzte. Er endete ein gutes Stück über ihr in einem gezackten Gipfel. Dahinter konnte sie den oberen Rand einer weiteren steilen Felswand erkennen und eine weitere dahinter. Jenseits dieser Hänge überragten die höchsten Gipfel des Gebirges alles mit grausamer Gleichgültigkeit.
    Chavori war zäher, als er aussah, dachte sie zum hundersten Mal. Er muss über all diese Hänge geklettert sein. Und er muss Hilfe gehabt haben. Definitiv Sklaven. Möglicherweise außerdem andere Magier oder freie Männer. Wir werden Wache halten müssen, für den Fall, dass einer von ihnen zurückkehren sollte.
    Als die andern vier Frauen sie ächzend und keuchend einholten, beschloss Stara, dass sie alle eine Rast gebrauchen konnten. Sie schüttelte ihr Bündel von den Schultern. Daran befestigt war eine Röhre aus einem hohlen Binsengras - viel leichter als Chavoris Metallröhren. Sie stöpselte sie auf und zog die Karte heraus.
    Nachdem sie sie auf dem flachen Fels vor sich ausgebreitet hatte, beschwerte Stara die Ecken mit Magie. Die Frauen rückten näher heran, um die Karte zu betrachten. Sie konnte ihren Schweiß riechen. Nur die kräftigsten von ihnen hatten sich ihr zu diesem Erkundungsmarsch angeschlossen, nachdem offenbar
geworden war, was der Pfad zu dem gesuchten Tal ihnen abverlangte. Die anderen hatte sie unter Voras Betreuung in einem Lager weiter unten am Berg zurückgelassen.
    Eine der Frauen, Shadiya, zeigte auf den Zickzackpfad, dem sie folgten.
    »Ich denke, wir sind fast da.«
    Stara nickte zustimmend, dann rollte sie die Karte zusammen und verstaute sie wieder. »Lasst uns zuerst etwas trinken und einen Happen essen.«
    Die Frauen waren still, während sie Rast machten. Mit dem Rücken zur Felswand blickten sie über die sachakanischen Ebenen, die sich im Dunst der Ferne verloren. Stara starrte zum Horizont hinüber. Irgendwo dahinter lag Arvice. Zwei Monate waren verstrichen - wie mochte es der Stadt unter der Herrschaft der Kyralier ergangen sein? War Kachiro noch am Leben? Ein Stich des Kummers und des Bedauerns durchzuckte sie, dann ein vages Schuldgefühl, weil sie nicht mehr empfand. Ich würde mehr empfinden, wenn ich nicht so müde wäre, sagte sie sich, obwohl sie wusste, dass das nicht der Wahrheit entsprach. Es war schließlich nicht so, als hätten wir aus Liebe geheiratet. Aber ich mochte ihn, und ich hoffe, dass er überlebt. Sie fragte sich, ob er Neuigkeiten von ihrer Mutter erhalten hatte. Ich werde meinen eigenen Boten aussenden müssen, sobald wir uns niedergelassen haben. Vielleicht kann sie zu uns kommen und bei uns leben.
    Alle Frauen aßen zurückhaltend; sie brauchten nicht daran erinnert zu werden, wie schlecht es um ihre Vorräte stand. Stara hatte ihre Mahlzeiten ergänzen können, indem sie mit Magie Vögel fing, aber die Pflanzen, die an diesem unwirklichen Ort wuchsen, waren spärlich und nicht zum Verzehr geeignet. Langsam machte sie sich Sorgen, Chavori könne übertrieben haben, als er ihr das Tal beschrieben hatte, zu dem sie unterwegs waren.
    Schließlich stand Stara auf und schwang sich ihr Bündel wieder auf den

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