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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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einen Schlag aus. Er und Tessia hatten vorgehabt, abwechselnd zu schlafen, während der andere nach vorbeikommenden Kyraliern Ausschau hielt, aber dann waren sie beide der Erschöpfung erlegen. Er vermutete, dass das Heilen eine Menge von Tessias Macht gekostet hatte. Wahrscheinlich hatte sie den Schlaf ebenso gebraucht wie er.
    Die Hufschläge wurden schnell lauter.
    Als er sich bewegte, wobei er beabsichtigte, Tessia so wenig wie möglich zu stören, riss sie die Augen auf. Sie blinzelte ihn an, dann runzelte sie die Stirn.
    »Sind das Pferde?«
    Augenblicklich hellwach, sprang sie auf. Jayan erhob sich ebenfalls, und sie gingen beide zu der eingestürzten Mauer hinüber. Als sie hinausschauten, sahen sie etwa zwanzig kyralische Magier auf sie zukommen. Jayan sah sich um und hielt Ausschau nach Anzeichen, ob jemand sie beobachtete. Die Straße und die Häuser in der Nähe schienen verlassen zu sein. Er trat hinaus und winkte den Reitern zu.
    Die Magier verlangsamten ihr Tempo und hielten schließlich
an. Er lächelte, als er Lord Bolvin an der Spitze der Gruppe erkannte. Lord Tarakin ritt neben ihm.
    »Besteht zufällig eine Chance, mitgenommen zu werden?«, fragte Jayan.
    Bolvin grinste. »Magier Jayan, Meisterschülerin Tessia, wie schön zu sehen, dass Ihr beide überlebt habt. Dakon wird erleichtert sein. Er ist gestern Nacht zurückgekommen, konnte Euch jedoch nicht finden.« Er blickte über seine Schulter. »Wir müssen uns zuerst auf den Weg zum Stadtrand machen. Ihr werdet zu zweit auf einem Pferd reiten müssen.«
    Zwei Magier lenkten ihre Tiere vorwärts, und Jayan und Tessia stiegen hinter ihnen auf.
    Jayan schaute sich um. »Hat irgendjemand Mikken gesehen?«
    »Er ist bei den anderen.«
    Bolvin setzte sein Pferd in Bewegung, und die übrigen Reiter folgten seinem Beispiel.
    In der Stadt war es sehr still, aber ab und zu bemerkte Jayan, dass jemand davonhuschte und eine Nebenstraße hinuntereilte. Sie kamen an der Stelle vorüber, an der Jayan und Tessia von den übrigen Kyraliern getrennt worden waren. Kurz darauf war die Straße nicht länger von Mauern gesäumt, und Felder umgaben die Gebäude. Die Gruppe machte Halt. Fünf von ihnen, darunter Bolvin, trennten sich von den übrigen, ein jeder begleitet von einem Diener und einem Meisterschüler und einem reiterlosen, nur mit Gepäck beladenen Pferd. Jayan bekam genug von dem Gespräch mit, um zu begreifen, dass sie nach Imardin zurückkehrten. Zuerst vermutete er, dass die fünf dort die Nachricht von ihrem Sieg verbreiten wollten, aber nach einiger Zeit wurde ihm klar, dass die Nachricht die Stadt bereits über die Blutjuwelenringe erreicht haben würde.
    Bei dem Gedanken überlief ihn ein Schauder der Erregung. Ich wünschte, wir würden mit ihnen reiten. Ihm wurde bewusst, wie müde er des Krieges war. Ich will zu Hause sein, wo immer das jetzt ist, zusammen mit Tessia. Ich will eine Magiergilde gründen und Tessia helfen, die magische Heilkunst zu entwickeln.

    Als Bolvin und seine Gefährten in der Ferne verschwanden, wendete Lord Tarakin sein Pferd.
    »Sie sind jetzt auf sich gestellt«, sagte er. »Der König meinte, wir sollten so schnell wie möglich zurückkehren.«
    Die verbliebenen Magier wendeten ihre Pferde und machten sich auf den Weg zurück in die Stadt. Schon bald ritten sie durch Stadtteile, die Jayan noch nicht gesehen hatte. Er bewunderte die prachtvolle breite Allee, die zum Kaiserpalast hinaufführte. Der Palast war überraschenderweise unversehrt. Diener kamen heraus, um die Pferde zu übernehmen. Jayan saß ab, erleichtert darüber, nicht länger auf der unbequemen Kante des Sattels reiten zu müssen.
    Er trat neben Tessia und folgte den Magiern in den Palast. Geradeso wie in den von Sachakanern erbauten Häusern in Imardin führte ein Flur zu einem großen Raum für Zusammenkünfte und die Bewirtung von Gästen. Aber der Flur war so breit, dass zehn Pferde hätten hindurchreiten können, und der Raum war eine riesige, von Säulen gesäumte Halle. Stimmen hallten ihm entgegen.
    »Wir können die Sklaverei nicht gänzlich abschaffen«, erklärte eine Stimme. »Wir müssen es in Etappen tun. Anfangen sollten wir mit den persönlichen Dienern. Die Sklaven, die Nahrungsmittel produzieren und die unangenehmsten Arbeiten verrichten, sollten wir uns für den Schluss aufheben, oder aber Sachaka wird verhungern, während es in seinem eigenen Unrat ertrinkt.«
    Narvelan, dachte Jayan, und ein vertrautes Frösteln überlief ihn. Warum

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