Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
Vom Netzwerk:
Glühen verschmolz zu einer gewaltigen Feuerfaust, die die beiden Flügel der Kellerluke aus den Angeln fetzte. Der Knall war ohrenbetäubend. Der Flammenstich fauchte ins Freie, brüllend, kreischend, nach Vernichtung strebend.
    Über das Klingeln in den Ohren meldete sich sein Verstand. Erschrocken ließ Lorgyn den Zauber fahren. In einem letzten Aufbäumen leckte das Feuer in den Himmel, ehe es verlosch.
    Schwer atmend näherte er sich dem Ausgang. Schwelende Holzreste hingen an den verformten Angeln, ein paar brennende Stücke regneten gerade in den Schnee, der Nachhall der Hitze hauchte über seine Backen. Direkt vor der Luke war der Schnee geschmolzen, die Fläche dahinter ganz schwarz, in der Form eines Fächers. Beim zweiten Hinsehen bemerkte er, dass der Stein um die Luke herum teilweise geschmolzen war.
    Gar nicht schlecht, de Daskula! , gackerte eine schrille Stimme, während eine andere nur wiederholte, dass er nun komplett den Verstand verloren habe. 
    Ein taubes Gefühl im Kopf, als wäre sein Gehirn gelähmt, wandte er sich ab und hockte sich an den Tisch. Sein Blick streifte das Buch.
    Immerhin, es funktionierte …
    *
    Zum Glück langte er bei Iros’ Gnade an, bevor der Wind wieder anhob und Eiskörner durch die Gassen peitschte. Würde mal wieder eine raue Nacht werden. Die dräuenden Wolkenzacken am Horizont waren schartig wie ein Schlachtermesser, der ganze Himmel eine Masse dunklen Eisens, trostlos und schwer. 
    Am Empfang schrieb die blonde Frau in ein aufgeschlagenes Buch. Als sie ihn eintreten hörte, sah sie auf – Überraschung und Schreck huschten über ihre Züge –, erhob sich und versperrte ihm den Weg zur Treppe. Erstaunt blieb er stehen. Was zum Henker war denn jetzt los?
    Die Frau leckte sich über die Lippen, atmete durch und sah ihn dann fest an. »Auf Wunsch Eurer Frau dürft Ihr unser Haus nicht mehr betreten.«
    »W-wie darf ich das verstehen?«, stotterte er, obwohl die Aussage an sich eindeutig war, wie ihm nach einigen Momenten klar wurde.
    »Sie möchte … Euch nicht sehen«, erwiderte sie etwas zögerlich.
    Ein unangenehmes Rauschen füllte seinen Kopf. »Sie ist meine Frau! Das kann ja wohl nicht angehen!«
    »Wir richten uns nach den Wünschen unserer Gäste, tut mir leid.«
    Zorn kochte in ihm hoch, nicht langsam, sondern so stark, dass sein ganzer Körper bebte. Vor seinem geistigen Auge sah er den Feuerschlag, der die Kellerluke zerfetzte, hörte den urgewaltigen Knall.
    Seine Hände begannen zu zittern. Mit Mühe zwang er seine Magie zurück in Niederungen seines Ichs. War er gerade wirklich drauf und dran gewesen, die Frau anzugreifen?
    »Bitte, geht jetzt«, sagte diese in versöhnlichem Ton. »Sollte Eure Frau ihre Meinung ändern, benachrichtige ich Euch unverzüglich, in Ordnung?«
    Das hier, das war ein ganz schlechtes Theaterstück! Energisch schüttelte er den Kopf. »Nein, das ist ganz und gar nicht in Ordnung!« Er machte einen Schritt nach vorne. »Ich werde jetzt nach oben gehen. Und wagt es ja nicht, mich aufzuhalten!«
    Die Frau blickte ihn an, Angst flackerte in ihren Augen. »Ich … ich kann das nicht dulden.«
    Lorgyn hob einen Zeigefinger. »Moment, ich habe das Zimmer bezahlt. Dann darf ich ja wohl auch hinein, oder?« 
    Ohne eine Antwort abzuwarten, schob er sich an ihr vorbei und nahm die Stufen im Lauf.
    Bei allem, was recht ist – aber das hier geht zu weit!
    Er verstand Alunas Beweggründe, trotzdem, jetzt übertrieb sie es gewaltig! Er griff nach der Klinke, fegte ins Zimmer, eine geharnischte Tirade auf den Lippen. Sie erstarb, als er sich umblickte: Aluna war nicht da, obwohl eine Öllampe auf dem Tisch brannte.
    Völlig verwirrt schloss er die Tür, drehte sich im Kreis, ratlos und gleichzeitig aufgewühlt. Er ließ sich aufs Bett sinken und bemerkte, dass er die erste Falte warf. Ihre Schlafstatt war unberührt.
    Wo war sie?
    Die Dämmerung wich der Nacht, und der Wind drückte gegen das Fenster. Er stand auf und sah hinaus: vom Wind gebeutelte Schneeflocken, die durch das Unlicht eines Unwetters taumelten.
    War Aluna bei den Quellen?
    Nein, nicht bei diesem Wetter.
    Aufgebracht tigerte er durchs Zimmer. Wann immer er einen Laut vom Gang hörte, hielt er inne, doch niemand öffnete die Tür. Verdammt, er wollte sie doch nur sehen, ein paar Worte mit ihr reden und fragen, ob er hier übernachten dürfe. Auch wenn sich der Riss möglicherweise nicht mehr vollständig kitten ließe – die gemeinsame schöne Zeit, die war doch auch

Weitere Kostenlose Bücher