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Magierkrieg - Mithgar 07

Magierkrieg - Mithgar 07

Titel: Magierkrieg - Mithgar 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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hielt und gerade die Feuerpfeile von den vier Toren Dendors in den Himmel geschossen wurden, lief Phais lautlos auf den Hügel.
    »Was gibt es?« Beau war noch verängstigter, weil die Trommeln der Rukh in weiter Ferne dröhnten und die Furcht des Gargon selbst seine Seele zu durchdringen schien.
    »Leise, und geht in Deckung!« Phais packte seinen Arm.
    »Deckung?« Beau umklammerte seine Schleuder noch fester.
    Die Dara zog ihn zwischen einige Bäume. »Aye«, zischte sie. »Etwas oder jemand kommt durch das Tal hinter uns.«
    Vor Beaus innerem Auge stieg das verzerrte Bild eines der Monster aus dem Ödwald auf, die er nur undeutlich gesehen hatte, das Monster, das durch das Eis auf Tipperton zugestürmt war und sie beide fast getötet hätte.

11. Kapitel
     
    Noch ein Tag, und wo bleiben die Zwerge?
    Tipperton marschierte rastlos über die Bastionen, unfähig zu schlafen. Er hatte es versucht, aber der Schlaf wollte sich einfach nicht einstellen. Also war er in den Kerzenstrichen vor Mitternacht aufgestanden, hatte sich angezogen, seinen Bogen und Köcher genommen und war von der Burg zu den Mauern der Stadt gegangen.
    Jetzt marschierte er ruhelos über die Zinnen, voller Kummer und Sorgen, sein Herz pochte im Puls der Furcht des Gargon, oder vielleicht auch vor Angst, was der nächste Morgen bringen mochte.
    Ab und zu stieg er auf das Waffengestell und spähte im Licht des Halbmondes, der tief im Westen stand, auf den Schwarm und die gewaltigen Belagerungsmaschinen. Er fragte sich, wie man eine so große Streitmacht mit ihren Kriegsmaschinen aufhalten sollte.
    Und unaufhörlich dröhnte die tiefe Trommel der Rukh.
    Tipperton traf im südöstlichen Abschnitt auf Brud. Der Hauptmann von Drendor stützte sich mit den Händen auf zwei Zinnen neben einer Schießscharte ab und spähte ebenfalls hinaus.
    »Hauptmann«, begrüßte ihn Tipperton, als er näher kam.
    Brad drehte sich herum. »Herr Tipperton, ich habe Euch nicht kommen hören.«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Tipperton. »Wer könnte das auch bei diesem Dröhnen des Abschaums?«
    Brud schüttelte den Kopf. »Ich glaube, Herr Tipperton, ich hätte Euch nicht einmal gehört, wenn es totenstill gewesen wäre. Man sagt, Ihr vom Litenfolk könnt Euch so lautlos bewegen, dass ein Flüstern dagegen wie ein Schrei klingt.«
    Tipperton grinste. »Davon weiß ich nichts, Hauptmann, aber wir Wurrlinge treten tatsächlich leise auf.«
    Der Bokker stieg auf das Gestell und blickte durch die Schießscharte neben der von Brud. Dann seufzte er. »Die Feinde sind so zahlreich. Und mir kommt es vor, als würden sie uns schon seit Wochen belagern, mit ihren gewaltigen Türmen und Mauerbrechern und allem.«
    Brud machte eine verneinende Handbewegung. »Nein, Herr Tipperton. Hätten sie vor Wochen angegriffen, wir hätten ihnen eine harte Schlacht geliefert. Wir hätten vielleicht verloren, aber wir hätten ihnen doch übel zugesetzt. Stattdessen versuchen sie, unseren Kampfeswillen zu zermürben und sich so den Sieg leichter zu machen.«
    »Zermürben?«
    »Ay. Die Trommeln, die Hörner, die Feuerpfeile, die Leichenteile, die sie in die Stadt geschleudert haben, die dunkle Krankheit … Aber vor allem diese ständige Furcht des Gargon. Diese Dinge greifen den Willen an – und die Kraft selbst des entschlossensten Kriegers.«
    »Aber was ist mit ihnen?« Tipperton deutete auf den Schwarm. »Ich meine, sie scheinen den Gargon doch auch zu fürchten. Greift er nicht ihren Willen ebenfalls an?«
    »Aye, aber das Monster richtet seine Furcht vor allem auf Dendor, deshalb leiden wir mehr darunter.«
    »Oh, verstehe.«
    Tipperton seufzte. Die beiden Männer blieben eine Weile schweigend stehen, während die Lagerfeuer der Brut allmählich erloschen. Nach einer Weile sagte Brud: »Wie habt Ihr sie eben genannt? Abschaum?«
    Tipperton grinste. »Das stammt von einem Ausdruck der Zwerge, mit dem sie die Brut meinen. Mein Freund Bekki benutzt ihn oft, wenn er von dem Gezücht spricht.«
    Brud nickte. »Das Wort gefällt mir, Abschaum. Es spricht Bände.«
    Sie blieben noch eine Weile stehen, bis der Halbmond untergegangen war. Es war Mitternacht. Und immer noch dröhnte die Trommel und pulsierte die Furcht.
    Brud drehte sich zu Tipperton herum. »Der morgige Tag wird anstrengend genug, auch ohne dass wir unter Schlafmangel leiden. Ich werde zu Bett gehen, und das solltet Ihr auch tun.«
    »Ich bleibe noch eine Weile«, sagte Tipperton. Der Bokker war immer noch zu rastlos, um zu

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