Magierkrieg - Mithgar 07
zogen. Zwischen den bewaffneten und gepanzerten Dendorianern schritten sechs Magier, von denen nur zwei Zauberstäbe trugen. Und zwischen ihnen ging ein kleiner Wurrling, den Elfenbogen schussbereit.
Rumms!
Als sie in dem dunklen Korridor waren, wurde das innere Tor mit einem lauten Krachen geschlossen und das Fallgitter heruntergelassen.
Sie gingen unter den Mordlöchern und an den Schießscharten des Korridors vorbei, erreichten die letzte Biegung – und dann standen sie vor dem äußeren Tor.
Rumms!
Agron trat an den Seiteneingang und zog ein kleines Sichtfenster vorsichtig auf. Ein rötliches Flackern von draußen erleuchtete den Korridor. In dem wabernden, rötlichen Licht sah Tipperton zu Imongar hoch. »Ich muss an das denken, was der DelfHerr Borl einmal zu mir gesagt hat.«
Rumms!
Imongar hob fragend eine Braue.
Tipperton grinste grimmig. »Er sagte: ›Der Moment, in dem die Schlacht beginnt, ist der Augenblick, in dem alles schiefgeht.‹«
Rumms!
»Nun, Tipperton, hoffen wir, dass sich der DelfHerr Borl in diesem Fall irrt und hier alles nach Plan verläuft!«
Agron schloss die Sichtklappe. »Haltet Euch bereit!«, befahl er. »Der Mauerbrecher und die Mannschaft aus Drôkha sind im Weg. Und die Rûpt werden von Schilden vor Armbrustbolzen von oben und den Seiten geschützt. Wir müssen sie angreifen, sie zurücktreiben und dann den Mauerbrecher wegschieben, um die Speerschleuder durch das Haupttor zu bekommen.«
Rumms!
»Signalisiert den Männern auf den Zinnen, die Angriffe gegen den Mauerbrecher einzustellen!«, befahl Agron.
Sein Befehl wurde durch die Schießscharten an den Seiten weitergegeben, und auch zu den Soldaten an den Mordlöchern über ihnen. Zwei Männer begannen, den gewaltigen Querbalken zur Seite zu schieben.
»Wartet, Sire!«, rief Veran, der sich nach vorn drängte. »Vielleicht kann ich Euch hier nützlich sein.«
König Agron drehte sich herum.
»Eine List«, sagte Veran. »Lasst mich an den Sehschlitz.«
Rumms!
»Was hat er vor?«, fragte Tipperton. Der kleine Bokker stand zwischen den Soldaten und versuchte, an ihnen vorbeizusehen. »Ich kann nichts erkennen.«
»Er bereitet einen Zauber vor«, erklärte Imongar.
»Meine Güte.«
»Kommt«, murmelte Alvaron, bückte sich und hob Tipperton hoch.
Der Wurrling hielt den Atem an, kniff die Augen zusammen und wandte den Kopf ein wenig zur Seite, denn jetzt gleich würde ein Zauber gewirkt.
Rumms!
Veran stand am Guckloch und murmelte: »Casus incendio!«
Whaaaa! Gellende Schreie drangen von der anderen Seite des Tores zu ihnen, und König Agron blaffte: »Verflucht, ich habe doch befohlen, kein Feuer von oben! Das hält uns nur auf!«
»Es ist kein echtes Feuer, Sire«, erklärte Veran, ohne sich umzudrehen. »Sondern nur ein Glanz von Feuer, der von oben herabsinkt und das Gezücht vertreibt.« Veran hielt kurz inne und fuhr dann fort: »Ich glaube, wir können jetzt gehen. Fürchtet das Feuer nicht, es verbrennt Euch nicht.«
Das Seitenportal wurde geöffnet. Mit dem Schlachtruf Für den König und Dular! stürmten Agron, die Hälfte seiner Hauptleute und Männer mit erhobenen Schwertern, Äxten, Streitkolben und Morgensternen nach draußen. Aber die Feinde waren längst geflüchtet, hatten Mauerbrecher und Schutzschilde zurückgelassen und stürmten über die Steinbrücke, fort von der Stadt, während von den Mauern Armbrustbolzen mit einem wütenden Pfeifen in die Flüchtenden hagelten.
Plötzlich wurden die inneren Fallgitter gehoben, die gewaltigen Balken zurückgezogen und dann sprangen Männer vor, um das gewaltige Tor zu öffnen. Als Alvaron Tipperton wieder absetzte, schwangen die eisernen Tore weit auf, grellrotes Licht strömte in den Korridor und erleuchtete ihn mit einem gespenstischen Blutrot.
Für König und Dular! , brüllten die Männer im Korridor und stürmten vor, Tipperton mit ihnen, aber dann blieb er wie angewurzelt stehen. Denn er bemerkte, wie die ersten Männer in die lodernden Flammen schritten. Jedenfalls sah es so aus. Das Feuer fauchte um die Soldaten herum, die den Mauerbrecher aus dem Weg schoben, über die Brücke hinaus, um den Zugang freizuräumen, der jetzt von Agron und seinen Leuten bewacht wurde, während die Hlöks in heilloser Flucht davonrannten. Andere Männer schleuderten die Schutzschilde zur Seite, die die flüchtenden Rûpt zurückgelassen hatten. Andere Soldaten schleuderten tote Soldaten der Brut, die von den Armbrustschützen erledigt worden waren, von der
Weitere Kostenlose Bücher