Magierkrieg - Mithgar 07
Steinstaub, der wie leichter Schneefall herabsank. »Wenn eine ganze Insel in die Luft gehen und verschwinden kann, was ist dann mit dem Ozean darum herum geschehen?«
Der graue Staub sank unablässig herab, während sich Loric und Phais weinend umklammerten.
17. Kapitel
Der Regen spülte durch den morgendlichen Dunst, während Tipperton und Bekki ihre Ponys nach Osten in den Wald führten, weit entfernt von dem Pfad, der zur Furt führte. Sie suchten einen geeigneten Ort und schlugen dann ihr Lager auf.
Während sie eine Plane an Bäumen befestigten, sagte Bekki: »Wir warten eine Woche. Wenn der Wasserspiegel des Flusses bis dahin nicht sinkt, reiten wir zur Fähre nach Kaagor … oder wir bauen uns ein Floß.« Bekki bog einen Kiefernzweig um. »So oder so, wir werden den Fluss überqueren.«
Tipperton, der gerade die Ponys versorgte, hielt inne. »Ich verstehe nicht viel von der Konstruktion von Flößen, Bekki, aber ich bin bereit, alles zu versuchen. Doch sagt, können wir nicht einfach hindurchschwimmen? Ich schwimme recht gut, und die Ponys …«
»Schwimmen?« Bekki wurde blass. »Nein, Tipperton. Schwimmen ist unter uns Châkka nicht verbreitet.«
»Ihr könnt nicht … ich meine …?«
Bekki schüttelte den Kopf.
Tipperton kümmerte sich wieder um das Pony neben sich. »Na gut, dann bauen wir eben ein Floß.«
Bekki knurrte. »Allerdings brauchen wir ein großes, für die fünf Ponys. Oder wir müssen mehrmals übersetzen.«
»Das ist nicht nötig, Bekki«, widersprach Tipperton. »Einmal genügt.«
»Einmal?«
»Ganz sicher. Das Floß wird Euch und mich tragen, und unsere Habseligkeiten, während wir hinüberpaddeln. Die Ponys dagegen … Wie ich sagte, sie können schwimmen, also müssen wir sie einfach nur hinter dem Floß festbinden.«
»Hm.« Bekki nickte. »Trotzdem würde ich lieber auf einem Pony über die Furt reiten als mit einem Floß übersetzen. Dabei kann zu viel passieren. Ein Pony könnte scheuen, andere wollen vielleicht nicht schwimmen und ziehen das Floß in die andere Richtung, oder einer von uns könnte ins Wasser fallen. Nein, wenn wir ein Floß bauen müssen, machen wir es so groß, dass wir auch die Ponys darauf transportieren können.«
Tipperton zuckte die Achseln und hob die Hände. »Wie Ihr wollt, Bekki, wie Ihr wollt. Aber, wenn wir mehrmals übersetzen müssen, müssen wir viel paddeln.«
»Nein, Tipperton. Wir werden Taue an Bäume auf beiden Seiten binden und uns dann mit der Strömung hinüberziehen. Wir müssen nur einmal paddeln, danach können wir uns ziehen.«
»Es ist ein breiter Fluss«, gab Tipperton zu bedenken. »Haben wir genug Seile?«
»Wir suchen uns eine schmalere Stelle, wenn wir tatsächlich ein Floß bauen müssen«, beruhigte ihn Bekki.
Tipperton war nicht überzeugt. »Trotzdem …«
Der Nieselregen hörte gegen Mittag auf, aber ein grauer Schleier bedeckte das ganze Land. Weder Tipperton noch Bekki konnten erkennen, ob es an dem regnerisch düsteren Himmel oder an dem grauen Staub in der Luft lag. Unter diesem bewölkten Himmel ritten die beiden am Ufer des Argon stromaufwärts und suchten nach einer Stelle, die schmal genug war, damit man ein Floß an Seilen hinüberziehen konnte. Doch der Fluss war sehr breit, und sie fanden keine Stelle, die schmal genug gewesen wäre, damit sie selbst mit all ihren Seilen von Ufer zu Ufer gereicht hätten. Geschweige denn hin und zurück.
»Ich fürchte, wir müssen doch paddeln«, seufzte Tipperton.
»Morgen reiten wir in die entgegengesetzte Richtung, stromabwärts«, sagte Bekki. »Vielleicht finden wir dort eine schmale Stelle. Wenn nicht, so bleibt uns noch die Hoffnung, dass das Wasser sinkt, denn, wie gesagt, ich würde lieber über die Furt reiten, als mit dem Floß übersetzen.«
Doch als sie zum Lager zurückgekehrt waren und zur Furt gingen, stellten sie fest, dass der Fluss noch angeschwollener und der Übergang noch breiter geworden war als zuvor.
»Er hat seinen Höhepunkt noch nicht erreicht«, knurrte Bekki.
»Vielleicht wird er das auch nicht so bald.« Tipperton blickte in den bedeckten Himmel empor.
Obwohl es am folgenden Tag nicht regnete, stiegen die Fluten noch mehr an, über die Ufer und fast bis ans Lager. Sie fanden auch auf ihrem Ritt stromabwärts keine schmale Stelle.
»Wenn das so weitergeht«, sagte Tipperton, »werden wir es nie bis zur Güldminze schaffen.«
»Morgen beginnen wir mit dem Bau eines Floßes«, erklärte Bekki.
»Habt Ihr schon mal
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