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Magierkrieg - Mithgar 07

Magierkrieg - Mithgar 07

Titel: Magierkrieg - Mithgar 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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und galoppierten durch die Stadt, mit einer Eskorte aus Soldaten vor und hinter ihnen. Sie donnerten durch die schmalen Straßen, die Hufe der Pferde hämmerten über das Kopfsteinpflaster. Sie kamen an zerbrochenen Türen und Fenstern vorbei, und an Häusern, die nur noch aus ausgebrannten Hüllen bestanden. Sie ritten durch Barrikaden, die von Soldaten bewacht wurden, die auf Hauptmann Bruds Befehl sofort einen Durchlass öffneten. Patrouillen von Soldaten sahen ihnen nach, als sie durch die Stadt galoppierten, ebenso blickten Bürger aus den Fenstern, deren Gesichter blass vor Furcht waren und die ihnen Beschimpfungen hinterherschrien. Es war klar, dass Furcht die Stadt regierte, wie damals, unter dem Gargon, nur dass diese Furcht nicht von einem Fürchterich erzeugt wurde. Einen Gargon konnte man töten, aber was, bei Adon, würde dieser Seuche Einhalt gebieten?
    Doch Tipperton bemerkte weder die Zerstörungen noch die Angst. Seine Brust fühlte sich leer an, sein Herz war wie taub, und er war von Trauer erfüllt.
    Wären wir nur früher gekommen … wenn wir nur …
    Schließlich hielten sie vor den Toren des Gefängnisses an. Bekki sprang von seinem Pony und half Tipperton beim Absteigen. »Bring die drei Säcke mit hinein!«, fuhr er Hauptmann Brud an und betrat dann an Tippertons Seite das Gefängnis.
    Ein Wachsoldat trat ihnen in den Weg. »Ihr dürft hier nicht rein!«
    »Aus dem Weg«, grollte Bekki drohend, und die Knöchel seiner Finger, mit denen er seine Streitkolben umklammerte, wurden weiß.
    Der Soldat sah ihn verwirrt an und drehte sich fragend zu Hauptmann Brud herum, der ihnen gefolgt war. »Lasst sie rein!«, rief dieser, aber Bekki hatte sich bereits an dem Soldaten vorbeigedrängt und zog Tipperton hinter sich her.
    Sie gingen zu den Toren des Gefängnisses, gefolgt von Brud und zweien seiner Leute, die die Säcke mit Güldminze trugen.
    Als sie das Gefängnis betraten, blickte ein Mann an einem Tisch im Eingang hoch. »Heda …!«
    »Herr Beau Darby, wo liegt er?«, fuhr Bekki ihn an.
    Der Mann sah Hauptmann Brud an, der nickte.
    »Im zweiten Stock!« Der Mann deutete auf eine Treppe. »Da entlang. Die Alfs sind …«
    Bekki wartete nicht ab, was der Mann noch sagen wollte, sondern stürmte stattdessen mit Tipperton im Schlepptau die Stufen hoch.
    Je höher sie kamen, desto lauter hallte das Stöhnen der Fiebernden und die Schmerzensschreie durch das Treppenhaus. Ihnen begegneten zwei weiß gekleidete Männer, die eine Bahre mit einer verhüllten kleinen Gestalt trugen.
    Tipperton sog scharf die Luft ein. »Ist das …?« Nein, es war ein Kind. Es schien nur noch aus Haut und Knochen zu bestehen und war von schwarzen Pocken übersät.
    Die beiden gingen weiter, gefolgt von Brud, der einen Sack trug. Von den beiden anderen Soldaten war nichts zu sehen.
    Sie erreichten den zweiten Stock und traten durch eine Eisentür, die weit offen stand. Dann liefen sie über den Korridor, von dem offene Zellen abgingen, die mit Kranken und Sterbenden belegt waren. Infizierte stöhnten vor Schmerz, fieberten und waren am ganzen Körper mit eiternden Beulen übersät. Einige wanden sich vor Qualen, andere rührten sich gar nicht. Weiß gekleidete Menschen bewegten sich zwischen den Opfern, tupften ihre Stirnen mit feuchten Tüchern ab, fütterten sie mit Flüssigkeit, schlossen den Toten die Augen und bedeckten sie mit Leinentüchern.
    Schließlich kamen sie zu einer Zelle, in der Phais und Loric Wache hielten. Auf einer der Kojen lag eine kleine Gestalt. Es war Beau. Er schien ausgemergelt, hatte eiternde Pusteln am ganzen Körper, und seine Achselhöhlen und Lenden waren dunkel verfärbt. Er rührte sich nicht. Tipperton keuchte und schlug zitternd die Hand vor den Mund, als er Beaus abgezehrte Gestalt sah.
    Weinend trat er neben das Bett. »Oh, Beau, Beau, warum musstest du nur diese schreckliche Seuche bekommen? Warum musstest du sterben …?«
    Beau sog rasselnd den Atem durch seine rissigen Lippen und in seine Lungen.
    »Er ist nicht tot!«, rief Tipperton. »Bekki, Phais, Loric, er ist nicht tot!« Tipperton fiel neben dem Bett auf die Knie und packte Beaus Hand, die schlaff herunterhing. »Oh, Beau, du bist nicht tot.«
    Phais kniete neben dem Bokker nieder und schlang einen Arm um seine Schulter. »Noch nicht, Tipperton, aber bald. Schon bald.«
    »Nicht, wenn wir ein Wörtchen mitzureden haben!«, knurrte Bekki. »Wir haben die Güldminze mitgebracht.« Der Zwerg wandte sich herum und riss Hauptmann

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