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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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überwuchert war. Aber zumeist verstellten ihnen nur niedrige Büsche und Schösslinge den Weg, sodass die Karren nur wenig Schwierigkeiten hatten, dem zugewachsenen Pfad zu folgen, als sie durch den Wald ritten. Am leichtesten hatten es jene, die den Schluss bildeten.
    Der Wald leuchtete in Rot und Gold, da sich die Blätter in der kalten Herbstluft verfärbt hatten, obwohl sich hie und da hartnäckig noch Grün hielt. Und wo unter den rotgoldenen Blättern Schatten herrschte, war auch die Luft kalt und kündete den nahenden Winter an. Wühlmäuse und andere kleine Tiere huschten umher und sammelten die letzten Vorräte, die sie bis zum nächsten Frühling am Leben erhalten sollten. Vögel ließen sich nur selten blicken und zwitscherten kaum. Und selbst das auch nur kurz und aus weiter Ferne. Die meisten waren bereits in wärmere Gegenden gezogen. Die Luft selbst wirkte fast unnatürlich still. Die Insekten waren fast alle fort, bis auf einige einsame Bienen, die den letzten Nektar einsammelten.
    Der Heerzug wälzte sich im Trott über den überwucherten, zweispurigen Weg, die Räder knarrten, die Wagen schaukelten auf dem unebenen Untergrund und drückten die Büsche und jungen Bäume in die Erde neben den Weg zurück.
    »Ein Gutes hat diese Jahreszeit, Melor«, sagte Beau, der einem Erdhörnchen nachsah, das sich in seinen Bau verkroch, die Wangen mit Eicheln vollgestopft. »Es gibt keine Mücken, keine Stechfliegen und keine Bremsen.«
    »Vielleicht ist das sogar die beste aller Jahreszeiten«, erwiderte Melor. »Wenn die Tage angenehm und die Nächte kühl sind.«
    »Was die Tage angeht, stimme ich Euch zu, Melor, aber nachts finde ich es richtiggehend kalt. Und außerdem sind die Temperaturen recht wechselhaft.«
    Als wollte das Wetter Beaus Worte bestätigen, fuhr ein Wind durch die Blätter der Baumkronen, die raschelten und zitterten.
    Beau zog seinen Umhang um sich und blickte durch das Laubwerk in den blauen Himmel. »Wie stehen die Chancen, dass es sich bewölkt, eh?«
    »Mir wäre lieber, wenn es nicht regnet, Beau, sonst müssen die Wagen durch Schlamm fahren. Erinnert Ihr Euch an den Treck durch Riamon?«
    »Allerdings, doch das war im September, und jetzt haben wir Oktober.«
    »Trotzdem …«
    Finster musterte Beau den Himmel und suchte nach Wolken. Aber er sah keine, als sie weiter durch den kühlen Wald nach Süden zogen, in Richtung Pellar.
     
    Am Abend des zweiten Tages, nachdem sie den Wald erreicht hatten, kamen sie an den Rand Der Lichtung. Dieser Ort war für die Baeron heilig, denn hier kamen sie in gewöhnlichen Zeiten jedes Jahr zur Mittsommerwende zusammen, besangen ihre Taten, tanzten, erzählten sich heroische Geschichten und wetteiferten miteinander, lernten mögliche Partner kennen und feierten den Sommertag.
    »Ich war schon einmal hier«, erklärte Tipperton, als er am folgenden Morgen mit Lyra über das gelbliche Gras der großen Fläche ritt.
    »Ach ja?«
    »Aye. Rynna und ich waren zu einem Dorf der Baeron am westlichen Waldrand unterwegs. Dort haben wir die Wache an der östlichen Ebene organisiert, um Reisende an der Brut vorbeizuführen.«
    »Das habt Ihr gut gemacht, Tipperton.«
    »Oh, es war Aravans Idee.«
    »Aravan?«
    »Ja. Wir sind zufällig in der Nähe von Caer Lindor auf ihn und Galaron und ihre Kompanie gestoßen. Wir haben sie um die Brut herumgeführt. Galarun und die anderen waren unterwegs, um das Silberne Schwert zu beschaffen.«
    Ein Ausdruck von Trauer beschattete Lyras Gesicht. »Verstehe.«
    Sie ritten eine Weile stumm weiter. »In welcher Richtung liegt dieses Dorf?«
    Tipperton überlegte kurz. »Etwa fünfundzwanzig bis dreißig Meilen vor uns. Wir sollten unterwegs daran vorbeikommen, denn es liegt auf der Flanke, auf der wir reiten.«
     
    Am Morgen sahen sie Rauch am Himmel.
    »Meiner Treu«, meinte Tipperton. »Das ist ganz in der Nähe des Dorfes.«
    Lyra nickte. »Dann sollten wir wachsam sein. Wenn wir fliehen müssen, lasst Euer Pony zurück und steigt auf mein Pferd.«
    Tipperton holte tief Luft und klopfte seinem Pony den Hals. »Einverstanden, aber nur, wenn es wirklich nötig ist.«
    Vorsichtig ritten sie weiter und behielten die Baumgrenze am westlichen Rand Der Lichtung und die ganze Niederung im Auge. Unbewusst und ohne den Blick von dem Gelände vor sich zu nehmen, lockerte Tipperton seinen Bogen in der Scheide und überzeugte sich, dass seine Pfeile griffbereit waren.
    »Seht Ihr die Rauchsäulen?«, fragte Lyra schließlich. »Ich

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