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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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ich dachte, Ihr wärt gefallen!«, schrie Linde. Sie hatte die Augen ebenfalls weit aufgerissen. Dann sah sie neben ihm Rynna und drei von Schatten verhüllte Gestalten.
    »Linde, es sind zu viele von der Brut, als dass Ihr gegen sie kämpfen könntet! Kommt mit uns. Wir ziehen uns in den Schwarzen Wald zurück, in Sicherheit, denn hierher wird uns das Gezücht nicht folgen.«
    »Ihr wollt, dass wir fliehen?«
    »Ja, um an einem anderen Tag weiterzukämpfen!«
    Lindes Knöchel wurden weiß, als sie ihren Speer umklammerte.
    »Bitte, Linde. Nicht einmal die Vanadurin können einem Gargon standhalten.«
    Plötzlich sackten Lindes Schultern zusammen, die Wildheit wich aus ihrem Blick und sie sah in die Richtung, in der der Kampf noch tobte.
    »Kommt mit uns in den Schwarzen Wald!«, flehte Tipperton sie an. Er deutete auf den dunklen Wald.
    Rynna trat vor und sah Linde an. »Könnt Ihr einen Eid leisten, den auch Eure Kameraden ausnahmslos einhalten werden?«
    Linde nickte. »Ich bin zwar von bürgerlicher Herkunft, doch eine Kusine von König Ranor. Da Hrosmarshal Hannor gefallen ist, befehlige jetzt ich diese Einheit!«
    Rynna deutete auf den Darda Erynian. »Wenn Ihr jene, die Ihr befehligt, ebenso wie Euch selbst zum Schweigen verpflichtet, werden die Verborgenen Euch Zuflucht gewähren.« Rynna wandte sich an die Schatten, die Tipperton umgaben. »Und damit Ihr unser Vertrauen erkennt …« Sie gab den Schattengestalten ein Zeichen, auf das hin die Schatten verschwanden und an ihrer Stelle drei Füchse mit schwarzen Füßen standen, auf denen jeweils ein kleiner Reiter saß, kaum dreißig Zentimeter hoch, mit winzigen Bögen ausgestattet, auf dem winzige Pfeile eingenockt waren. Sie deutete ebenfalls auf den dunklen Wald vor ihnen.
    Linde riss erschreckt die Augen auf, denn hier standen Wesen aus der Legende vor ihr, Fuchsreiter, Entrückte. Sie schaute zum Wald, dann auf die Schlacht und richtete ihren Blick danach wieder auf das Kleine Volk und die Verborgenen an ihrer Seite, auf Verborgene, die nicht mehr länger verborgen waren.
    »Bitte, Linde!«, bat Tipperton sie und deutete auf das Kampfgetümmel. »Das ist nur die Vorhut der Brut. Der Hauptteil des Segmentes ist unterwegs, und bei ihnen ist der Gargon.«
    Zögernd nickte Linde. Dann wurde ihr Blick jedoch entschlossener, und sie sagte: »Bei Adon und Elwydd gelobe ich, dass die Verborgenen unser Geheimnis sind, ich gelobe es – und alle Vanadurin.« Dann hob sie das Schwarzochsen-Horn an die Lippen und stieß ein Signal aus. Das laute Schmettern übertönte den Kampfeslärm.
    Während die Harlingar Lindes Signal befolgten, sich um sie zu sammeln, antwortete aus der Ferne ein kollektives Schmettern von ehernen Trommeln, als die Brut ihre Herausforderung herausbrüllte.
    Und eine Woge von Furcht überspülte sie.
    Der Blutdurst des Gargon schien trotz des entsetzlichen Massakers noch immer nicht befriedigt zu sein.
     
    Während die gnadenlose Furcht immer stärker wurde, zogen sich die Vanadurin in den Schwarzen Wald zurück. Die Jordier führten ihre Pferde jetzt am Zügel und folgten Nix, dem Wurrling, der eine kleine Laterne trug. Das gedämpfte Licht hüpfte wie ein Irrlicht durch das Dickicht, während er die Harlingar tiefer in den Wald führte.
    Linde stand am Waldrand und trieb die Männer und Frauen an, die an ihr vorüberzogen. Zugleich beobachteten Tipperton, Rynna, Beau und Farly in der Nähe die Brut, die sich vom Darda Erynian fernhielt und unschlüssig davor herumstand, während sie in ihre Hörner stieß und ihre Hauptmacht heranführte. Deren Hornsignale wurden immer lauter …
    … wie auch die pulsierende Furcht.
    Beau hatte sich seinen Rucksack von Nix geben lassen, so wie Tipperton Farly seine Habseligkeiten abgenommen hatte. Sie schlangen sie nun auf ihre Rücken. Tipperton holte tief Luft, sein Herz hämmerte heftig. »Wenn sie aus irgendeinem Grund doch in den Wald marschieren, brauche ich Pfeile. Meine sind alle.«
    »Und ich brauche Geschosse«, sagte Beau, der vor Angst die Lippen zusammenpresste. »Obwohl ich noch ein paar Steine von der Klippe habe.«
    »Farly, wie viele Pfeile hast du noch übrig?«, erkundigte sich Rynna.
    »Augenblick, drei, fünf … sechs Stück, Rynna.«
    »Ich habe noch vier«, erklärte sie. »Ich fürchte, wir haben alle kaum noch Munition, Tip. Und was die Geschosse angeht, Beau, wir haben gar keine. Allerdings gibt es nicht weit vor uns einen Strom, wo du vielleicht geeignete Kiesel finden wirst.«

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