Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
Vom Netzwerk:
zogen nach Westen, überquerten den mächtigen Argon und gelangten in die wilde Steppe zwischen Fluss und Gebirge, wo sie sich nach Süden wandten, zum Darda Galion. Den Grimmwall zur Rechten, den Argon zur Linken.
    Sie ritten drei Tage über die Steppe, bis sie zum Dalgor-Moor kamen, wo eine Kompanie Lian zu ihnen stieß, die die Sümpfe bewachte. Hier traf Aravan das erste Mal auf Talar und Riatha, die bei dieser Kompanie ritten.
    Am nächsten Tag ritten sie ins Moor, die Pferde trabten platschend durch das Wasser, der Sumpf sog an ihren Hufen und so kamen sie nur langsam voran. Es war mühsam, aber zu bewältigen, anders als die reißenden Fluten des Dalgor-Flusses stromaufwärts, der vom hohen Grimmwall nach Westen fließt. Sie ritten tief in die wässrige Tiefebene und stiegen manchmal ab, um ihre Pferde zu führen und ihnen eine Ruhepause zu gönnen.
    Es war an diesem Novembertag gegen Mittag, als Aravan Galarun warnte. Sein blauer Stein an dem Band wurde kalt. Das Wort wurde weitergegeben: Gefahr nahte. Sie ritten unter der blassen Sonne über ihren Köpfen weiter, bis einer der Späher der Kompanie eine Warnung zurief. Als Galarun nickte, ritt Aravan voraus, um zu sehen, was es gab. Als er den Späher erreichte, einen Elf namens Eryndar, deutete dieser nach Osten. Von dort, aus der Richtung des Argon, rollte eine Nebelwand über das Moor auf sie zu, die sie im nächsten Augenblick alle einhüllte, und Aravan und Eryndar konnten einander kaum noch sehen, geschweige denn weiter als eine Armlänge. Dann ertönten hinten ihnen Kampfgeräusche und Geschrei.
    »Zu mir!«, schrie Galarun, »zu mir!« Aber seine Stimme wurde vom Nebel in den Mooren gedämpft, der außerdem auch noch den Verstand und das Ohr verwirrte.
    Obwohl Aravan nur zwei Schritte weit sehen konnte, spornte er sein Pferd an, um seinem Kameraden zu helfen. Er ritt den Kampfgeräuschen nach, obwohl sie zu gedämpft waren und außerdem Echos erzeugten, wo gar keine sein sollten. Er stürzte in ein tiefes Schlammloch, sein Pferd versank. Aravan hätte beinahe den Halt verloren. In diesem Augenblick erhob sich eine gewaltige, dunkle Gestalt aus dem Morast, und eine Hand mit Schwimmhäuten griff nach ihm, fegte dicht an seinem Gesicht vorbei und holte erneut aus, während sein Pferd wieherte und sich zu befreien suchte. Doch der Elf wich dem tödlichen Schlag aus. »Krystallopyr«, flüsterte Aravan, verlieh seinem Speer mit dem Wahren Namen Macht und rammte ihn in jenes Etwas, das vor ihm aus dem Morast ragte und das er kaum erkennen konnte. Ein grauenvolles Brüllen ließ die Luft erzittern, als die Klinge in dem kalten Fleisch glühte und zischte. Mit einem lauten Platschen verschwand die Kreatur wieder im Sumpf.
    Doch irgendwo im Moor wurde weitergekämpft, was die Schreie und das Klirren der Waffen deutlich verrieten. Aravan orientierte sich erneut nur an den Geräuschen und vertraute auf dem unsicheren Boden dem Instinkt seines Pferdes. Schatten stürmten aus dem Schilf und griffen ihn an; es waren Rûpt, Rucha und Loka, aber der kristallene Speer durchbohrte und verbrannte sie. Sie starben oder ergriffen kreischend die Flucht.
    Unvermittelt endete der Kampf, als sich die Feinde in den schützenden Nebel zurückzogen, in dessen grauem Schleier sie auch verschwanden. Auch das merkwürdige Echo hörte auf, die Geräusche waren wieder ungedämpft vernehmbar. Der blaue Stein an Avarans Hals wurde warm.
    »Galarun!«, rief er. »Galarun!« Anderenahmen seinen Ruf auf.
    Langsam sammelten sich die zerstreuten Überlebenden, richteten sich nach ihren lauten Zurufen, doch Galarun war nicht unter ihnen.
    Die schwache Sonne vertrieb den Nebel nur zögernd, während die Kompanie nach ihrem Hauptmann suchte. Sie fanden ihn schließlich auch, durchbohrt von einem Armbrustbolzen und einem jener grausamen Speere mit Widerhaken. Er lag im Schilf, im flachen Wasser, er und sein Pferd, beide tot. Das silberne Schwert war fort.
    Drei Tage suchten sie nach diesem Unterpfand der Macht, dort in den Mooren von Dalgor. Am Ende fanden sie jedoch nur ein verlassenes Lager der Rûpt, das nicht einmal einen ganzen Tag genutzt worden war. »Vielleicht sind sie nach Neddra zurückgekehrt«, meinte Eryndar, während der kalte Regen unablässig auf sie herunterrieselte.
    Schließlich nahmen sie den gefallenen Galarun und fünf andere getötete Kameraden und ritten, mit Groll und Gram im Herzen, über die weite Steppe zum Darda Galion. Zweieinhalb Tage dauerte es, bis sie den

Weitere Kostenlose Bücher