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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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Vielleicht in dreihundert Jahren   …« Die letzten Worte der drei Spinnerinnen wehtengenau wie die Flötentöne durch den Raum. Ihr Bild verblasste und löste sich auf.
    »Er sieht aus wie tot!«, stellte Elon fest.
    »Schön wäre es«, schnaubte Runa. »Leider schläft der Kerl nur.«
    Einer nach dem anderen trat an den Sarg und lauschte. Konrad pikste ihn sogar probehalber in den Arm. Keine Reaktion.
    »Ich schätze, wir können unsere Zauberstäbe aus ihm herausziehen«, sagte Runa.
    Linette nickte. Es war ein spannender, nicht ungefährlicher Moment. Doch der Graf blieb weiterhin reglos liegen, und ein allgemeines Aufatmen ging durch den Raum.
    »Was soll jetzt mit ihm geschehen?«, fragte Linette. »Hier kann er nicht liegen bleiben.«
    »Da mach dir mal keine Sorgen«, beruhigte Jacko sie. »Wir Zwerge haben Erfahrung mit Schlafenden in gläsernen Särgen. Wir werden ihn tief im Berg aufbewahren und alle paar Jahre mal nach ihm sehen.«
    Das klang gut, und alle waren mit diesem Vorschlag einverstanden.   – Alle bis auf Goldemar. Der Gnom konnte es nicht ertragen, dass sein Meister wie tot in seinem Sarg lag. Und das dreihundert Jahre lang. Was sollte in der Zeit aus ihm, Goldemar, werden?
    Außer sich vor Wut griff der Gnom das magische Zepter seines Herrn und richtete es auf Magnolia.
    »Wenn ich solch einen Verlust erleiden muss, dann sollt ihr es auch!«, rief er.
    Und was dann geschah, kam Magnolia später vor, als hätte sie es in Zeitlupe erlebt. Sie konnte sich an jede kleine Bewegung um sie herum erinnern. Sie hörte Jörna und Elon schreien. Sah Runa und Linette herumwirbeln. Sah die zerstörerische magische Flamme aus dem Zepter auf sich zurasen. Und sie sah Leander. Mit einem Satz warf er sich zwischen sie und das Feuer. Es gab einen Blitz, als sei eine Blendgranate explodiert. Einen Knall, der das Trommelfell zerriss, und Leander, der sich noch inder Luft überschlug und getroffen zu Boden fiel. Für eine Sekunde war es mucksmäuschenstill. Dann hörte Magnolia sich schreien. So wütend und entsetzt, wie sie sich noch nie gehört hatte. Sie stürzte sich auf den Gnom, der jetzt zur Besinnung kam und blitzschnell das Weite suchte. Es sollte ihm nichts nützen, denn Magnolia war schneller. Sie holte ihn ein, packte ihn an seinem dicken Wams und schleuderte ihn mit einer Kraft, von der sie nicht wusste, woher sie kam, aus dem Fenster. Das Letzte, was sie von Goldemar sahen, war, wie er über den Wald davonsegelte.
    Linette und Runa knieten währenddessen neben Leander, und Magnolia kam mit zitternden Knien heran. »Bitte, lass ihn nicht tot sein«, murmelte sie.
    Linette hatte ihr Ohr auf seine Brust gelegt und lauschte. »Er lebt!«, sagte sie.
    Und als würde in diesen Worten ein Zauber stecken, schlug Leander die Augen auf. Erleichtert fiel Magnolia neben ihm auf die Knie. Der Elf sah sich einen Moment benommen um, dann wurde sein Blick klar. »Hi«, murmelte er, als er Magnolias besorgtes Gesicht erkannte.
    »Wie geht es dir?«, fragte sie ängstlich.
    »Wunderbar!« Leander versuchte ein schiefes Grinsen. »Es fühlt sich zwar an, als hätte mich die Schwanzspitze eines Drachen erwischt, und ich weiß nicht, ob alle Knochen noch an ihrem Platz sind, aber sonst   … Doch, ich glaube, es geht mir gut!« Magnolia lächelte, und ihre Angst löste sich auf wie Zitroneneis in der Sonne.
    »Elfen sind stark!«, bestätigte Tante Linette.
    »Trotzdem ist magische Unterstützung nie verkehrt!« Leander griff in seine Hosentasche und zog den Seeigel heraus, den Magnolia ihm im Brunnen gegeben hatte. »Ich schätze, es lag an diesem Kerl, dass die Sache so gut ausgegangen ist.« Nemo bekam große Augen und kratzte sich verlegen am Kopf.
    »Neptuns Igel, da hatte ich doch wieder den richtigen Riecher!«, lobte sich Runa selbst.
    Linette grinste. »Hattest du, meine Liebe, aber nun mach Platz. Wir müssen Leander so schnell wie möglich ins Regenfass bringen, sonst wird er doch noch ein paar hässliche Brandnarben behalten.« Die Kräuterhexe war ganz in ihrem Element, und Magnolia sah sie dankbar an. »Ich liebe dich«, murmelte sie und gab ihrer Tante einen dicken Kuss, obwohl sie wusste, dass die jede Art von Gefühlsduselei ablehnte.
    »Was ist mit dem hier?«, fragte Runa und lenkte die Aufmerksamkeit auf Meister Schnuck, der noch immer so dalag, wie der Graf ihn zurückgelassen hatte.
    »Schwer zu sagen.« Linette tippte ihn mit der Spitze ihres Stiefels an. »Am besten nehmen wir ihn mit und

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