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Maigret - 38 - Maigret und die Bohnenstange

Maigret - 38 - Maigret und die Bohnenstange

Titel: Maigret - 38 - Maigret und die Bohnenstange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Simenon
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Ihrer Mutter getan haben, ist er ausgestiegen und auf dem Feldweg spazieren gegangen. Dieser ist nicht asphaltiert. Dann ist er wieder in das Auto gestiegen und hierher zurückgekehrt.
    Die Spezialisten vom Erkennungsdienst, die bekanntlich ihr Handwerk verstehen, haben dann den Fußteppich des Wagens untersucht. Hier sind der Staub und der Kies, den sie eingesammelt haben.«
    Er legte eine kleine Tüte auf den Schreibtisch.
    Serre streckte die Hand nicht nach der Papiertüte aus.
    »Wir hätten die gleichen Schmutzteilchen auf der Fußmatte Ihres Wagens finden müssen.«
    »Beweist das, dass ich meine Frau ermordet habe?«
    »Das beweist, dass das Auto nach dem Sonntag saubergemacht worden ist.«
    »Könnte sich nicht jemand Einlass in meine Garage verschafft haben?«
    »Das ist ziemlich unwahrscheinlich.«
    »Aber Ihre Leute sind doch hineingegangen.«
    »Was wollen Sie damit andeuten?«
    »Nichts, Herr Kommissar. Ich beschuldige niemanden. Ich mache Sie nur darauf aufmerksam, dass diese Maßnahme ohne Zeugen erfolgt ist, folglich ohne gesetzliche Rückendeckung.«
    »Möchten Sie nicht mit Ihrer Mutter sprechen?«
    »Sie wüssten wohl gern, was ich ihr mitzuteilen habe? Nichts, Monsieur Maigret! Ich habe ihr nichts zu sagen, und sie hat mir nichts zu sagen.«
    Ein Gedanke durchzuckte ihn plötzlich.
    »Hat sie etwas gegessen?«
    »Das kann ich nicht sagen. Ich wiederhole mich: Sie ist frei!«
    »Sie wird dieses Haus nicht verlassen wollen, solange ich hier bin.«
    »Dann muss sie sich auf eine lange Wartezeit gefasst machen.«
    Serre senkte den Blick und schlug einen anderen Ton an. Nach längerem Zögern murmelte er, etwas verlegen, wie es schien:
    »Ich vermute, es wäre zu viel verlangt, wenn ich Sie bäte, ihr ein belegtes Brot bringen zu lassen.«
    »Das ist längst geschehen.«
    »Hat sie es gegessen?«
    »Ja.«
    »Wie geht es ihr?«
    »Sie redet ununterbrochen.«
    »Mit wem?«
    »Mit einer bestimmten Person, die ebenfalls im Wartezimmer sitzt. Einer ehemaligen Prostituierten.«
    Und abermals blitzte Hass in den Augen des Zahnarztes auf.
    »Sie haben das absichtlich so eingerichtet!«
    »Bestimmt nicht.«
    »Meine Mutter hat nichts auszusagen.«
    »Um so besser für Sie.«
    Fast eine Viertelstunde lang herrschte Schweigen zwischen den beiden Männern, dann ging Maigret langsamen Schrittes in das angrenzende Büro hinüber, verdrossener denn je, und gab Janvier ein Zeichen, der in einer Ecke vor sich hin döste.
    »Dasselbe, Chef?«
    »Alles, was du willst.«
    Der Stenograph war todmüde. Der Übersetzer arbeitete immer noch in seinem Kämmerchen.
    »Hol mir Ernestine, die mit dem grünen Hut, und bring sie in das Büro von Lucas.«
    Als die Bohnenstange hereinkam, sah sie nicht gerade zufrieden aus.
    »Sie hätten mich nicht stören sollen. Sie wird bestimmt irgendetwas ahnen.«
    Vielleicht weil es mitten in der Nacht war, duzte Maigret sie mit einem Mal ganz selbstverständlich.
    »Was hast du ihr erzählt?«
    »Dass ich nicht wisse, warum man mich vorgeladen habe, dass mein Mann seit zwei Tagen verschwunden sei und ich keine Nachricht von ihm habe, dass ich die Polizei und ihre Tricks wie die Pest hasse.
    ›Die lassen mich bloß warten, um mich weichzukriegen‹, habe ich zu ihr gesagt. ›Sie glauben, sie können tun, was sie wollen!‹«
    »Was hat sie darauf erwidert?«
    »Sie hat wissen wollen, ob ich schon mal hier gewesen sei. Ich habe ja gesagt, ich sei mal vor einem Jahr eine ganze Nacht lang verhört worden, weil mein Mann eine Schlägerei in einem Café gehabt hätte und er verdächtigt worden sei, mit dem Messer zugestochen zu haben. Anfangs hat sie mich fast angewidert angeguckt. Dann hat sie nach und nach begonnen, mich auszufragen.«
    »Worüber?«
    »Besonders über Sie. Ich habe ihr alles erdenklich Schlechte erzählt. Ich habe auch absichtlich gesagt, dass Sie es immer fertigbrächten, die Leute zum Reden zu bringen, selbst auf die Gefahr hin, dabei brutale Mittel anzuwenden.«
    »Was?«
    »Ich weiß schon, was ich tue. Ich habe ihr den Fall geschildert, wie Sie jemanden vierundzwanzig Stunden lang mitten im Winter pudelnackt in Ihrem Büro festgehalten haben und noch dafür sorgten, dass das Fenster offen blieb.«
    »Das ist doch nie vorgekommen!«
    »Aber so etwas macht Eindruck auf sie. Sie ist jetzt weniger selbstbewusst als bei meinem Kommen. Sie spitzt die ganze Zeit die Ohren.
    ›Schlägt er die Leute?‹, hat sie mich gefragt.
    ›Das kommt vor.‹
    Möchten Sie nicht lieber,

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