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Maigret - 38 - Maigret und die Bohnenstange

Maigret - 38 - Maigret und die Bohnenstange

Titel: Maigret - 38 - Maigret und die Bohnenstange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Simenon
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Freude; Maigret hatte sie bewusst hervorgehoben, denn sie stellten ein Kompliment für den Inspektor dar.
    »Sie wussten, dass ich sie habe?«
    »Ich war überzeugt, dass Sie sie haben.«
    Boissier verstand nämlich seine Arbeit. Es handelte sich um die aus den Geschäftsbüchern der Firma Planchart zusammengestellte Liste der Safes, deren Montage in die Zeit fiel, als Alfred Jussiaume für das Unternehmen gearbeitet hatte.
    »Warten Sie, ich werde mal unter Neuilly suchen. Sind Sie sicher, dass es in Neuilly war?«
    »Ernestine behauptet es.«
    »Also wissen Sie, es war gar nicht so dumm von ihr, dass Sie zu Ihnen gekommen ist. Aber warum eigentlich zu Ihnen?«
    »Weil ich sie vor sechzehn oder siebzehn Jahren mal festgenommen habe und sie mir dabei einen üblen Streich gespielt hat.«
    Boissier wunderte das nicht weiter. Das gehörte zu ihrem Handwerk. Sie befanden sich beide auf ihrem ureigenen Terrain. Der Pernod, der sich angenehm in den Gläsern widerspiegelte, erfüllte bereits das ganze Büro mit seinem Duft und brachte die Wespe zur Raserei.
    »Eine Bank … Die ist es bestimmt nicht … Fred hat sich nie für Banken interessiert, denn er misstraut den elektrischen Alarmanlagen … Eine Erdölgesellschaft, die seit zehn Jahren nicht mehr existiert … Ein Parfümhersteller … der hat vergangenes Jahr Pleite gemacht.«
    Boissiers Finger machte schließlich bei einem Namen und einer Adresse halt. »Guillaume Serre, Zahnarzt, Rue de la Ferme 43a, Neuilly … Wissen Sie, wo das ist? Fast direkt hinter dem Jardin d’Acclimatation, eine Parallelstraße zum Boulevard Richard-Wallace.«
    »Ja, ich weiß.«
    Sie sahen sich einen Augenblick lang an.
    »Viel Arbeit?«, erkundigte sich Maigret im Wissen, dass er Boissiers Eigenliebe schmeichelte.
    »Ich legte gerade Akten ab. Ich fahre morgen in die Bretagne.«
    »Wollen wir mal?«
    »Ich hole nur eben mein Jackett und meinen Hut. Soll ich vorher noch mit Brüssel telefonieren?«
    »Ja. Und mit Holland auch.«
    »Verstanden.«
    Sie legten den Weg auf der Plattform eines Autobusses zurück. In der friedlichen Rue de la Ferme, die den Eindruck machte, als läge sie irgendwo in der Provinz, entdeckten sie ein kleines Restaurant, auf dessen Terrasse zwischen Blumenkübeln vier Tische standen, und nahmen dort zum Mittagessen Platz.
    Im Bistro drinnen waren nur drei Maurer in weißen Kitteln zu sehen, die aßen und Rotwein dazu tranken. Fliegen umschwirrten Maigret und Boissier. Ein Stück entfernt, auf der gegenüberliegenden Straßenseite, sahen sie ein schwarzes Eisengitter, das zum Haus mit der Nummer 43a gehören musste.
    Sie ließen sich Zeit. Wenn sich wirklich eine Leiche in dem Haus befunden hatte, so hatte der Mörder mehr als vierundzwanzig Stunden Zeit gehabt, sie zu beseitigen.
    Eine Kellnerin in schwarzem Kleid und weißer Schürze nahm ihre Bestellung entgegen, aber der Wirt kam heraus und begrüßte sie.
    »Schöner Tag, meine Herren.«
    »Schöner Tag, ja. Kennen Sie zufällig hier in diesem Viertel einen Zahnarzt?«
    Eine Kinnbewegung.
    »Es gibt einen da drüben auf der anderen Straßenseite, aber ich weiß nicht, ob er was taugt. Meine Frau lässt sich lieber am Boulevard Sébastopol behandeln. Ich glaube, dieser hier ist bestimmt teuer. Die Patienten kommen nicht gerade in Scharen.«
    »Kennen Sie ihn?«
    »Flüchtig, ja.«
    Der Wirt zögerte, musterte beide, besonders Boissier, eingehend.
    »Sie sind von der Polizei, was?«
    Maigret hielt es für besser, die Frage zu bejahen.
    »Hat er was angestellt?«
    »Wir benötigen nur ein paar Informationen. Wie sieht er aus?«
    »Größer und kräftiger als Sie und ich«, sagte der Wirt und sah diesmal den Kommissar an. »Ich wiege schon achtundneunzig Kilo, doch er bestimmt seine hundertfünf.«
    »Wie alt?«
    »Vielleicht fünfzig, jedenfalls so um dieses Alter. Nicht sehr gepflegt, was bei einem Zahnarzt ja sehr erstaunlich ist. Er sieht etwas verkommen aus, wie ein alter Junggeselle.«
    »Ist er denn nicht verheiratet?«
    »Warten Sie mal … Wenn ich mich recht erinnere, hat er vor ungefähr zwei Jahren geheiratet … In dem Haus lebt auch noch eine alte Frau, seine Mutter, glaube ich, die jeden Morgen die Einkäufe macht.«
    »Kein Dienstmädchen?«
    »Nein, nur eine Putzfrau. Wissen Sie, da bin ich mir nicht ganz sicher. Ich kenne nur ihn, weil er ab und zu mal herkommt und sich heimlich einen hinter die Binde gießt.«
    »Heimlich?«
    »Das ist bloß so eine Redensart. Leute wie er kommen normalerweise

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