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Maigret - 38 - Maigret und die Bohnenstange

Maigret - 38 - Maigret und die Bohnenstange

Titel: Maigret - 38 - Maigret und die Bohnenstange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Simenon
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lustig:
    »Das ist für alle Beteiligten besser!«
    Erst als er die Tür hinter ihr schloss, wurde sich Maigret bewusst, dass er ganz selbstverständlich die Hand gedrückt hatte, die sie ihm gereicht hatte. Die Wespe brummte noch immer dicht unter der Zimmerdecke herum, als suche sie einen Ausgang, ohne zu ahnen, dass die Fenster weit geöffnet waren. Madame Maigret hatte am Morgen angekündigt, dass sie über den Blumenmarkt gehen wolle, und ihn gebeten, sie dort zu treffen, falls er um die Mittagsstunde frei sei.
    Es war genau zwölf. Er zögerte, drehte sich zum Fenster hin, durch das er die lebhaften Farbflecke hinter der Brüstung der Quais wahrnahm.
    Dann nahm er seufzend den Telefonhörer ab.
    »Bitten Sie Boissier, er solle zu mir kommen.«
    Siebzehn Jahre waren seit jener lächerlichen Episode in der Rue de la Lune vergangen, und Maigret war inzwischen ein wichtiger Mann an der Spitze der Mordkommission geworden. Ein sonderbarer Gedanke kam ihm plötzlich, ein fast kindlicher Wunsch. Er nahm noch einmal den Hörer zur Hand.
    »Die ›Brasserie Dauphine‹, bitte.«
    Als die Tür aufging und Boissier hereinkam, sagte er gerade:
    »Bringen Sie mir einen Pernod herauf …«
    Und mit einem Blick auf den Inspektor, dessen Hemd unter den Armen große Schweißflecken hatte, fuhr er fort:
    »… oder besser zwei. Zwei Pernod. Danke.«
    Der bläuliche Schnurrbart Boissiers zitterte vor Wohlbehagen. Der Inspektor, der aus der Provence stammte, wischte sich die Stirn ab und setzte sich auf die Fensterbank.

2
Ein wenig ist von Inspektor Boissier die Rede, mehr jedoch von einem Haus mit einem Vorgarten und einem Gitter sowie von einer Begegnung, die Maigret vor diesem Gitter hatte
    Nach einem ordentlichen Schluck Pernod hatte Maigret das Gespräch mit der Frage begonnen:
    »Sagen Sie mal, lieber Boissier, was wissen Sie über Alfred Jussiaume?«
    »Den Traurigen Alfred?«
    »Ja.«
    Der Inspektor hatte sofort die Stirn krausgezogen, Maigret von unten angeschaut und, ohne seinen Lieblingsaperitif zu kosten, mit völlig veränderter Stimme gefragt:
    »Hat er was ausgefressen?«
    Es war immer dasselbe mit diesem Inspektor. Maigret wusste das und wusste auch, warum. Aufgrund eines ausgeprägten Taktgefühls war er der Einzige unter den Kommissaren, der in Boissiers Augen Gnade fand. Dieser hätte eigentlich einer der ihren sein müssen und wäre es auch längst gewesen, wenn ihn nicht der völlige Mangel an Rechtschreibkenntnissen und eine kindliche Handschrift daran gehindert hätten, die einfachsten Prüfungen zu bestehen.
    Auf jeden Fall hatte die Polizeiverwaltung mit ihm einen guten Griff getan. Sie hatte den Kommissar Peuchet zum Abteilungschef gemacht, einen alten verschlafenen Trottel, und bis auf die Abfassung der Berichte tat Boissier die ganze Arbeit und leitete den Einsatz seiner Kollegen.
    In seinem Büro befasste man sich nicht mit Mordfällen wie bei Maigret, auch nicht mit Amateuren wie Angestellten, die eines schönen Tages mit der Kasse durchbrennen, und anderen Lappalien dieser Art.
    Die Kunden Boissiers und seiner Leute waren die Profis der Diebstahlszene in all ihren Erscheinungsformen, angefangen bei den Juwelendieben, die in den großen Hotels an den Champs-Élysées absteigen, bis hin zu den Einbrechern und zu den Taschendieben mit all ihren Tricks, die meistens wie Jussiaume in den schäbigen Stadtvierteln wohnen.
    Deshalb herrschte dort ein ganz anderer Geist als bei der Mordkommission. Bei Boissier gab’s nur Leute vom Fach. Der Kampf war ein Kampf von Fachleuten. Es ging dabei nicht um psychologische Kenntnisse, sondern es galt, Fingerspitzengefühl für die Eigenheiten und die Tics jedes »Kunden« zu entwickeln.
    Es war nichts Ungewöhnliches, den Inspektor friedlich in Gesellschaft eines Ganoven auf der Terrasse eines Cafés sitzen zu sehen. Maigret hätte beispielsweise schwerlich mit einem Mörder das folgende Gespräch führen können:
    »Sag mal, Julot, du hast schon ziemlich lange nicht mehr gearbeitet.«
    »Da haben Sie recht, Inspektor.«
    »Wann habe ich dich das letzte Mal festgenommen?«
    »Das muss ungefähr sechs Monate her sein.«
    »Die Aktien stehen schlecht, was? Ich möchte wetten, dass du irgendwas vorhast!«
    Bei der Vorstellung, der Traurige Alfred könnte ohne sein Wissen ein Ding gedreht haben, sträubten sich Boissier die Haare.
    »Ich weiß nicht, ob er kürzlich tatsächlich gearbeitet hat, aber gerade eben hat die Bohnenstange mein Büro verlassen.«
    Das genügte,

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