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Maigret - 66 - Maigret in Künstlerkreisen

Maigret - 66 - Maigret in Künstlerkreisen

Titel: Maigret - 66 - Maigret in Künstlerkreisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Simenon
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lag.
    »Aber, nein … Aber, nein … Ich bin gleich wieder da …«
    Dann senkte er die Stimme, und auch sie flüsterte. Die Schlafzimmertür stand offen.
    »Bist du sicher?«
    »Reg dich nicht auf … In ein paar Minuten …«
    Seinen Mantel nahm er nicht mit, einen Hut trug er ohnehin nie.
    »Kommen Sie …«
    Sie fuhren mit dem Aufzug, den in der Zwischenzeit niemand benutzt hatte.
    »Welche Seite? … Boulevard oder Hof? …«
    »Hof.«
    Sie gingen nebeneinander durch die Dunkelheit. Huguet hob den Kopf und entdeckte seine Frau, die am Fenster stand und ihm Zeichen gab, er solle wieder nach oben kommen.
    Ricains Badezimmerfenster war immer noch erleuchtet. Ob er sich wohl wieder übergeben musste?
    »Sie haben es also erraten?«
    Der Fotograf hüstelte, bevor er diese Frage stellte.
    »Das könnte schon sein.«
    »Die Situation ist alles andere als angenehm, wissen Sie … Seither versuche ich, mich mit dummen Sprüchen aus der Affäre zu ziehen … Das Abendessen vorhin war das grässlichste meines Lebens …«
    »Das war Ihnen anzumerken.«
    »Haben Sie Streichhölzer?«
    Maigret reichte ihm seine Schachtel und begann gemächlich eine der beiden Pfeifen zu stopfen, die er immer bei sich trug.

8
    »Haben Ricain und seine Frau am Mittwochabend im ›Vieux-Pressoir‹ gegessen?«
    »Nein … Die Sache ist nämlich die, dass sie nur dann dort zu Abend gegessen haben, wenn sie zufällig Geld in der Tasche hatten oder wenn sie dort jemanden antrafen, der sie einlud … Sie haben gegen halb neun dort vorbeigeschaut … Francis kam allein herein … Er hatte die Angewohnheit, die Tür nur einen Spalt zu öffnen … Wenn Carus da war, dann kam er mit Sophie rein, und sie haben sich zu ihm an den Tisch gesetzt.«
    »Mit wem hat er am Mittwoch geredet?«
    »Soweit ich gesehen habe, hat er nur ein paar Worte mit Bob gewechselt. Er wollte wissen, ob Carus da sei, und als Bob verneinte, ist er gleich wieder gegangen …«
    »Hat er nicht versucht, irgendjemanden anzupumpen?«
    »Zu diesem Zeitpunkt nicht …«
    »Wenn er damit gerechnet hat, dass Carus ihn zum Essen einladen würde, dann hatten sie noch nichts zu sich genommen, oder?«
    »Vermutlich haben sie daraufhin im Selbstbedienungsrestaurant an der Avenue La Motte-Picquet einen kleinen Imbiss zu sich genommen. Das haben sie öfter gemacht.«
    »Sind Sie mit Ihrer Frau lange im ›Vieux-Pressoir‹ geblieben?«
    »Nein, wir haben das Lokal gegen neun Uhr verlassen. Wir sind noch eine halbe Stunde spazieren gegangen … Dann sind wir nach Hause gegangen, und Jocelyne hat sich sofort ausgezogen … Seit sie schwanger ist, hat sie ein ungeheures Schlafbedürfnis …«
    »Ja, das habe ich gehört …«
    Der Fotograf sah ihn fragend an.
    »Sie haben während des Essens davon gesprochen. Sie soll sogar schnarchen.«
    »Das haben meine beiden anderen Frauen auch getan … Ich glaube, im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft schnarchen alle Frauen … Sollte ein kleiner Scherz sein!«
    Sie unterhielten sich mit gedämpfter Stimme. Ringsherum herrschte Stille, die nur durch den Motorenlärm, der vom Boulevard de Grenelle auf der anderen Seite des Wohnblocks zu ihnen drang, unterbrochen wurde. Die Rue Saint-Charles, die man durch das offene Portal erreichte, war bis auf vereinzelte Passanten oder die eine oder andere Frau, die auf hohen Absätzen dahinstakte, menschenleer.
    »Was haben Sie dann gemacht?«
    »Ich habe sie ins Bett gebracht, anschließend bin ich zu meinen Kindern gegangen, um ihnen ihren Gutenachtkuss zu geben.«
    Seine beiden anderen Frauen, die eine mit zwei Kindern, die andere mit einem Kind, wohnten ja im selben Haus.
    »Tun Sie das jeden Abend?«
    »Fast jeden Abend, außer ich komme zu spät nach Hause …«
    »Haben die Frauen nichts dagegen?«
    »Warum sollten sie? … Sie sind mir nicht böse … Sie kennen mich ja … Sie wissen, dass ich nicht anders kann …«
    »Heißt das nicht, dass Sie auch Jocelyne eines Tages wegen einer anderen Frau verlassen werden?«
    »Wenn sich das so ergibt … Wissen Sie, ich messe dem Ganzen keine besondere Bedeutung bei … Kinder liebe ich über alles … Der größte Mann der Weltgeschichte ist Abraham …«
    Der Kommissar konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, denn Huguet meinte wirklich, was er sagte. Abgesehen von seinen etwas zu bemühten Scherzen besaß er wirklich eine kräftige Portion Naivität.
    »Ich bin noch ein Weilchen bei Nicole geblieben … Nicole, das ist die Zweite … Manchmal frischen

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